Zunächst wünsche ich allen Lesern, Anleger, Investoren, Freunde der Technischen Analyse und natürlich jedem Edelmetallbegeisterten ein vor allen Dingen gesundes sowie erfolgreiches neues Jahr. Wir schreiben den Beginn eines neuen Jahrzehnts im noch (relativ gesehen) äußerst jungen Jahrhundert! Der Beginn liegt, wie der Titel der heutigen Analyse bereits beschreibt, bei Silber in USD, welches immerhin knapp stolze 67 Prozent im Jahresverlauf 2009 gewinnen konnte. Wenngleich im Gegensatz zum großen Bruder Gold die jüngsten Hochs des neuen Jahrhunderts noch nicht eingestellt werden konnten. Was darf man nun davon erwarten? Dies und vielleicht auch ein wenig mehr soll in gewohnter Art und Weise im nachfolgenden Fazit behandelt werden. Als Grundlage dient heute der 10-Jahreschart auf Candlestick-Monatsbasis - ein Candle oder zu Deutsch Kerze stellt hierbei einen kompletten Monat dar und bildet neben dem Eröffnungs- sowie Schlusspreis auch die jeweiligen Hochs und Tiefs (oberer bzw. unterer Schatten/Strich der jeweiligen Kerze) der Preisbewegung ab.
Quelle Charts: Tradesignal Web Edition
Fazit:
Rückblickend zum
Jahresausblick 2009 vom 30. Dezember 2008 erfüllte sich das damals präferierte Long-Szenario bei stabilem Verweilen oberhalb der 9 Dollar-Marke fast schon in voller Gänze. Obwohl wie bereits eingangs beschrieben das erwartete Preisziel in der Region der jüngsten Preishochs des laufenden Jahrhunderts mit einem Wochenschlusspreis oberhalb von 17 Dollar leider verwehrt blieb, bleibt dennoch eine klar positiv Jahresbilanz. Doch nunmehr zu den Fakten des Ausblicks. Aus Sicht des “Big Pictures“ stellt das Preislevel um 16 Dollar das Zünglein an der Waage dar. Schließt Silber demnach im Zuge erneut aufkommender Schwäche per Monatsschlusspreis unterhalb dieser Marke, sind wenigstens Rückschläge bis zum Unterstützungsbereich um 14,40 Dollar (u.a. der Bereich des 20-Monats-Durschnitts sowie ein Fibonacci-Retracement-Niveau) einzukalkulieren.
Im Idealfall dreht Silber bereits im Bereich diese Levels und vollzieht zwischen Juli und November eine Gegenbewegung mit Angriff auf die Preishochs des letzten Jahres um 19,50 Dollar. Ein Ausbruch hätte Signalcharakter und sollte den Silberzug rasch weiter bis 22 Dollar antreiben. Andernfalls sind selbst Rückschläge bis zum Preisniveau um 11,30 Dollar während des weiteren Jahresverlaufs im Falle aufkommender USD Stärke denkbar - die Volatilität bleibt dementsprechend hoch und das Jahr wird Zweifelsohne sehr durchwachsen verlaufen. Die bisher dargestellte Annahme einer Verschnaufpause relativiert sich jedoch prompt mit einem neuen Monatsschlusspreis über 19,50 Dollar. Schneller als erwartet dürfte Silber hierbei die Niveaus um 25 Dollar anvisieren.
Long Szenario:
Bleiben die Silberbullen direkt am Ruder, sind bei Preisen über 16 Dollar per Monatsschlusspreis weitere Ansteige bis wenigstens 22 Dollar bzw. vielmehr oberhalb davon wahrscheinlich. Die Marke von rund 25 Dollar stellt hierbei das nächste projizierte Zielniveau dar. Wobei selbst eine Verschnaufpause mit Preisen über rund 14 Dollar Silber keineswegs den Erholungstrend gefährdet. So oder so wird das Bullen-Szenario mit Preisen über 19,50 Dollar aktiviert - daher empfiehlt es sich dieses Preisniveau auf Monatsschlusspreisbasis (durchaus auch auf Wochenbasis) im Auge zu behalten.
Short Szenario:
Mögliche Rückschläge bis 14,40 Dollar sind ohne weiteres bereits während der ersten drei bis sechs Monate des neuen Jahres möglich. Unterbietet Silber hierbei jedoch das Niveau von 14 Dollar per Monatsschlusspreis werden umgehend weitere Abschläge bis wenigstens 11,30 Dollar generiert. Sollte dem Silberpreis auch hier keine Stabilisierung gelingen, drohen direkt weitere Verluste bis zur bekannten 9 Dollar-Marke. Unterhalb davon wird es zusehends düsterer, ein Test der langjährigen und primären Aufwärtstrendlinie um 7 Dollar erscheint unvermeidlich.
© Christian Kämmerer
Technischer Analyst und Redaktionsmitglied
