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Gold - Topp-Empfehlung 2009? - Interview mit Daniel Brebner (UBS AG)

26.03.2009 | 8:47 Uhr | Rohstoff-Spiegel
Daniel Brebner ist Head of Global Commodities Research bei der UBS AG in London. Herr Brebner ist seit 10 Jahren für die UBS tätig. Bis 2005 war er Minen-, Stahl- und Kohleanalyst in den USA. Bevor er zur UBS kam war er Explorationsgeologe bei Buenaventura Ingenieros in Lima, Peru. Herr Brebner hält einen MSc in Mineralexploration von der Queen's University sowie einen CFA.


Rohstoff-Spiegel: Sie veröffentlichten kürzlich eine sehr umfassende Studie über Gold. Diese zeigt sich sehr bullish für den Preis des glänzenden Metalls. Könnten Sie unseren Lesern die Kernpunkte dieser Analyse vorstellen?

Daniel Brebner: Wir glauben, dass das aktuelle Umfeld am besten damit beschrieben werden kann, dass die Zentralbanken nur einen geringen Spielraum für Fehler haben, wobei die Aussichten für Deflation als auch für Inflation Extreme annehmen können. Die große Möglichkeit für Politikfehler erzeugt beachtliches Interesse in bestimmten Anlageklassen, welche als Mittel zur Wertaufbewahrung angesehen werden, wie beispielsweise Gold. Unter Verwendung unserer ökonometrischen Modelle haben wir einen Wahrscheinlichkeitskegel für mögliche zukünftige Preispfade des Goldes generiert und ermittelt, dass die Verteiler der zukünftigen Erträge des Goldes eine positive Asymmetrie, mit eine, möglichen Aufwärtspotential bis zu 2.500 USD je Unze, aufweist.


Rohstoff-Spiegel: In diesem Bericht zeigen Sie ebenfalls, dass Gold nicht nur eine gute Absicherung gegen Inflation, sondern auch in Zeiten der Deflation sehr nützlich ist. Warum sollte man Ihrer Meinung nach in einer Depression Gold kaufen, wenn alle Vermögenspreise kollabieren?

Daniel Brebner: Wir sind der Meinung, dass Gold tatsächlich Geld ist. Im Wesentlichen verfügt es über alle notwendigen Eigenschaften, um Geld zu sein, nur ohne die explizite Autorität der Regierung. In einem deflationären Umfeld schlägt Geld per Definition alle anderen Anlageklassen; also sollte dies nach unserer Meinung auch bei Gold so eintreffen. Des Weiteren konnten wir beobachten, dass in früheren Deflationsperioden Gold bzw. Goldproxis (wie beispielsweise Silber) andere Anlageklassen outperformen.


Rohstoff-Spiegel: Die Zentralbanken spielen eine kritische Rolle am Goldmarkt. Die klassische Ausrede für die Verkäufer von Finanzprodukten gegen Gold ist, dass die Zentralbanken doch jederzeit einfach den Markt fluten könnten. Was stützt Ihrer Meinung nach diese These?

Daniel Brebner: Es ist unwahrscheinlich, dass die Zentralbanken Gold in großer Menge in den Markt verkaufen. Natürlich würde der Preis, den Sie dafür bekommen, geringer sein, da der Markt das steigende Angebot eskomptieren würde. Darüber hinaus denken wir, dass die Verkäufer der Goldreserven nicht die Antwort auf die finanziellen Probleme der westlichen Volkswirtschaften darstellen. Der Wert der Goldbestände dürfte nicht ausreichen um damit die Kreditkrise zu lösen. Außerdem gibt es eine Vereinbarung zwischen vielen westlichen europäischen Zentralbanken, welche die Goldverkäufe am Markt limitiert. Dieses dürfte in diesem Jahr verlängert werden. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass wahrscheinlich eine andere, beispielsweise asiatische Zentralbank, als Käufer von Gold in großen Mengen auftreten würde. Es wäre sehr interessant, in diesem Fall die politischen Konsequenzen für den Verkäufer zu überlegen.


Rohstoff-Spiegel: In den vergangenen 12 Monaten hat der Ausdruck “Counterparty Risk“ gezeigt, dass er nicht nur graue Theorie ist und auch AAA-geratete Banken umfallen können. Nichtsdestotrotz gehören die Zentralbanken immer noch zu aktiven Marktteilnehmern am Goldleihemarkt. Wie beurteilen Sie das Risiko, dass eine Zentralbank Teile ihrer wertvollen Goldreserven durch einen Bankrott einer Bank verlieren könnte?

Daniel Brebner: Wir betrachten dies derzeit nicht als Risiko.


Rohstoff-Spiegel: Letzte Woche flackerten Gerüchte auf, dass ein möglicher IWM-Goldverkauf den Goldpreis drücken könnte. Diese Gerüchte gibt es seit Jahren. Erwarten Sie, dass der IWF tatsächlich in den nächsten Monaten Gold verkaufen könnte und wie würde dies sich auf den Goldmarkt ausüben?

Daniel Brebner: Wir erwarten, dass der IWF in der Tat damit beginnen könnte, Gold in mäßigen Größenordnungen in den Markt zu verkaufen (ca. 400 Tonnen). Jedoch gehen wir davon aus, dass der Großteil dessen bereits im Preis eskomptiert ist. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, dass ein Käufer auftauchen könnte, der diese Menge abnimmt.


Rohstoff-Spiegel: In Ihrer Goldstudie haben Sie unterschiedliche Szenarien für die Entwicklung des Goldpreises bis 2015 aufgezeigt. Ein Szenario würde einen Anstieg bis auf 2.500 USD bei einem Umfeld wie in den 1970er Jahren inkl. Dollarschwäche und hoher Inflation bedeuten. Wie wahrscheinlich schätzen Sie dieses in? Was würde in diesem Fall mit dem restlichen Finanzmarkt passieren?

Daniel Brebner: Es ist sehr schwer die Wahrscheinlichkeit der Inflationsvolatilität in die Zukunft zu prognostizieren, aber wir können argumentieren, dass die Risiken sehr hoch sind, und das die Volatilität über die kommenden Jahre ansteigt. Höhere Finanzvolatilität führt unserer Meinung nach zu einer gesteigerten Risikowahrnehmung. In solch einem Umfeld ist Gold das beste Mittel, um Vermögen zu bewahren.


Rohstoff-Spiegel: Wo sehen Sie die Abwärtsrisiken für Gold? Was könnte Ihrer Meinung nach zum Ende der Goldhausse führen?

Daniel Brebner: Ein freundliches Wirtschaftsund Investitionsklima würde wahrscheinlich zu einer Schwäce des Goldpreises führen. Falls die Inflationsvolatilität zurückgeht und das Vertrauen in die Geld- und Fiskalpolitik steigt und das Bankensystem sich fängt, dann gibt es weniger Gründe für Investments wie Gold.





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