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Analyse der langfristigen CoT-Daten für Gold

15.05.2012 | 7:05 Uhr | Müller, Jürgen, EG für Gold und Silber
In den bereits erwähnten Konsolidierungsphasen 2008 und 2011/2012 ist zu erkennen, dass die Commercials ihre Shortkontrakte massiv durch Käufe von der Non-Commercial Händlergruppe abbauten und somit die Kurse stützten. Dadurch entwickelten sich neue Niveaus, die über den jeweils zuvor gültigen Niveaus lagen, wobei das aktuelle Niveau der Commercials bei ca. 165.000 Shortkontrakten liegt (siehe "C" in Abb. 2). Bei dieser Erkenntnis ist wichtig zu beachten, dass in der Vergangenheit das Erreichen dieser Untergrenzen (d.h. im negativen Bereich die jeweils oberen Striche) immer eine gute Kaufgelegenheit bot. Einige dieser Kaufgelegenheiten habe ich in Abbildung 3 nochmals durch blaue gestrichelte Linien besser visualisiert.


Abbildung 3: Kaufgelegenheiten bei Erreichen der oberen Commercial-Niveaus


Aus dieser geschichtlichen Erkenntnis einerseits, und der aktuellen Positionierung der Commercials andererseits, ist zu schliessen, dass zumindest kurzfristig der Goldpreis wieder steigen sollte. Ob diese Preisbewegung allerdings das Ende der aktuellen Konsolidierung darstellen wird, ist heute noch nicht zu sagen. Dies ist erst dann der Fall, wenn die obere Widerstandslinie des aktuellen Dreiecks, welche ich im Artikel zuvor beschrieben habe, nachhaltig durchbrochen werden sollte. Defensive Investoren sollten hierauf warten.

Die folgende Abbildung 4 veranschaulicht die Positionierung der Non-Commercial Händlergruppe an der Comex, die auch als große Spekulaten bezeichnet werden (engl. "Large specs"). Diese Händlergruppe ist zumeist trendfolgend im Markt. Hieraus resultiert die grundsätzliche Erkenntnis, dass die Commercials Trends ändern bzw. starten, die Spekulanten diesen dann jedoch füttern. Die herrschenden Kontraktniveaus dieser Händlergruppe lassen hierdurch erkennen, bis wohin ein Trend laufen kann. Sind die Kaufniveaus der Spekulanten in einem steigenden Markt erreicht bzw. voll ausgereizt, kann mit einem Markthoch bzw. einem Trendwechsel gerechnet werden.


Abbildung 4: Goldpreis in US$ und Nettopositionierung der Non-Commercials (großen Spekulaten)
an der Comex von 1993 - heute. Approximierung beider Kurven mit polynomischen Gleichungen.


Wie in 2008 und konträr zu den kommerziellen Teilnehmern des Marktes, haben die großen Spekulanten ihre Kontrakte seit Sommer 2011 per Saldo auf ca. 135.000 Longkontrakte reduziert. Dieses Niveau wurde letztmalig im Mai 2009 gesehen (siehe "A" in Abb. 4). Da das aktuelle Kaufniveau jedoch bei ca. 260.000 Longkontrakten liegt (siehe oberes Niveau 2009/2010 in Abb. 4 bei "B"), steht derzeit bei dieser Händlergruppe hinreichend Geld bereit, um den neuen Anlauf auf die obere Widerstandslinie zu füttern. In Analogie, jedoch im Gegensatz zur kommerziellen Händlergruppe, waren in der Vergangenheit immer die Zeitpunkte gute Kaufgelegenheiten, bei denen die Nettopositionierung der grossen Spekulaten auf ein unteres Niveau zurückgefallen war. Wie in Abbildung 4 zu ersehen, ist dies im Augenblick der Fall.

Letztlich gilt jedoch für jede Analyse, dass immer der Markt Recht hat, nicht die Analyse. Im Grunde kann man es aktuell auch wesentlich einfacher machen, indem man schlicht wartet, wie sich das derzeitige charttechnische Dreieck auflösen wird. Sollten sich die Erfahrungen des bisherigen Bullenmarktes und die korrespondierenden CoT-Signale jedoch weiterhin durchsetzen, ist mit einer Auflösung nach oben zu rechnen, zumal sich die fundamentale Sicht der Dinge mitnichten geändert hat. So berichtet der VDMA (Maschinen- und Anlagenbau), dass der Auftragseingang im März um real 4% unter dem Vorjahr lag, wobei das Inlandsgeschäft um 9% sank. Aus Euro-Ländern kamen 17% weniger Aufträge.

Auch die Exporte deutscher Autobauer sinken und die Lufthansa vermeldete einen Gewinneinbruch. Der Baltic Dry Index liegt mit aktuell 1155 Punkten ca. 14,3% unter dem Vorjahresstand (Quelle: Bloomberg). Trotz dieser Frühindikatoren vermeldet der deutsche Blätterwald fast ausschliesslich "100%-Chancen" (Fokus Money) oder "wichtigste Internetaktien" (Börse Online). Wie immer müssen die Aktien erst in den Händen der Kleinanleger sein, bevor die Märkte richtig fallen dürfen.

Ist dies schlussendlich der Fall, sollten die Edelmetalle wieder höhere Aufmerksamkeit erfahren, was sich wiederum durch ein steigendes Open Interest an der Comex manifestieren sollte.


© Dr. Jürgen Müller
www.goldsilber.org, www.technologiemetalle.org, www.werteinlagerung.de, www.cot-signale.de

Dieser Artikel stellt keine Handlungsempfehlung dar. Er beinhaltet lediglich die private Meinung des Autors.


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