Dow Jones UBS-Subindex Energie (ER)
Vergleicht man die Ereignisse seit dem vergangenen Sommer mit dem Verfall vom Sommer 2008 bis zum Frühjahr 2009, so hat sich eigentlich nichts mehr bewegt. In den letzten Wochen dominierte leichter Druck und heute Morgen sprang der Subindex unter die zentrale Marke bei 120 (Wendebereich 2001/2002). Aber zum einen sollte vor einem bearishen Fazit mindestens ein weekly Close abgewartet werden und zum anderen liegen aus dem vergangenen Juli und September "false breaks" vor, die fast bis 110 hinab reichten. Die Signifikanz eines Ausbruchs steigt erst unter 110 bzw. über 136 deutlich an.
Brent-Future seit Monaten im Seitwärtsband
Der Brent-Future pendelt seit über sechs Monaten zwischen knapp 70 USD und ca. 84 USD. Damit wurde das (adjustierte) Jahreshoch im Endloskontrakt bei 78,50 USD bisher zwar in mehr als zehn Wochen attackiert, aber nie signifikant überwunden. Die langfristige ehemalige Unterstützung aus verbundenen Zwischentiefs seit 1999 verläuft als zweite wichtige Trendlinie aktuell bei 85 USD und steigt als aktueller Widerstand bis zum Jahresende auf ca. 98 USD. Wir favorisieren Rangetrading, wären auf der Oberseite allerdings aufgrund der genannten Diagonalen vorsichtiger.
Gas Oil-Future steigt an zentrale historische Marken
Der Gas Oil-Future bleibt mit der Performance der letzten zwölf Monate deutlich hinter dem Gewinn des Brent-Futures zurück und beißt sich seit Monaten an der wichtigen Marke bei knapp 670 USD die Zähne aus, welche vor der großen Rallye 2008/2009 in den Jahren 2005 und 2006 für große Richtungswechsel gesorgt hat. Solange kein Close (möglichst weekly oder monthly) in substanziellem Abstand (680 USD und höher) gelingt, interpretieren wir steigende Kurse eher als Chance für Positionsabbau oder den Aufbau von Shorts. Bei einem – kurzfristig nicht erwarteten - Durchmarsch favorisieren wir jenseits der 700 USD die "Stop & Reverse"-Variante, denn die nächsten Hürden liegen erst bei knapp 780 USD und es dürfte heftige Dynamik einsetzen.
© Manfred Wolter
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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