Die Entwicklung der Goldnachfrage im Gesamtjahr 2011 - Bericht des World Gold Council
17.02.2012 | GoldSeiten
Überblick
2011 war im Hinblick auf die Goldnachfrage wie zu erwarten wieder ein beeindruckendes Jahr. Es folgt eine Zusammenfassung der vom World Gold Council in seinem Bericht "Gold Demand Trends" für das Gesamtjahr 2011 veröffentlichten Daten und Fakten.
Die weltweite Nachfrage nach Gold stieg mit +0,4% im Vergleich zum Vorjahr leicht an und belief sich auf insgesamt 4.067,1 Tonnen. Aufgrund des stark gestiegenen Goldpreises erreichte der Wert der Gesamtnachfrage mit 205,5 Mrd. USD ein neues Rekordhoch.
Auch die Minenproduktion konnte eine Steigerung verbuchen, allerdings verringerte sich das Angebot an recyceltem Gold. Wie schon im Vorjahr traten die Zentralbanken 2011 als Nettokäufer von Gold auf.
In den Sektoren Schmuck und Industrie fiel die Goldnachfrage leicht. Angesichts der Steigerung des durchschnittlichen Goldpreis im hohen zweistelligen Bereich haben sich beide Sektoren jedoch als widerstandsfähig erwiesen.
Die Nachfrage nach Goldinvestments, z.B. in Form von Goldbarren und Anlagemünzen, stieg aufgrund der zunehmenden Besorgnis um expansive Geldpolitik, Inflation, der allgemeinen Wirtschaftslage und nicht zuletzt auch aufgrund der extrem niedrigen, teilweise sogar negativen Realzinssätze. Diese Entwicklung wird sich voraussichtlich auch im Jahr 2012 fortsetzen.


Der Goldpreis
Der Goldpreis stieg bis September um etwa 30% stark an, danach folgten ein Preisabfall und eine überdurchschnittliche Volatilität. Insgesamt lässt sich dennoch eine Preissteigerung im hohen einstelligen Bereich feststellen. Der Jahresdurchschnittspreis von 1.571,5 USD pro Unze lag über 28% höher als der des Vorjahres.

Das Goldangebot
Minenproduktion und Gold-Recycling, die beiden primären Komponenten des Goldangebots, durchliefen 2011 divergierende Trends. Während die Minenproduktion 4% zunahm und so einen neuen Höchststand erreichte, verringerte sich das Angebot an recyceltem Gold um 2%. Damit fiel die Recyclingrate von Gold nun schon das zweite Jahr in Folge.
Insgesamt lag das Goldangebot 2011 bei 3.994 Tonnen und verringerte sich damit im Vergleich zum Jahr 2010 um 4%.

Der offizielle Sektor
Die Zentralbanken traten wie schon im Jahr zuvor als Nettokäufer von Gold auf. Die Menge der Nettokäufe lag bei knapp 440 Tonnen und hat sich damit im Vergleich zum Jahr 2010 fast verfünffacht. Es handelt sich damit um den höchsten Wert seit 1964.

Die Schmucknachfrage
Die globale Nachfrage nach Goldschmuck belief sich 2011 auf 1.962,9 Tonnen, was einem Rückgang von 3% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Angesichts des durchschnittlich um 28% höheren Goldpreises, zeigte der Markt für Goldschmuck jedoch eine beachtliche Widerstandsfähigkeit. In Hongkong, Russland und China setzte sich der Trend des Vorjahres fort und die Nachfrage nach Goldschmuck nahm zu, in den anderen Ländern nahm sie teilweise deutlich ab.
Der Wert des nachgefragten Schmuckes erreichte mit 99,2 Mrd. USD einen neuen Höchststand.

Die industrielle Nachfrage
Die Nachfrage der Industrie blieb mit insgesamt 463,5 Tonnen relativ stabil und lag über dem 5-Jahres-Durchschnitt von 456,3 Tonnen. Der Wert der globalen Nachfrage erreichte mit 23,4 Mrd. USD einen Rekordwert.

Der Goldinvestmentbedarf
Der Investmentsektor war im Jahr 2011 die treibende Kraft hinter der Goldnachfrage und übertraf mit 1.640,7 Tonnen den Rekordwert von 2010 um 5%. Der Wert der weltweiten Goldinvestitionen belief sich auf 82,9 Mrd. USD.

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