• Ende September attestierten wir dem Zinkpreis im Rahmen einer charttechnischen Analyse der Industriemetalle zwar bullishe Qualität, forderten aber für den Erhalt der positiven Einschätzung auch einen zügigen Sprung über die 1.900 USD. Seit Ende Oktober hangelt der Kurs sich jetzt an der nächsten Parallele (blau) auf der Oberseite entlang. Der vierfache Widerstand aus Trendkanal (grün) langfristiger Trendlinie (blau), absolutem Widerstand (rot) und dem oberen Bollinger Band stimmt kurzfristig nicht sonderlich positiv, aber wenn aus irgendwelchen Gründen trotzdem ein weekly Close jenseits der 2.400 USD gelingt, sollte das umgekehrt auch entsprechend starken Zug in Richtung 2.750 USD/ 3.150 USD auslösen.
• Auf der anderen Seite wurde der verfügbare Konsolidierungsraum innerhalb des Trendkanals (grün) schon seit Monaten überhaupt nicht genutzt und Kurse von gut 2.000 USD oder sogar knapp 1.900 USD müssten zumindest eigentechnisch eher als Einstiegschance interpretiert werden, solange der Trendkanal erhalten bleibt.
• Indikatorenseitig hat der weekly MACD inzwischen auch ohne nennenswerte Dynamik ein vergleichsweise hohes Niveau erreicht und die Slow Stochastics drohen seit Monaten mit bearishen Divergenz. Der RSI steht jetzt auch an der Kante zur Überhitzung und dürfte weiteren Kursgewinnen nur noch dann adäquat folgen, wenn sie stark und impulsiv erfolgen. Das obere weekly Bollinger Band (aktuell knapp 2.400 USD) sollte unter Beobachtung bleiben, da es historisch bestenfalls in einem false break überwunden werden konnte.
• Fazit: Obwohl das ständige Drängen in die Widerstände die positiven Ambitionen unterstreicht, bieten sich Kurse bei knapp 2.400 USD in Anbetracht vielfacher, schwerer Hürden zumindest im Trading zum Abbau von Positionen an (Stop and reverse bei weekly Close über 2.400 USD). Das direkt verfügbare Konsolidierungspotenzial von gut 15% würde an einer mittelfristig positiven Einschätzung noch nichts ändern (Eintrübung hier erst ab einem weekly Close unter 1.850 USD).
© Manfred Wolter
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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