Wer zwischen Mitte 2011 und Ende 2013 auf weiter steigende Notierungen bei Gold-Aktien spekulierte, erlebte sein blaues Wunder. Denn anstatt in die Höhe zu schnellen, brachen die Kurse im Schlepp-Tau immer niedriger Gold-Preise massiv ein. Selbst Indizes wie der NYSE Arca Gold Bugs büßten in dem genannten Zeitraum mehr als 70 Prozent ein. Ausgehend von diesem Tief konnte sich das Börsen-Barometer seit Jahresbeginn dann aber wieder um knapp 40 Prozent erholen. Ist die Luft damit bis auf weiteres erst einmal raus oder lohnt auch jetzt noch ein Long-Einstieg in die Dividenden-Papiere der Produzenten des Metalls der Könige?
Erholungspotenzial von 415 Prozent identifiziert!
Besonderen Optimismus verbreitete in dieser Woche der Autor eines Börsen-Briefs, der in diesem Zusammenhang eine interessante Rechnung aufstellte: Angesichts des Umstands, dass Gold-Minen-Aktien die Entwicklung des Gold-Preises in der Vergangenheit mit einer Hebel-Wirkung von zwei nachvollzogen haben, attestiert der "Schreiberling" den Titeln der Gold-Produzenten ein Aufwärts-Potenzial von 415 Prozent. Bei einer Hebel-Wirkung von zwei müsste der Gold-Preis selbst damit um mehr als 200 Prozent steigen - eine fast schon absurde Vorstellung.
Grau ist alle Theorie!
Aber die Rechnung weist auch Denk-Fehler auf. Da die Hebel-Wirkung nicht bei jedem Unternehmen zwei beträgt sondern von den Produktionskosten abhängt, könnte es sich bestenfalls um einen Mittel-Wert handeln. Darüber hinaus kommt es häufig vor, dass hausgemachte Probleme der Unternehmen dafür sorgen, dass der Aktien-Kurs selbst bei steigenden Gold-Preisen nachgibt, so dass es fast fahrlässig ist, eine derartige Prognose abzugeben.
© Marc Nitzsche
Chefredakteur
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