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Zink - China im Fokus!

18.08.2009  |  Gabor Vogel (DZ Bank)

Wie alle anderen Industriemetalle auch, wurde der Zinkpreis positiv von den ersten Konjunkturhoffnungen in den OECD-Ländern getragen. Mittlerweile sehen wir in den aktuellen Notierungen mehr als nur die pure Hoffnung, da sich neben den Stimmungsindikatoren (US-ISM überraschte den Markt zu Beginn der Woche positiv) auch die "harten" Faktoren, wie beispielsweise die globale Industrieproduktion, deutlich verbessern.

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Für die Zinkpreisentwicklung sind erstens die anziehenden chinesischen Importe zu nennen, zweitens der Lagerbestandszyklus - leer gefegte Lager werden wieder aufgefüllt - und drittens die wieder kletternde Nachfrage nach galvanisierten Stahl.

Im ersten Halbjahr 2009 importierte China 480 Tsd. Tonnen (+593% J/J), was ungefähr 16% der Gesamtnachfrage in demselben Zeitraum entspricht. Historisch war China ein Zink-Exporteur. Diese Situation hat sich in diesem Jahr verändert, sodass das Weltmarktangebot durch den "China-Schwamm" verknappt wird.

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Allerdings birgt dieses Verhalten auch Gefahren. Denn sobald China die Lager wieder räumt und die Zinkproduktion spürbar ankurbelt - wovon wir mittelfristig ausgehen, da Zinkerzimporte ebenfalls rasant gestiegen sind -, könnte der Zinkpreis mit einer empfindlichen Korrektur reagieren.

Wir halten an unserer Zinkpreisprognose fest, wobei aufgrund des sehr positiven Metallsentiments durchaus mit Ausreißern nach oben zu rechnen ist. Ende 2010 wird sich der Zinkpreis unseres Erachtens oberhalb von 2.000 USD/Tonne befinden.

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© Gabor Vogel, MBA
Senior-Rohstoffanalyst, DZ BANK AG