Commodities Weekly: Marktkommentar
15.06.2012 | Frank Klumpp (LBBW)
Strategie:
Die Rohstoffpreise bleiben weiter im Bann der Politik. Im Vorfeld der Wahlen in Griechenland am Wochenende stabilisierten sich die Preise von Öl und Basismetallen auf niedrigem Niveau, während Gold und Silber ihrem Ruf als Krisenmetall gerecht wurden. Für etwas Beruhigung an den Märkten sorgten auch die Aussagen einiger Notenbanker, im Notfall am kommenden Montag im Anschluss an ein mögliches "Contra-Euro - Pro Syriza"-Wahlergebnis in Griechenland mit flankierenden Liquiditätsmaßnahmen parat zu stehen.
Performance:
Die aus Anlegersicht wichtigen Rohstoffbenchmarks tendierten in dieser Woche uneinheitlich. Die LBBW-Indexfamilie verbuchte leichte Gewinne.
Energie:
Die Ölpreise setzten in der laufenden Woche ihren Abwärtstrend fort. Zu Wochenbeginn verpuffte die kurze Erholung nach der Rettung der spanischen Banken recht schnell. Das OPEC-Meeting am Donnerstag brachte wenig Neues; das Kartell möchte für das zweite Halbjahr an der Förderquote von 30 Mio. Barrel pro Tag festhalten. Vor dem Hintergrund des deutlich ermäßigten Preisniveaus gab es auch keine Notwendigkeit für eine Veränderung der Fördermenge. Schließlich liegt die OPEC-Fördermenge derzeit rund 1,6 Mio. Barrel über Plan; vor allem weil Saudi-Arabien seine Förderung auf knapp 10 Mio. Barrel pro Tag erhöhte, um möglichen Knappheiten entgegenzuwirken. Sollte die Sorte Brent deutlich unter die 100-Dollar-Marke fallen, dürfte der Swing-Producer wieder einige Bohrtürme außer Betrieb nehmen.
Edelmetalle:
Der Goldpreis etablierte sich in den letzten Tagen im oberen Randbereich des seit einigen Monaten dominierenden charttechnischen Kompressionsdreiecks. Die Griechenlandwahl könnte in der nächsten Handelswoche den Impuls für einen Ausbruch nach oben bringen. Ein Euro-Austritt und Chaos an den Märkten dürften Gold grundsätzlich positiv beeinflussen. Zudem könnte Silber "angesteckt" werden.
Industriemetalle:
Die Industriemetallpreise befinden sich bereits seit Sommer 2011 in einem Abwärtstrend, der sich mit der neuerlichen Zuspitzung der Schuldenkrise in Griechenland und Spanien zuletzt wieder beschleunigt hat. Vor diesem Hintergrund haben wir unsere Kurzfristprognosen reduziert, rechnen aber weiterhin mit einer Trendwende der Metallpreise.
© Frank Klumpp, CFA
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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