Commodities Weekly: Marktkommentar
31.08.2012 | Thorsten Proettel (LBBW)
Strategie:
Ein Tropensturm, das laufende Notenbanksymposium und der Iran-Konflikt bestimmen zwar das kurzfristige Handelsgeschehen. Wichtiger ist jedoch, ob die nächsten Konjunkturindikatoren die Sorge vor einem Abschwung zerstreuen können.
Performance:
Die wichtigen Benchmark-Indizes gaben in der laufenden Handelswoche leicht nach.Energie: Thema der Woche war der Sturm "Isaac", der die Ölförderung und -verarbeitung im Golf von Mexico bedrohte. Der temporäre Ausfall der vorsorglich evakuierten Plattformen fällt jedoch kaum ins Gewicht, zumal die Rohöllager in den USA in der Vorwoche um 3,8 Mio. Barrel auf 364,5 Mio. Barrel angestiegen sind. Damit bleibt der Ölmarkt gut versorgt.
Für Unsicherheit könnte in den kommenden Wochen der Atomstreit mit dem Iran sorgen. Die Gefahr einer militärischen Intervention geht derzeit weniger von den USA als von Israel aus.
Edelmetalle:
Trotz zuletzt wieder schwächerer Tendenz verteidigten die Edelmetalle den Großteil ihrer Zugewinne aus der Vorwoche. Silber etablierte sich deutlich oberhalb der 30-USD-Marke und Platin notiert bislang bei gut 1.500 USD. Für den letztgenannten Rohstoff hängt in den kommenden Tagen viel davon ab, ob der Streik in der Marikana-Mine von Lonmin beendet werden kann.
Durch den Konflikt reduziert sich das weltweite Angebot um schätzungsweise 2.000 bis 2.500 Feinunzen pro Tag. Sollte er noch länger anhalten, dürfte der bislang bestehende Marktüberschuss zumindest vorerst Geschichte sein. Neue Impulse für den Goldpreis könnte das Notenbanktreffen in Wyoming bringen, wobei die Absage von EZB-Chef Draghi die Ankündigung einer konzertierten Aktion von US-Fed und EZB unwahrscheinlich macht.
Industriemetalle:
Mit dem US-Notenbanktreffen vor Augen wollten sich die Marktakteure an den Metallbörsen zuletzt nicht mehr so recht aus der Deckung trauen, so dass das Handelsgeschehen in den vergangenen Tagen nurnoch vor sich hinplätscherte. Ob die Entscheidungen von Jackson Hole tatsächlich frische Impulse liefern können, bleibt abzuwarten.
Aus Sicht von Kupfer, Alu und Co. erachtenwir die morgen zur Veröffentlichung anstehenden Einkaufsmanagerindizes für China als das gewichtigere Ereignis. Denn sollten sich die Anzeichen für eine Konjunkturaufhellung beim größten Metallverbraucher der Welt verdichten, dürfte dies das Fundament für ein baldiges Ende des Preisabschwungs legen.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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