Lithium-Projekte in exzellenten Regionen
24.02.2010 | Rohstoff-Spiegel
Interview mit Paul Gill – President und CEO (Lomiko Metals Inc.)
Der ausgewiesene Lithium-Experte Jack Lifton rät interessierten Lithium-Investoren, in etablierte Lithium-Produzenten wie SQM, FMC oder Rockwell Holdings zu investieren. Eine Firma, deren Projekte allesamt in der Nähe dieser Produzenten liegen, ist Lomiko Metals. Die Firma besitzt Lithium Projekte in Nevada und Chile und setzt vor allem auf eben diese Nähe zu den etablierten Produzenten. Wir sprachen mit Lomikos CEO und President Paul Gill über die Möglichkeiten, die sich Lomiko mit seinen Projekten bieten und über die jüngst verkündete Zusammenarbeit mit einem ersten Interessenten.
Rohstoff-Spiegel: Paul, Lomiko Metals sucht in Nevada, British Columbia und Chile nach Lithium und Gold. Warum Lithium und warum gerade in diesen Regionen?
Paul Gill: Wir besitzen Lithium-Projekte in Nevada und Chile und sehen uns aktuell auch nach weiteren Projekten in Südamerika um. Unser Fokus liegt dabei auf Vorkommen von Lithiumlauge und den darin enthaltenden Mineralen beziehungsweise Metallen. Es ist ganz einfach so, dass gerade diese Lithiumlauge neben Lithium selbst auch noch Pottasche und andere Materialien enthält, die für die Firma Extraeinkünfte generieren können. Wir haben in unser Portfolio ausnahmslos Projekte geholt, die in unmittelbarer Nähe zu produzierenden Minen liegen.
In Nevada befinden wir uns nahe an Silver Peak. In Chile befinden wir uns mit unserem Projekt nahe an Salar de Atacama. Dort teilen wir uns den Salzsee mit SQM, dem größten Lithiumproduzenten in der Atacama-Wüste und gleichzeitig auch weltweit. Chemetall besitzt dort ebenso Produktionsanlagen. 
Wir sind also darauf bedacht uns in der Nähe von Produzenten anzusiedeln. Wenn man Material besitzt, das ausgelaugt werden muss, dann ist es immer von Vorteil, wenn man eine Verarbeitungsanlage in der Nähe hat, die Material mit denselben Spezifikationen verarbeiten kann. Des Weiteren sind wir an Gebieten in Argentinien, möglichst in der Nähe der Verarbeitungsanlage von FMC interessiert. Weltweit existieren nur drei bis vier große Lithium-Produzenten. Silver Peak, die zu Chemetall gehören, Salar de Atacama, das zum Teil zu SQM und Chemetall gehört und FMC in Argentinien. Dies sind alles Multi-Milliarden-Dollar-Firmen, die in Gegenden ansässig sind, in denen es die Möglichkeit gibt, Lauge zu extrahieren. In Gegenden, in denen es das Klima möglich macht, die Lithiumlauge mittels Verdunstung zu trocknen.
Rohstoff-Spiegel: Ihr Hauptprojekt ist das Alkali Lake Projekt in Nevada/USA. Könnten Sie uns dazu bitte ein paar Informationen geben?
Paul Gill: Dies ist unser neuestes Projekt. Der Grund für die Akquisition liegt darin, dass es sehr nahe an der operierenden Silver Peak Mine liegt, die bereits seit 10 Jahren Lithium fördert. Silver Peak wurde von Rockwell Holdings und Chemetall für 300 Millionen USD gekauft. Es besitzt eine interessante Historie und eine gute Bewertung. Der Ausbau der dortigen Verarbeitungsanlagen wurde von der US-Regierung mit insgesamt 28,4 Millionen USD gefördert. Wir sind sehr gespannt, ob wir auch eine unterirdische Lithiumlauge entdecken werden und für die Entwicklung dieser Ressource ebenfalls Zuschüsse von der US-Regierung erhalten werden oder gar eine Zusammenarbeit mit Chemetall erreichen können.
