Anfang März erwarteten wir in einer technischen Kurzeinschätzung für den Kupferpreis höchstenfalls ein neues Jahrestop und vielleicht einen false break jenseits der 8.000 USD, sahen allerdings kaum Chancen für größere Fortschritte. Inzwischen steht das neue Jahreshoch und die 8.000 USD wurden fast erreicht. Hier liegt unverändert ein starkes Widerstandskreuz (grün und rot). Erst ein weekly Close darüber würde den Raum bis zum Allzeithoch bei 8.900 USD öffnen.
Auf der anderen Seite verläuft die Unterstützungslinie des steilen Trendkanals (blau) schon bei knapp 7.200 USD und der 200er weekly SMA stützt bei gut 6.600 USD. Mittelfristig besitzt die flache Trendlinie (grün) bei ca. 6.300 USD je-doch größere Wichtigkeit und erst darunter entstünde größerer charttechnischer Schaden im bullishen Sinn (das nächste Target darunter eine Horizontale bei knapp 6.000 USD).
Indikatorenseitig bestätigt der horizontal laufende weekly MACD die fehlende Dynamik und die Oszillatoren liefern in der Überhitzungszone (Slow Stochastics) und mit einer bearishen Divergenz (RSI) weitere Belastungsfaktoren.
Fazit: Die Kombination aus charttechnischen Hürden und bearishen Indikatoren einerseits und wenig attraktiven Proportionen zwischen unterstelltem direkten Potenzial und zurückgelegtem Weg andererseits wecken rund um 8.000 USD antizyklische Tradingphantasie. Wer seine Shorts mit einem Stop bei ca. 8.200 USD unterlegt, um nicht gleich dem ersten "false break" ins Messer zu laufen, bräuchte bei einer gedrehten Anschlussposition nicht einmal ein neues Allzeithoch, um wieder aus den roten Zahlen heraus zu kommen. Die Targets für Trading Shorts liegen gestaffelt knapp oberhalb der genannten Unterstützungen zwischen 7.200 USD und 6.300 USD.
© Manfred Wolter
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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