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Commodities Weekly: Marktkommentar

09.05.2014  |  Frank Klumpp (LBBW)

Strategie:

In der laufenden Handelswoche rückten neben der weiter angespannten Lage in der Ukraine-Krise geldpolitische Themen in den Vordergrund: So dürfte die EZB nach den Draghi-Äußerungen in ihrer nächsten Sitzung im Juni kaum um weitere Lockerungsmaßnahmen herumkommen. Zudem zerstreuten positive Handelsdaten aus China Bedenken um die wirtschaftliche Lage des wichtigsten Rohstoffnachfragers. Der Mix aus Konjunktur, Geldpolitik und Geopolitik bleibt konstruktiv für die Rohstoffpreise.


Performance:

Die großen Benchmarkindizes traten im Wochenvergleich auf der Stelle, wobei die einzelnen Sektoren bzw. Rohstoffe stark divergieren (Nickel: + 6%, Kaffee: -4%, US-Erdgas -3%). Obwohl nur 6 von 22 Rohwaren im DJ UBS Universum im Plus landeten, entwickelte sich der LBBW Top 10 Index erfreulich.


Energie:

Nach einem kurzen Rücksetzer zu Wochenbeginn erholten sich die Ölpreise zuletzt wieder. Lagerdaten aus den USA fielen unter den Erwartungen aus, die Situation in der Ukraine bleibt unübersichtlich, und auch in Libyen sind keine Fortschritte in den Verhandlungen zwischen Milizionären und Zentralregierung erkennbar. Zudem dürfte sich die physische Nachfrage saisonal beleben, da die Raffinerien den Höhepunkt der Wartungssaison überschritten haben.


Edelmetalle:

Südafrikas Platinminenbetreiber Impala befragt derzeit seine streikenden Kumpel per SMS, ob sie die Arbeit wieder aufnehmen möchten. Bei einer entsprechenden Anzahl an Ja-Stimmen könnte die Förderung auch ohne Beschluss der AMCU-Gewerkschaft anlaufen. Der Platinpreis nahm das Ergebnis bereits vorweg und tendiert seit Wochenmitte nach Süden.


Basismetalle:

Entgegen unserer Erwartung einer Konsolidierung nach dem Preisanstieg, haben die Nickelnotierungen erneut einen Sprung nach oben gemacht. Im Vorfeld einer möglichen Angebotsverknappung von Nickelerzen in der zweiten Jahreshälfte scheint die Nachfrage nach raffiniertem Nickel insbesondere aus China und Japan deutlich anzuziehen. Zusätzlich berichtet die brasilianische Vale, nach Norilsk Nickel der zweitgrößte Minenbetreiber, dass der Konzern 80% seiner Produktion in Neukaledonien aufgrund von Schadstoffausflüssen vorübergehend ausgesetzt hat.


© Frank Klumpp, CFA
Commodity Research

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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