Rohstoff-Spiegel: In dieser Woche konnten Sie eine Absichtserklärung über eine Zusammenarbeit mit Japan Oil, Gas and Metals National Corporation, die 51% an Lomikos Alkali Lake Projekt erhalten wollen, vermelden. Japan Oil, Gas and Metals National Corporation muss dafür bis zum 31. März 2013 2,5 Millionen USD für Explorationsarbeiten auf dem Projekt aufwenden. Würden Sie auch noch Unterstützung von der US-Regierung bekommen, wenn Sie dann nur noch einen 49%igen Anteil an dem Projekt hätten? 
Paul Gill: Das werden wir, denn wofür auch immer das Geld ausgegeben wird, es wird auf US-amerikanischem Boden ausgegeben und für die Entwicklung von US-amerikanischen Projekten. Japanische Firmen besitzen viele Produktionsstätten in den USA und sie sind deshalb auch darauf bedacht, in der Nähe dieser Produktionsstätten Lithium-Projekte zu besitzen. Die US-Regierung möchte diese Fabriken natürlich in den USA halten. Beide Parteien haben also dieselben Interessen. Sollten tatsächlich mindestens 2,5 Millionen USD für Explorationsarbeiten ausgegeben werden und dabei eine signifikante Lithiumlaugen-Ressource entdeckt werden, dann könnten wir die restlichen 49% für einen Wert verkaufen, der weit über unserer aktuellen Börsenbewertung liegt. Man muss ja auch immer sehen, dass wir das Projekt für lediglich 200.000 USD aufgekauft haben. Von daher haben wir ein gutes Gefühl, 51% davon an eine andere Firma zu veroptionieren, die die gesamte Arbeit übernimmt und den Wert des Unternehmens steigert. Nach einer gewissen Zeit könnten wir dann von dieser japanischen Firma aus dem Projekt heraus gekauft werden oder diese steckt eben 200 bis 300 Millionen USD in den Bau einer Verarbeitungsanlage.
Wir haben darüber hinaus auch mit weiteren Unternehmen geredet. Wir sind mehrere Male nach China gereist und haben dort mit Produzenten von Lithium-Batterien über eine mögliche Zusammenarbeit gesprochen. Darunter auch mit BYD, einer Firma, die Elektro-Autos herstellt. Außerdem waren wir in Chile, um mit SQM, dem größten Lithium-Produzenten Chiles, über ein Joint-Venture zu sprechen. Wir waren und sind sehr aktiv und werden auch weiterhin versuchen, noch mehr Wert in die Firma zu bringen und weitere Projekte zu akquirieren. Meine persönliche Motivation liegt darin, den Shareholder Value des Unternehmens mittels exzellenter Entwicklungspläne exponentiell zu steigern. 
Rohstoff-Spiegel: Sie besitzen auch ein Gold-Projekt in British Columbia…
Paul Gill: …ja, das Gold-Projekt besaßen wir bereits vor der Akquisition unserer Lithium-Projekte. Es handelt sich dabei um unser IPO-Projekt, dass wir nach der Umstrukturierung der Firma einbrachten, um mit etwas Handfestem arbeiten zu können. Ein Gold-Projekt ist immer gut, um sein Lithium-Portfolio abzusichern. Unser Nachbar Hawthorne wird dort in den nächsten Jahren zusammen mit einem chinesischen Partner eine Mine aufbauen. Wir wollen davon möglichst mit- profitieren. Hawthorne besitzt bereits eine ansprechende Ressource und auch eine Mühle auf ihrem Table Mountain Projekt. Wir suchen ebenso nach einer signifikanten Goldressource, die mit deren Venen-System zusammenhängt. Wir konnten dort bereits einige interessante Anzeichen für Gold entdecken und hoffen, dass daraus auch eine signifikante Ressource entstehen wird.
Rohstoff-Spiegel: Geben Sie uns doch bitte einige Basisinformationen zu Ihrem chilenischen Projekt.
