Die grundsätzlich nach wie vor existierende negative Charttendenz des Amex Gold Bugs Index (HUI-Index) ist für den interessierten Leser der vergangenen Analysen wahrlich keine Neuigkeit. Insbesondere seit Dezember - mit dem Verlassen des bearischen Keils - wurde diese Grundtendenz bereits mehrfach erwähnt. Wenngleich sich ohne Zweifel die Bullen als hartnäckig erwiesen, gelang es dem Index im Anschluss an die letzte
Analyse vom 13. Januar eben nicht, über das Niveau von 480 Punkten anzusteigen. Im Gegenteil, die Marke von 455 Punkten wurde nicht einmal überwunden sondern der Durchbruch damit bestätigt. Was anschließend mit dem Unterschreiten von 440 Punkten geschah leitete sich bereits im damaligen Fazit ab. Weitere Details im nachfolgenden Fazit.
Quelle Charts: Tradesignal Web Edition
Fazit:
Die Preisschwäche der Edelmetalle setzte auch den Minen des HUI-Index entsprechend zu. Geradezu in charttechnischer Bestform folgte mit dem Unterschreiten der bereits eingangs erwähnten Marke von 440 Punkten der Folgeabverkauf bis zum Mindestkorrekturziel des Doppeltops im Bereich von den am 22. Januar erreichten 395 Punkten. Aktuell steht der HUI-Index somit kurz vor einem äußerst wichtigen Supportbereich um 390 Punkte - temporäre Gegenbewegung kann somit nicht ausgeschlossen werden.
Der Supportbereich selbst kennzeichnet sich zum einem durch den dort verlaufenden 200-Tage-Durchschnitt (aktuell bei rund 390 Punkten), als auch durch die mittelfristig und bereits mehrfach getestete sowie seit Januar 2009 bestehenden Aufwärtstrendlinie. Ein Unterschreiten dieses Unterstützungsbereichs würde prompt für das finale Korrekturziel im Bereich von rund 320 Punkten sprechen. Die Bären behalten folglich das Ruder weiter fest in der Hand. Andernfalls gelingt dem Index auf dem aktuellen Niveau eine Stabilisierung und mitsamt erfolgreicher Rückkehr über das Niveau von 445 Punkten wäre das Bullen- und Bärenlager wieder ausgeglichen. Vielmehr könnte der Index im Weiteren mit dem Überwinden des Niveaus von 480 Punkten eben doch noch in Richtung der jüngsten Hochs nahe des 515 Punkte-Bereichs ansteigen.
Quelle Charts: Tradesignal Web Edition
Long Szenario:
Eine Stabilisierung oberhalb von 390 Punkten lässt die Bullen hoffen und zugegebenermaßen erhöhen sich mit einem Anstieg über 445 Punkte die Chancen für eine Fortsetzung der Erholungsbewegung. Letztlich bedarf es jedoch einen Anstieg über 480 Punkte um die sichtlich angeschlagene Chartsituation wieder zu entspannen. Werden im Zuge dieser wieder aufkeimenden Stärke gar neue Allzeithochs markiert, steht einem starken Anstieg bis zunächst 635 Punkten nichts im Wege.
Short Szenario:
Grundsätzlich steht das Mindestkorrekturziel von 320 Punkten nach wie vor auf der Agenda und dieses bleibt auch weiterhin eine Hausnummer im Zuge der laufenden Korrekturbewegung. Ein Schlussstand unter 390 Punkte aktiviert umgehend eben dieses Indexniveau und im Zusammenhang des Unterschreitens des vielerorts betrachteten 200-Tage-Durchschnitts sollten gar weitere Abschläge nicht überraschen. Unterhalb von 320 Punkten sind die Haltezonen von 280 und insbesondere 240 Punkten zu nennen.
© Christian Kämmerer
Technischer Analyst und Redaktionsmitglied
