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Jeff Christian: "Die Goldinvestmentnachfrage der Schweiz ist bedeutend höher als die Chinas"

12.06.2014  |  GoldSeiten

Im Interview mit Daniela Cambone von Kitco News erklärt Jeff Cristian, geschäftsführender Teilhaber der CPM Group, warum die Goldhandelsdaten der Schweiz seines Erachtens häufig fehlinterpretiert werden und welchen falschen Eindruck derlei Schlussfolgerungen erwecken können.

Christian bestreitet dabei keineswegs, dass eine Verschiebung auf dem Goldmarkt stattfindet, bei der das Gold aus den traditionellen Zentren wie der Schweiz, den USA und selbstverständlich auch dem Vereinigten Königreich in Richtung Asien abfließt.

Zu oft würden jedoch mit Blick auf die Goldhandelsdaten der Schweiz, die als Zwischenstation des Goldes auf seiner Reise von West nach Ost gilt, lediglich die Brutto-Exporte betrachtet, welche angesichts der recht hohen Zahlen schnell den Eindruck erwecken könnten, dass sämtliches Gold der Schweiz nach Asien gelangt. Dem sei jedoch nicht so. Auf Nettobasis war die Schweiz im vergangenen Jahr schließlich ein Importeur des gelben Metalls, so Christian.

Die Investmentnachfrage Chinas habe sich in den Jahren von 2008 bis 2013 auf 43 Millionen Unzen summiert. Im gleichen Zeitraum habe die Schweiz auf Nettobasis 147 Millionen Unzen Gold importiert. Abzüglich des Goldes, welches etwa für die Schmuckherstellung verwendet wurde, blieben nach der Berechnung Christians damit gut 144 Millionen Unzen Gold, welche von der Schweiz importiert wurden und dort auch verblieben.

Christian betont daher, dass die Investmentnachfrage Chinas nicht überbewertet werden dürfe. Rund um den Globus würden Investoren Gold kaufen, das dann zu einem nicht unwesentlichen Teil in der Schweiz gelagert werde. Wer also glaube, der Schweiz gehe allmählich das Gold aus, der irre sich.


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