Der abgebildete Chart zeigt die mittelfristige Kursentwicklung des Gold Futures von 2014 bis heute, bei Kursen von 1.319,50 USD/Unze. Ein Notierungsstab bildet die Kursschwankungen des Gold Futures für jede Woche ab.
Ausgehend von dem wichtigen Tief aus dem Juni bei 1.208 setze das gelbe Edelmetall zu einer starken Aufwärtsbewegung an. Im Zuge dieser Rally wurden wichtige Widerstände zwischen 1.280 und 1.310, u.a. das Vorjahreshoch aus dem Januar 2015 bei 1.308 mit Unterstützung des Brexits signifikant überschritten. Die Kurse stoppten erst am 5.Juli bei 1.375,40, im Bereich des Jahreshochs aus 2014, welches sich bei 1.388,40 befindet. Zur Zeit befindet sich das schwere Edelmetall mit dem Schmelzpunkt bei 1064°C in der Korrekturbewegung auf diesen bullishen Aufwärtsimpuls.
Während die Aktienmärkte die Kursverluste des Brexits (fast) wieder egalisieren konnten, wurde ein Teil der Goldpreisaufschläge, ausgelöst durch den Brexit, nicht wieder abgegeben. Dieser Sachverhalt unterstützt das mittelfristig positive Chartbild.
Commitment of Traders (CoT) mit Extrempositionierungen
Auffällig ist, dass sich das "Managed Money" mit einer Positionierung von mehr als 252.000 Kontrakten netto Long in einem mindestens 10jährigen Extrembereich befindet. Ein Großteil dieser Kontrakte dürfte bei fallenden Kursen abgestoßen werden, so dass es zu einer Beschleunigung der Abwärtsbewegung kommen kann. Anders herum muss man sich die Frage stellen, wenn die Großspekulanten so extrem positioniert sind, wer soll dann die Kurse mit Käufen nachhaltig nach oben treiben?
Die Produzenten und die Swap Dealer ("Commercials" nach dem alten CoT Bericht) hingegen befinden sich mit über -315.000 netto Short in einem Dreijahres Extrembereich.
Zusammenfassend sind die Positionierungen als bearish zu betrachten, mindestens aber als Warnsignal für alle Goldbullen! Noch extremer stellt sich das Bild bei Silber dar.
Mittelfristiges Chartbild bullish
Aus der Perspektive des mittelfristigen Wochencharts befindet sich Gold in einem gesunden Aufwärtstrend. Die kurzfristige Korrekturbewegung scheint jedoch noch nicht abgeschlossen. Ein Pull-Back an die ehemaligen Widerstände und jetzigen Unterstützungen zwischen 1.280 und 1.308 wäre idealtypisch wünschenswert, um emotionalen Extremen vorzubeugen. Auch mittelfristige Oszillatoren wie der Stochastik-Indikator haben ihre Signallinien von oben durchstoßen und bieten somit noch Spielraum, um weitere Korrekturbewegungen zu begleiten.
Erst bei Kursen über 1.344 eröffnet sich Gold weiteres Aufwärtspotential bis in den Widerstandsbereich zwischen 1.375 und 1.390. Kurse darüber scheinen momentan bei der aktuellen Gemengelage eher unwahrscheinlich.
© Björn Heidkamp
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