Commodities Weekly: Marktkommentar
24.08.2012 | Frank Klumpp (LBBW)
Strategie:
Die Rohstoffpreise setzten in der laufenden Handelswoche ihren Aufwärtstrend fort. ZurWochenmitte schürte die Fed noch Hoffnungen auf ein neues Programm zum Aufkauf von Anleihen (QE3). Zuletzt richteten die Marktteilnehmer jedoch ihren Fokus auf schwächer ausgefallene Konjunkturdaten wie den chinesischen Einkaufsmanagerindex oder die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten in den USA, was die Risikobereitschaft an den Märkten entsprechend dämpfte. Da neben den Energie- und Agrarpreisen nun auch Basis- und Edelmetalle kräftig zulegten, dürfte das Potenzial an den Rohstoffmärkten zunächst erschöpft sein.
Performance:
Die LBBW-Indizes legten weiter zu. Sowohl LBBW Top 10 als auch LBBW Long Short weisen seit Jahresanfang eine Performance von über 8% auf.
Energie:
Die Ölpreise verharrten auch in der laufenden Handelswoche auf hohem Niveau (Brent) bzw. legten noch etwas zu (WTI). US-Leichtöl profitierte von deutlich sinkenden Lagerbeständen in Höhe von 5,4 Mio. Barrel in der letzten Woche. Die US-Lager sind jedoch mit 360 Mio. Barrel nach wie vor gut gefüllt, was tendenziell gegen steigende Preise spricht.
Außerdem findet der Iran offenbar Wege, seine Exporttätigkeit trotz Embargo wieder aufzunehmen, nachdem Teheran die Versicherung für iranische Tankerübernimmt. Auch aus dem Sudan dürfte im vierten Quartal wieder Rohöl an den Weltmarkt strömen. Der insgesamt gut versorgte Ölmarkt trifft auf eine solide Nachfrage, die sich perspektivisch jedoch eintrüben dürfte. Wir gehen daher davon aus, dass die Preise an den Rohölmärkten wieder nachgeben werden.
Industriemetalle:
Die NE-Metallnotierungen haben sich in den vergangenen Tagen wieder deutlich befestigt. So markierte der Kupferpreis bei rund 7.700 USD/t den höchsten Stand seit vier Wochen, während Zinn erstmals in zwei Monaten die 20.000 USD-Marke ins Visier nahm. Auslöser der "Mini-Hausse" war die jüngst wieder aufkeimende Hoffnung der Marktteilnehmer auf ein erneutes Eingreifen der Notenbanken. Den Aufhänger zu derartigen Spekulationen lieferten die erneut schwachen Makrodaten aus den USA, Euroland und China in Verbindung mit entsprechenden Kommentaren der Währungshüter. Vor diesem Hintergrund steht der aktuelle Aufwärtstrend von Kupfer und Co. aus unserer Sicht auf eher tönernen Füßen.
© Frank Klumpp, CFA
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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