Einmal mehr zeigt sich am Beispiel des australischen Minenunternehmens Kingsgate Consolidated Ltd., dass Charttechnik mehr als nur Kaffeesatzleserei ist. Wie in der
Analyse vom 16. September 2008 dargestellt (speziell das Short-Szenario), folgte nach dem abermaligen scheitern des Ausbruchversuchs im Bereich von 3,60 Euro der erste Abverkauf und führte die Aktie konsequenterweise zunächst wieder in die mehrjährige Trading Range zurück. Mit dem verlassen eben dieser Trading Range und Kursen unterhalb von 2,20 Euro verdunkelte sich die Chartsituation zusehends und sorgte entsprechend für einen zweiten Abverkauf bis zu den Kurstiefs des Jahres 2005 im Bereich von rund 1,20 Euro. Seither erholte sich die Aktie kräftig, doch war es das tatsächlich schon mit der Abwärtsbewegung?
Quelle Charts: Tradesignal Web Edition
Fazit:
Das Einhalten von Stop-Loss-Orders könnte so manchen Anleger vor erheblichen Kursverlusten bewahren. Doch leider ist dieser Sicherheitsgedanke noch immer nur in den Köpfen der Anlageprofis vorhanden. Wie der Chart von Kingsgate mitsamt Trendlinien beweist, hätte ein jeder Anleger spätestens im Bereich von 2,10 Euro die Reißleine ziehen müssen. Auch wenn Kingsgate sich im Zuge der Goldpreiserholung aktuell wieder im Bereich von 1,80 Euro befindet, so erscheint der Chart zurzeit wenig bullisch solange die Aktie unterhalb von 2,15 Euro notiert. Erst ein Bruch dieser ehemaligen Unterstützungszone, jetzt zudem ein Kreuzwiderstand, würde der Aktie wieder auf die Beine helfen. Nach der jüngst erfolgten Rallye ist ein erneuter Rücksetzer bis in den Kursbereich von 1,20 bis 1,40 Euro denkbar. Hält diese Zone nicht, so führt ein Unterschreiten von 1,15 Euro per Tagesschluss die Aktie rasch auf das Niveau eines Pennystocks mit Kursen von unter 1 Euro.
Quelle Charts: Tradesignal Web Edition
Long Szenario:
Die Aktie verdaut den erfolgten Absturz mitsamt Durchbruch der Trading Range nach wie vor recht gut und setzt die jüngst begonnene Erholung, mit oder ohne vorherigen Rücksetzer bis in den Bereich von rund 1,30 Euro, weiter fort. Oberhalb von 2,15 Euro eröffnet sich die Aktie mit der Rückkehr in die aufgegebene Trading Range wieder Kurspotenzial bis zunächst rund 3 Euro.
Short Szenario:
Der mittlerweile deutlich fallende 200-Tage-Durchschnitt lässt derzeit wenig Hoffnung auf Kurse oberhalb von 2,20 Euro zu. Sofern Kingsgate jetzt erneut den Bereich von 1,50 Euro per Wochenschlusskurs unterschreitet und folglich das Verschnaufen nach dem jüngsten Anstieg mit einem Bruch des Kurslevels von 1,15 Euro einhergeht - ruft zwangsläufig das Pennystocknivau und Allzeittiefstkurse im Bereich von 80 Cent erscheinen möglich.
© Christian Kämmerer
