Mit einer sehr unangenehmen Meldung müssen wir heute in die neue Woche starten. Der CEO von
Resolute Mining, Terry Holohan, wurde am Wochenende zusammen mit zwei weiteren Managern des Unternehmens in Mali von der Militär-Regierung in Mali inhaftiert:
Link.
Das Unternehmen bestätigte dies heute in der oben verlinkten Pressemeldung. Die Führungskräfte hielten sich in Bamako auf, um Gespräche mit den Bergbau- und Steuerbehörden über allgemeine Aktivitäten im Zusammenhang mit den Geschäftspraktiken von Resolute im Land zu führen und um offene Forderungen gegen Resolute voranzutreiben, die nach Ansicht des Unternehmens unbegründet sind.
Nach dem Abschluss dieser Treffen am Freitag, den 8. November 2024, wurden die drei Mitarbeiter unerwartet festgenommen.
Resolute hat alle offiziellen Verfahren in Bezug auf seine Angelegenheiten eingehalten und den Behörden detaillierte Antworten auf alle erhobenen Vorwürfe gegeben.
Laut der Pressemeldung steht das Unternehmen in regelmäßigem Kontakt mit den drei inhaftierten Mitarbeitern, die weiterhin im Wirtschafts- und Finanzzentrum von Bamako festgehalten werden. Die Mitarbeiter werden gut behandelt und erhalten vor Ort weiterhin Unterstützung von den britischen und internationalen Botschaften und Konsulaten. Das Unternehmen arbeitet weiterhin mit der Regierung an einer Lösung und wird zu gegebener Zeit weitere Informationen über die Situation liefern.
Einschätzung:
Resolute ist nicht das erste Unternehmen, das in Mali mit derartigen Problemen konfrontiert wird.
Barrick Gold stand in Mali vor ähnlichen Herausforderungen, nachdem es in den vergangenen Monaten zu Konfrontationen mit der Regierung über Steuer- und Dividendenfragen im Zusammenhang mit den Goldminen Loulo und Gounkoto gekommen war.
Ende September wurden vier Barrick-Mitarbeiter von den malischen Behörden vorübergehend festgenommen, kurz bevor Barrick Berichten zufolge einer Lösung hinsichtlich der Gewinnumverteilung zustimmte.
B2Gold hat im September die Genehmigungsprobleme gelöst und kann mit der geplanten unterirdischen Erweiterung seiner Fekola-Mine fortfahren. Das Genehmigungsverfahren war im vergangenen Jahr durch die Einführung der neuen Bergbauvorschriften ins Stocken geraten.
Während das harte Vorgehen der malischen Junta als Mittel des Staates gesehen wird, die 35-Prozent-Beteiligungsgrenze zu erreichen, ist B2Gold Berichten zufolge einer Vereinbarung gefolgt, nach der die Regierung ihren 20-Prozent-Anteil am bestehenden Fekola-Komplex behält.
Die Projekterweiterung unterliegt der neuen Bergbauverordnung, für den bestehenden Komplex gilt jedoch weiterhin die bisherige Verordnung aus dem Jahr 2012.
Einem Bericht der Zeitung "The Australian" zufolge, gehen Branchenquellen davon aus, dass die malische Regierung von Resolute zusätzliche 250 Millionen Dollar fordert, während das Unternehmen selbst einen Betrag von knapp 75 Millionen Dollar aushandeln wollte.
Fazit:
Eine sehr traurige Entwicklung, die wir hier sehen. Resolute ist seit über einem Jahrzehnt in Mali tätig und hat unter widrigsten Bedingungen die Syama Mine weiterbetrieben und stellt dort Menschen in Lohn und Brot.
Zunächst ist es essenziell, dass Terry und seine Mitarbeiter schnellstmöglich auf freien Fuß kommen und das Ganze unbeschadet überstehen.
Dass ein solches Vorgehen nicht zu dulden ist, ist auch klar. Ich kann keine Vorstandsvorsitzenden von Firmen festnehmen lassen, nur weil mir die Gespräche bzw. die Standpunkte der Unternehmen nicht gefallen haben.
Viele ausländische Bergbaufirmen sind in Mali aktiv und zahlen dort gute Steuern. Zudem ist das Land in der Regel mit 20% direkt an den Minen beteiligt.
Wenn man den Bogen in diesem Zuge überspannen sollte, wird es passieren, wie es in Afrika immer passiert:
1. die ausländischen Firmen investieren nicht mehr
2. kein Geld kommt mehr ins Land
3. Regierungen versuchen die Mine selbst zu betreiben und scheitern kläglich
4. die Leute haben dann keine Arbeit mehr und können ihre Familien nicht mehr ernähren
5. die nächste Regierung kommt.
Wie dumm man sein kann, dieses Fehlverhalten nicht zu erkennen und immer wieder zu wiederholen, erklärt sich mir nicht.
Die Aktie ist heute deutlich gefallen und man hatte auch keine Chance, höher rauszukommen. Ich hoffe, die Sache klärt sich, doch der Schaden ist natürlich da – sowohl kurstechnisch als auch vertrauenstechnisch in diese Regierung.
Ich halte die Position im Wachstumsdepot unverändert.
© Hannes Huster
Quelle: Auszug aus dem Börsenbrief "
Der Goldreport"
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