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Commodities Weekly: Marktkommentar

08.06.2012  |  Thorsten Proettel (LBBW)

Strategie:

Die Rohstoffpreise gerieten zuletzt vor allem durch das negative Marktumfeld unter Druck. Spanien ist klamm bei Kasse und der Wahlausgang in Athen ist ungewisser denn je. Fundamental erscheinen die Notierungen jedoch zu niedrig.


Performance:

Die aus Anlegersicht wichtigen Rohstoffbenchmarks tendierten in dieser Woche uneinheitlich. Die LBBW-Indexfamilie verbuchte leichte Gewinne.


Energie:

Zu Wochenbeginn setzte eine technische Erholung der Ölpreise ein, nachdem die Ölsorte Brent in der Vorwoche fast 10 US-Dollar verloren hatte und unter die Marke von 100 US-Dollar gefallen war. Für weitere Stimmungsaufhellung an den Ölmärkten sorgte die chinesische Notenbank mit ihrer Zinssenkung. Zuletzt kamen die Preise jedoch wieder zurück. Von der Angebotsseite bleibt der Markt weiter gut versorgt, auch die Lagerbestände bleiben hoch. Trotz des Richtungswechsels der Seaway-Pipeline hat der Lagerbestand im Cushing-Lager einen neuen Rekordstand erreicht (+1 Mio Barrel auf 47,8 Mio. Barrel). Die Volatilität am Ölmarkt dürfte in der folgenden Woche hoch bleiben, zumal am Donnerstag das OPEC-Meeting ansteht.


Edelmetalle:

Der Goldpreis vollzog in den letzten Tagen eine Achterbahnfahrt, die vor allem von Nachrichten aus den USA choreographiert wurde. Letzten Freitag gaben enttäuschende Daten zum US-Arbeitsmarkt den Startschuss für eine kleine Rallye: Im Mai schuf die Wirtschaft von New York bis Los Angelos lediglich 69.000 neue Stellen, wohingegen von Volkswirten ein Plus in der Größenordung von 150.000 Stellen erwartet worden war.

Angesichts dieser Misere keimten am Markt Hoffnungen auf, dass Fed-Chef Bernanke sich demnächst zu einer dritten Runde der geldpolitischen Lockerung entschließen könnte. Gold als eine Art Gegenwährung zum Papier-Dollar würde profitieren und die Börsen nahmen das Nachfrageplus vorweg. Die Notierungen für die Feinunze stiegen am Freitag um mehr als 60 USD und erreichten an diesem Mittwoch mit 1.640 USD den höchsten Stand seit einem Monat.

Am gestrigen Donnerstag schickte der US-Notenbankchef den Goldpreis wieder auf Talfahrt: Ein neues "quantitative easing" sei nicht geplant. Mit aktuell 1.570 USD befindet sich der Goldpreis weiterhin in einer charttechnischen Abwärtsformation. Die fundamentale Lage spricht zwar für eine leichte Erholung des Goldpreises. Sollte die Unterstützung bei 1.520 USD jedoch unterschritten werden, droht starker Verkaufsdruck.


© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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