Paul Gill: Das Salar de Aguas Caliente Projekt haben wir akquiriert, da es einige historische Konzentrationen von Lithiumlauge enthält. Außerdem findet man dort auch Pottasche. SQM hält dort ebenfalls eine Schürflizenz. Außerdem besitzen Sie eine Verarbeitungsanlage zur Entwicklung dieser Region. Wir würden von dieser Entwicklung gerne mit-profitieren, weshalb wir uns entschlossen, alle Lizenzen um deren Projekt zu akquirieren. Insgesamt handelt es sich dabei um 2.300 Hektar. Während tausenden von Jahren floss Wasser in den See, was dazu führte, dass sich dort signifikante Lithium- und Pottasche-Konzentrationen sowie andere Metalle anhäuften.
Rohstoff-Spiegel: Könnten sich zwischen Ihren Projekten und den angrenzenden Projekten der Majors in Zukunft Synergien ergeben?
Paul Gill: 
Absolut! In Chile umfassen unsere Lizenzen das Produktionsgebiet von SQM. Das bedeutet, dass SQM mit uns zusammenarbeiten muss, wenn sie diese Region fortentwickeln wollen. Wir hatten deswegen auch schon mehrere Treffen mit SQM, um eventuelle Joint Venture- Möglichkeiten zu diskutieren. Wir sprechen von einer Produktion in 6 bis 7 Jahren, wenn die Nachfrage nach Lithium in die Höhe schnellen wird. Genau zu diesem Zeitpunkt muss man seine Projekte in Produktion bringen. Wir sind der Überzeugung, dass Salar de Aguas Caliente einer der primären Orte für eine hochgradige Lithium-Ressource ist. Es besteht daneben immer die Möglichkeit, einen Teil von deren Verarbeitungskapazität zu nutzen, sofern wir uns dafür entscheiden sollten, selbst eine Produktion aufzubauen. Wenn man jedoch eine fremde Anlage nutzen will, so muss die eigene Lithiumlauge eine möglichst ähnliche chemische Struktur wie diejenige haben, die dort verarbeitet wird. Ist dies nicht der Fall, so kann es sein, dass man eine sehr schlechte Ausbeuterate erhält. Es ist daher eminent wichtig, zunächst die chemische Zusammensetzung der eigenen Lauge zu testen, bevor man diese zur Verarbeitung in eine andere Anlage bringt.
Rohstoff-Spiegel: Welche Pläne haben Sie für 2010?
Paul Gill: Wir planen den Explorationsstart in Nevada. Zunächst einmal werden wir einige Oberflächenproben nehmen und die Tiefe des Wasserflusses ermitteln. Wenn wir diese unterirdischen Pools gefunden haben, werden wir in der Lage sein, ein signifikantes Bohrprogramm zu starten.
Rohstoff-Spiegel: Planen Sie weitere potentielle Lithium-Projekte zu akquirieren?
Paul Gill: Wir sehen uns nach Projekten in Argentinien und Chile um. Es ist aktuell sehr schwierig in Nevada noch weitere Projekte zu erhalten, wir sind jedoch davon überzeugt, dass wir dort mit unserem Projekt schon sehr gut aufgestellt sind.
Rohstoff-Spiegel: Warum sollten potentielle Investoren aktuell in Lomiko Metals einsteigen?
Paul Gill: Im Vergleich zu vielen anderen Lithium-Explorern mit ähnlichen Projekten ist die Aktie von Lomiko absolut unterbewertet. Außerdem sollte man beachten, dass wir jetzt ein Joint Venture mit einer großen Firma aus einem Land mit hoher Lithium-Nachfrage eingegangen sind, das unserem Alkali-Lake Projekt einen zusätzlichen Wert verleiht. Das dürfte auch unseren anderen Projekten einen weiteren Schub verleihen, da wir jetzt auch im Fokus anderer Firmen stehen, die uns als eine zukünftige Quelle für Lithium ansehen. Wir sind davon überzeugt, dass dies zur Zusammenarbeit mit weiteren Unternehmen der Branche führen und unseren Unternehmenswert weiter steigen lassen könnte.
 
© Rohstoff-Spiegel
Das Interview wurde geführt von Tim Roedel am 15. Februar 2010.