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Abverkauf bei Metallen06.12.2017 | 10:53 Uhr | Eugen Weinberg, Commerzbank AG
Energie
Industriemetalle Sorgen über China sowie Gewinnmitnahmen spekulativer Finanzanleger führten gestern bei den meisten Industriemetallen zu einem spürbaren Preisrückgang. Kupfer fiel zeitweise um 4,5% auf ein 2-Monatstief von rund 6.500 USD je Tonne. Nickel gab noch etwas stärker nach und notierte bei 10.800 USD je Tonne ebenfalls auf einem 2-Monatstief. Beide Metalle haben gestern die charttechnisch wichtige 100-Tage-Linie unterschritten, was zu technischen Anschlussverkäufen führte und die Preiskorrektur noch verstärkte. Der Preisrückgang setzt sich heute Morgen fort, wozu auch die schwachen asiatischen Aktienmärkte beitragen. Diesmal sind es Zink und Blei, die am stärksten nachgeben. Wie schon Kupfer und Nickel gestern rutscht Zink heute Morgen unter die 100-Tage-Linie, was den Preisrückgang beschleunigen könnte. An der SHFE in Shanghai werden heute die Verluste der Metalle in London nachvollzogen. In Chile hat sich die Kupferproduktion mittlerweile vollständig von den streikbedingten Ausfällen im Februar und März erholt. Daten des nationalen Statistikinstituts INE zufolge wurden im Oktober rund 513 Tsd. Tonnen Kupfer produziert, 13% mehr als im Vorjahr. Dies war zugleich die bislang höchste Menge in einem Monat in diesem Jahr. Kumuliert seit Jahresbeginn betrachtet wird der Rückstand zum Vorjahr zwar seit Monaten verringert, dürfte aber bis zum Jahresende nicht mehr komplett wettgemacht werden. Agrarrohstoffe Der Sojabohnenpreis in Chicago stieg gestern um 1%, überschritt die Marke von 1.000 US-Cents je Scheffel, und notiert auf dem höchsten Stand seit Ende Juli. Der Preis profitiert von der trockenen Witterung in Argentinien. Die Getreidebörse Buenos Aires rechnet mit einer unveränderten Sojabohnenfläche von rund 18 Mio. Hektar. Derzeit ist aber erst die Hälfte der erwarteten Anbaufläche eingesät, was deutlich weniger ist als im Vorjahr. Der Feuchtigkeitsmangel schürt auch Sorgen vor Ertragseinbußen. In diesem Zusammenhang sorgte gestern für Unruhe, dass die australische Wetterbehörde den Schwellenwert für ein La Niña-Phänomen überschritten sieht. Dieses geht oft mit trockenerer Witterung in Teilen Südamerikas einher. Noch allerdings ist es zu früh für klare Aussagen zu den Auswirkungen, zumal alle Klimamodelle darauf hindeuten, dass allenfalls mit einem kurzen und milden Verlauf von La Niña zu rechnen ist. Argentinien ist nach den USA und Brasilien der drittgrößte Produzent von Sojabohnen und der größte Exporteur von Sojamehl und Sojaöl. Von einem geringeren Angebot aus Südamerika - auch in Brasilien dürfte die nächste Ernte nicht mehr das Rekordniveau der letzten Ernte erreichen - könnten besonders die US-Anbieter profitieren. Sie haben vor kurzem ihre Ernte 2017/18 abgeschlossen, die rekordhoch ausgefallen sein soll. Die Sojabohnenverkäufe ins Ausland waren dynamisch in die Saison gestartet, sind auf kumulierter Basis inzwischen aber unter das Vorjahresniveau gefallen. [pagebreak]Terminkurven ausgewählter Rohstoffe: aktuell, vor einer Woche und vor einem Monat © Eugen Weinberg Senior Commodity Analyst Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern. Dieser Artikel stammt von Rohstoff-Welt.de
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