• Das letzte zyklische Hoch bei 590 USD erreichte Palladium im März 2008 parallel zu vielen anderen Rohstoff Futures. Hierbei handelte es sich in klarer Abgrenzung jedoch nicht um ein neues Allzeithoch – dies wurde im März 2001 bei 1.095 USD erreicht. Das (im historischen Vergleich) moderate Niveau im März 2008 schützte anschließend jedoch nicht vor extremen Verlusten: Anfang Dezember lag der Kurs mehr als 73% unter dem Jahreshoch und kämpfte mit zwei (Jahrzehnte alten) Unterstützungslinien bei knapp 180 USD (absolutes Niveau, historische Zwischenhochs 1989 und 1995) und knapp 170 USD (verbundene Zwischentiefs seit Dezember 1996).
• Nach mehreren False Breaks gelang im Januar eine Stabilisierung, die jedoch am ehemaligen Trendkanal aus 2008 in der letzen Woche eine scharfe Absage erhielt. Die verbleibende (enge) Range zwischen 190 USD und 214 USD wurde in der Vorwoche fast durchgängig bezahlt und spätestens der Weg über 230 USD einerseits oder unter 165 USD andererseits besäße charttechnische Signalwirkung.
• Bei den Indikatoren zeigt der weekly MACD trotz des jüngsten Einbruchs bisher keine Schwäche (im Gegensatz zu den Slow Stochastics) und der RSI läuft neutral seitwärts.
• Fazit: Der jähe Abbruch des ersten längeren Stabilisierungsversuchs mahnt zur Vorsicht und die Kursreserven bis zum kritischen Niveau bei knapp 170 USD bleiben überschaubar. Da das direkte Marktumfeld seit der vergangenen Woche ebenfalls belastet, sollte mit neuen Longs eher die Rückkehr in den Trendkanal oder ein weiterer Aufsetzer unter 180 USD abgewartet werden (Vorsicht bei Close unter 165 USD!).
© Manfred Wolter
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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