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Molybdän - Ein neuer Stern am Rohstoffhimmel (1/2)

19.07.2007 | 16:24 Uhr | Bocker, H.-J.
Unbekannt und ungenannt - nicht mehr lange

Noch bis vor kurzer Zeit weckte der Mehrzahl der Leser der Tagespresse die Nennung des Fremdbegriffes "Molybdän" (in der Umgangssprache kurz "Moly") bestenfalls Assoziationen an einer molligen Dänin oder deren Hund, dem Grossen Dänen. Ansonsten folgte ein mattes Gähnen. Doch gähnen mittlerweile immer weniger, denn nach Preissteigerungen von 3 auf über 40 $ pro Pfund in wenigen Jahren - genauer, seit 2001 - (derzeit im Bereich von 32 $ im Angebot) wurden sogar verwöhnte Investoren argwöhnisch. Es musste ja auffallen, dass derlei Preisanstiege diejenigen von Gold und Silber im gleichen Zeitraum um ein Mehrfaches übertrafen: Grob gesprochen: Eine Verzehnfachung gegenüber einer Verdreifachung. Damit aber kam die an den Börsen so typische Gier - Verzeihung - lebhaftes Interesse - auf. Steile Preissanstiege oder markante Kursgewinne irgendeiner Aktie, Währung, eines Rohstoffes oder Metalles senden nun einmal Adrenalinstösse in die Blutkreisläufe der Investorengemeinschaft, wenngleich manchmal mit Verspätung.

Die kanadische Finanzfirma Sprott Securities, die sich auf Metalle, und insbesondere Molybdän spezialisiert hat, geht sogar davon aus, dass das alte Preis-Hoch von über 40 $ pro Pfund bis Jahresende nominal wieder erreicht wird: Eine gute Nachricht für Anleger, die sich hier bereits engagiert haben. Bezeichnenderweise hat dieses kanadische Wertpapierhaus auch gleich noch einen Exchange Traded Fund, also einen börsengehandelten Fond, kurz ETF, aufgelegt. Ganz ähnlich wie bei den entsprechenden ETF - Schwester-Institutionen für Gold und Silber werden diese Titel sowohl mit Aktien (mit Molybdän-Bezug) wie auch mit physischem Metall - hinterlegt. In einem allerersten Schritt hat man für diesen Fond mit dem appetitlichen Namen "Sprott Moly" (nicht zu verwechseln mit Massenschwärmen kleiner Fische und ausführlich: Sprott Molybdenum Participation Corp.) 150 Millionen kan. $ eingesammelt.

Diese Aktion hatte eine Art Schlaglicht-Wirkung in dessen Scheinwerferstrahlen das bisher unbekannte Moly steht. Endlich spricht jemand aus der Familie die Wertpapierhäuser diesem unbekannten Metall eine erste Anerkennung aus.

Hinzu kommt, dass der globale Verbrauch von Molybdän seit Ende der 60-er Jahre um über 400% zugenommen hat. Solange China, Indien und Rest-Asien ihre Volkswirtschaften, insbesondere deren Metall-, Öl- und Kunststoffindustrien, im Schnellgang am Laufen halten - wobei insbesondere der Stahlindustrie (Südkorea führt) eine führende Rolle zukommt - sind weitere Steigerungen der Nachfrage klar vorprogrammiert.

Die Preise für das Metall kletterten in den 70-er Jahren auf 50 $ pro Pfund (inflationsbereinigt heute etwa 148 $), fielen in den 80-er Jahren, dem Downswing des Rohstoffzyklus’ folgend, auf etwa 8-10 $ und in den 90-ern sogar auf etwa 3 $. Sie liegen derzeit etwas über 30 $ je Pfund. Kürzlich wurden in China sogar 36 $ am Spotmarkt gefordert. Um das alte Hoch der 70-er Jahre nach Kaufkraft zu erreichen, müsste der Preis also auf etwa 148 $ pro Pfund steigen, was in etwa einer Verfünffachung des heutigen Niveaus entspräche. Längerfristig wurden im Verlauf der Rohstoffzyklen die alten Höchststände nicht nur wieder erreicht, sondern auch deutlich überschritten. Man wird abwarten müssen, ob die Gesetze der Zyklen auch in künftigen Zeiten noch ihre Gültigkeit behalten. Die Wahrscheinlichkeit hierfür ist sehr hoch.

Auch an den Terminmärkten ist das Metall noch weitgehend unbekannt und unentwickelt. Man kann auf fast alle Metalle Options- und Futureskontrakte eingehen bzw. abschliessen, jedoch nicht für Molybdän!

Das dürfte sich bald ändern. Eine gewisse Anerkennung in diesem Bereich ist hier überfällig.

Der über 15 Jahre anhaltende Bullenmarkt für Rohstoffe in den 60-er und 70-er Jahren wurde vom Aufstieg Japans (120 Millionen Einwohner) zur industriellen Grossmacht getragen. Die Situation im heutigen Bullenmarkt ist ähnlich - mit einem wichtigen Unterschied: Diesmal sind mehr als 20 Mal so viele Menschen in Asien involviert, was auf ein langes Leben des Rohstoffbooms hoffen lässt. Die verbrauchten Mengen sind enorm.


Beispiel Kupfer

Der tägliche Verbrauch der Welt passt in vier (4) Güterzüge mit je 100 Waggons und einer Länge von jeweils 1,6 Kilometer Länge. Die derzeit weltweit gehaltenen Kupfer-Vorräte reichen gerade für 4½ Tage des globalen Verbrauches. Die Neuentwicklungen so gut wie aller Metallminen reichen nicht aus, die Abbauraten der alten noch laufenden Minen zu ersetzen. Es gibt keinen zweiten chilenischen Kupfergürtel oder keine weiteren hochhaltigen Molybdänminen im Megaformat. Immer wildere grüne Vorschriften, lokale Proteste, immer grössere Hürden bei der Ausreichung von Bergbau-Permits, Enteignungen durch "volksnahe" Regierungen und immer längere Entwicklungszeiten für oft zweitklassige Vorkommen (erstklassige sind im Aussterben begriffen) sowie rasant steigende Kosten schaffen Preisauftriebe. Alles spricht für lukrative Rohstoff- und Metallinvestitionen in der richtigen Gegend und der richtigen Gesellschaft. Natürlich wird der Zyklus enden, doch dürften darüber noch viele Tonnen schwach konzentrierter Moly-Erze jahrelang unter den Brücken der Röstanlagen hinunter fliessen.


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