Mercuria zieht riesige Mengen Kupfer aus der LME ab – der Preis steigt
14:30 Uhr | Redaktion
Mercuria Energy Group Ltd. hat Kupfer im Wert von rund 500 Millionen US-Dollar aus den Lagern der London Metal Exchange (LME) bestellt und dabei etwa 50.000 Tonnen entnommen – die größte Stornierung von Kupferbeständen seit über zehn Jahren, berichtet Mining.com. Dieser Schritt trieb den Kupferpreis auf Rekordhöhen von über 11.500 US-Dollar pro Tonne und spiegelt die Strategie des Handelshauses wider, sich vor einer möglichen globalen Versorgungsknappheit zu positionieren. Diese Knappheit werde zum Teil durch die drohenden US-Zölle auf Kupfer verursacht.
Die Handelsdynamik rund um Kupfer ist seit Februar volatil, als US-Präsident Trump Pläne zur Einführung von Zöllen auf das Metall ankündigte, um die Versorgung der USA anzukurbeln. Dies führte zu einem Anstieg der Terminpreise in New York und löste einen Anstieg der US-Kupferimporte aus. Obwohl die Zölle im Juli vorübergehend ausgesetzt wurden, kündigte Trump an, das Thema im nächsten Jahr erneut aufzugreifen. Dies veranlasste Händler wie Mercuria, Kupfer zu importieren, bevor neue Zölle eingeführt werden.
Kostas Bintas, der zu Mercuria kam, um die Expansion des Unternehmens im Metallbereich zu leiten, prognostiziert weitere Preissteigerungen und rechnet Anfang 2026 mit einer kritischen Verknappung von Kupfer außerhalb der USA. Trotz der Besorgnis über eine nachlassende Nachfrage in China gehen Bintas und andere Führungskräfte der Branche davon aus, dass die anhaltenden Versorgungsengpässe, insbesondere aus den Minen, die Preise weiter in die Höhe treiben werden.
Das LME-Lagersystem ist ein entscheidender Mechanismus zum Ausgleich des globalen Kupferangebots. Händler nutzen es, um bei Engpässen Lücken in der Nachfrage zu schließen. Da die USA weiterhin große Mengen Kupfer importieren, werden die LME-Bestände zur Deckung dieses Bedarfs voraussichtlich abgebaut, heißt es. Analysten prognostizieren, dass die Kupferströme in den USA in der ersten Hälfte des Jahres 2026 aufgrund anhaltender Zollunsicherheiten und der Prämie auf US-Kupfer-Futures wieder deutlich zunehmen werden.
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