Auf den "schnellen Dollar" war Warren Buffet als überzeugter Value-Investor noch nie aus. In der Regel belässt das "Orakel von Omaha" einmal gekaufte Aktien über viele Jahre oder gar Jahrzehnte im Depot.
Umso erstaunlicher ist es, dass sich der Fleisch gewordene Dagobert Duck im Schluss-Quartal 2014 von den 41 Millionen Anteils-Scheinen des US-Energie-Giganten
Exxon Mobil bereits nach einer Halte-Dauer von weniger als 18 Monaten wieder trennte. Doch damit nicht genug: Auch die knapp 472.000 Aktien des Exxon-Konkurrenten ConocoPhillips flogen aus dem Portfolio von Buffets Investment-Gesellschaft Berkshire Hathaway.
Lange Phase niedriger Energie-Preise erwartet!
Zu den Verkäufen entschloss sich der Star-Anleger, nachdem sich die Öl-Preise in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres rund halbiert hatten. Und da Buffet wohl nicht davon ausgeht, dass sich die Notierungen des schwarzen Goldes zeitnah wieder erholen, erachtete der Multi-Milliardär die betreffenden Aktien offenbar als überbewertet, zumal die Kurse der Dividenden-Papiere von Exxon Mobil und
ConocoPhillips in den zurückliegenden Monaten nur unwesentlich nachgaben, obwohl die Gewinne im letzten Viertel-Jahr 2014 deutlich niedriger ausfielen.
Fragliche Einschätzung!
Ob der Investment-Guru mit seiner sehr bärischen Meinung zum Öl-Preis langfristig richtig liegt, ist allerdings fraglich. Immerhin benötigt selbst Saudi-Arabien für einen ausgeglichenen Staats-Haushalt einen Öl-Preis von mindestens 80 Dollar. Insofern könnte sich die OPEC eventuell doch noch zu einer Kürzung der Förderung entschließen, zumal die US-Schiefer-Öl-Produktion bereits fällt. Spätestens dann dürften Öl-Aktien wieder merklich anziehen!
© Marc Nitzsche
Chefredakteur
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