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Kommentar: Uran sollte ab Herbst Richtung 65 Dollar pro Pfund laufen

01.09.2009 | 15:00 Uhr | Hahn, Rainer
RTE Stuttgart - (www.rohstoffe-go.de) - Als die Uranspotpreise 2007 auf fast 140 US-Dollar je Pfund anzogen, machten Kritiker Hedgefonds und anderer Spekulanten dafür verantwortlich, dass die Preise ein solch absurdes Niveau erreichten, an das kein anderer Rohstoff heranreichte. Doch diese Zeiten schienen vorbei zu sein.

Die Rohstoffpreise haben seit März einen deutlichen Anstieg hinter sich - hauptsächlich auf Grund von Spekulationen, dass eine Erholung der Weltwirtschaft die Nachfrage wieder beleben wird. Doch Uran - früher eines der größten Spekulationsobjekte - nimmt an der Rallye nicht teil. Und das, obwohl viele Experten der Ansicht sind, dass die Aussichten für den nuklear Treibstoff besser sind als für die meisten anderen Rohstoffe.

Und in der vergangenen Woche fiel der Spotpreis um einen auf 46 US-Dollar pro Pfund, sodass er nun nur noch knapp über dem Niveau vom Frühling dieses Jahres liegt. Metalle wie Kupfer oder Nickel haben sich in dieser Zeit nahezu verdoppelt. Nach Ansicht von Marktbeobachtern spiegelt sich hier wieder, wer genau tatsächlich die Geschäfte tätigt.

Als die Uranpreise zwischen 2004 und 2007 um mehr als 800 Prozent anstiegen, waren die großen Käufer vor allem Hedgefonds und andere Finanzinstitute aus der gleichen Liga. Uran ist kein über die Börse gehandelter Rohstoff und Kauf und Lagerung eines solch gefährlichen Materials nicht einfach. Doch diese Investoren waren dazu in der Lage. Doch führte der Crash von 2008 dazu, dass viele, wenn nicht die meisten, dieser Fonds ihre Positionen auflösen mussten.

Heute wird der Anstieg von Rohstoffen wie Kupfer vor allem durch die Lagerfüllung und spekulative Investments in China befeuert, wo Investoren sich die lockeren Kreditbedingungen der chinesischen Banken zunutze machen, Kapital aufnehmen und einfach loslegen.

Diese Anleger und ihre westlichen Pendants haben nicht dieselben Möglichkeiten, Uran zu kaufen und zu lagern wie die großen Hedgefonds. Das sehen auch die Analysten von Blackmont Capital so, die sich den Rückstand des Uranpreises gegenüber anderen Rohstoffen damit erklären, dass es nicht so einfach ist, dass Energie geladene Metall zu erwerben. Das sei die Domäne der Profis wie zum Beispiel Hedgefonds.

Und ohne deren Käufe und Verkäufe steckt der Spotmarkt in der Sommerflaute. Der Branchendienst TradeTech meldet für die gesamte vergangene Woche nur eine einzige Transaktion am gesamten Spotmarkt - und zwar für 100.000 Pfund an Material. Es ist nicht viel los, weil die Versorger, diejenigen, die das Uran wirklich benötigen, anscheinend genug Vorräte haben. Denn viele von ihnen nutzten die erzwungenen Verkäufe der Hedgefonds im vergangenen Jahr.

Allerdings gibt es zumindest ein Unternehmen, das auf dem Spotmarkt überraschend aktiv war. Der kanadische Bergbau- / Urankonzern Cameco Corp. (WKN 882017). Denn Cameco kann sich jeden Unterschied zwischen den Spotpreisen und seinen vertraglich abgesicherten Preisen mit den Versorgern nuzen, um Uran auf dem Spotmarkt zu kaufen und es im Rahmen seiner Lieferverträge zu verkaufen.

Das sei auch der Grund, warum Cameco immer noch einen guten Cashflow und Umsätze melden könne, obwohl die Produktion des Branchengiganten in letztert Zeit enttäuscht habe, meinen die Analysten von Blackmont Capital. Die Cameco-Käufe haben Anfang des Jahres etwas Bewegung in den Spotmarkt gebracht, doch zuletzt war es auch aus dieser Richtung sehr still. Dennoch glauben viele Experten, dass der Preis in absehbarer Zeit anziehen wird, da die fundamentalen Daten immer noch gut seien.

Nach Angaben der World Nuclear Association werden derzeit weltweit 49 Atomreaktoren gebaut und 277 weitere sind geplant. Es wird mehr Uran nötig sein, um diese Reaktoren zu betreiben und es gibt kaum Anzeichen dafür, dass die Wirtschaftskrise die Staaten dieser Welt davon abhielte, Atomenergieprojekte voranzutreiben.

Und trotz der Schwäche am Spotmarkt hält sich der langfristige Preis um 65 US-Dollar je Pfund. Marktkenner sind der Ansicht, dass der Spotpreis sich im Herbst wieder dem langfristigen Preis annähern wird, wenn im Herbst wieder mehr Liquidität zur Verfügung stehen sollte.

Laut James Anderson, dem CFO des Uranunternehmens Denison Mines (WKN A0LFYS) steht der langfristige Preis eher dafür, was Uran Wert ist, als der Spotpreis. Der Spotpreis sei variable und repräsentiere nur Käufer- und Verkäuferinteresse an einem speziellen Zeitpunkt.
 
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