Abb. 3: Goldpreis (tägliche Schlusskurse, blaue Kurve, linke Skala) und Müller-System-Index (magenta Kurve, rechte Skala) Mai 2010 - heute.
Der MSI-Kaufindex gibt leider keinen Hinweis, inwieweit der aktuelle niedrige Wert zu interpretieren ist (siehe rote Markierungen in Abb. 3). Es gibt historische Beispiele, bei denen der aktuelle MSI-Wert einen idealen Verkaufszeitpunkt signalisiert haben, jedoch auch Situationen, bei denen der Preis trotz eines niedrigen MSI kräftig steigen konnte. In Summe betrachtet scheue ich mich im Augenblick, reales Geld auf einen weiter steigenden Goldpreis zu setzen. Durch die positive Berichterstattung der Edelmetalle in den größeren Publikationen sind mehr und mehr schwache Hände in den Markt gekommen, die nach wie vor in Euro und Dollar rechnen. In unserer Einkaufsgemeinschaft kann ich dies in meinem Arbeitsalltag ebenfalls beobachten, dass Kauf und Verkauf z.T. zeitlich völlig irrational erfolgen können.
b) Silber:
Abb. 4: Silber-Wochenchart (1 Kerze = 1 Woche). Bildquelle: netdania.com
Bei Silber ergibt sich ein identisches Bild zum Gold. Die aktuelle Wochenkerze konnte den Ausbruch nach oben bestätigen, der Williams %R Indikator liegt jedoch sehr nach null und mahnt damit zur Vorsicht. Anders ausgedrückt: Ein %R nahe null MUSS nicht unbedingt ein schlechtes Zeichen sein (siehe Anstieg von 18 auf 50 Dollar in 2010/2011), jedoch war ein niedriger %R nahe -100 IMMER ein guter Einstiegszeitpunkt, siehe schwarze Linien in Abb. 4.
Abb. 5: Silberpreis (Dienstag-Schlusskurse, blaue Kurve, rechte Skala) und Positionierung der kommerziellen Händlergruppe an der Comex (magenta Kurve, linke Skala).
Die Commercials bauten ihre Shortkontrakte von zuvor -32.477 auf -38.574 Kontrakte weiter stark aus, und sind damit bereits wieder in einem Bereich, in dem zuvor Hochpunkte beim Silberpreis zu verzeichnen waren.