Nach Ansicht von Weltbankanalysten könnten die Platin- und Silberkurse im Jahr 2017 um jeweils 1% steigen. Diese Zahlen unterbreitete die Weltbank in der am 26.04. veröffentlichten April-Ausgabe des
Commodity Markets Outlook.
Im Gegensatz zum Gold sieht die Weltbank für Platin und Silber eine etwas positivere Entwicklungstendenz (
Gold minus 2% für 2017).
Platin stieg im Jahresverlauf um 4%. Hauptgrund für dieses Plus sei die starke Investmentnachfrage gewesen.
Die physische Nachfrage, so der Weltbankbericht, werde aber schwach bleiben. Als Gründe angeführt werden u.a. eine sinkende Diesel-Pkw-Nachfrage im Gefolge des VW-Dieselabgasskandals, EU-Pläne zur Verringerung der Anzahl von Dieselfahrzeugen im innerstädtischen Verkehr, veränderte Katalysatorentechnik sowie ein Trend zu verbrennungsfreien Motortechnologien.
Was die Angebotslage beim Platin angeht, sieht die Weltbank keine größeren Probleme. Aufgrund der jüngst erzielten Tarifabschlüsse in Südafrika dürften sich in nächster Zeit Produktionsunterbrechungen vermeiden lassen.
Silber hatte im ersten Quartal ein Kursplus von 2% zu verbuchen, was auf starke Investorennachfrage als auch ähnlichen Marktstimmungsdynamiken wie beim Gold zurückgeführt wird. Das Gold-Silber-Verhältnis fiel von 71,1 im 4. Quartal 2016 auf 69,7 im 1. Quartal 2017, im Vorjahreszeitraum hatte der Wert bei 79,2 gelegen.
Die Silbernachfrage aus China und Indien sei schwach ausgefallen, in den Sektoren Photovoltaik und Automobile hingegen stark. Laut Weltbank sei die Bergbauproduktion letztes Jahr gesunken, mit Rückgängen hauptsächlich in China. Eine sinkende Nebenproduktförderung aus der rückläufigen Blei/Zink-Produktion könnte die Angebotssituation schmälern.
Für beide Edelmetalle sieht die Weltbank im Fazit dennoch nur ein Kurspotential von plus 1% - "zum Teil beflügelt von starker industrieller Nachfrage".
© Redaktion Rohstoff-Welt.de
