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Dringend: Stoppt Putin den Uran-Export?

10.03.2022 | 7:00 Uhr | Pfauntsch, Uli, CompanyMaker

Deutschland: Statt Kernkraft lieber weiter von Russland abhängig?


Nicht nur die militärische Lage im Krieg zwischen Russland und der Ukraine ist eskaliert. Der Westen und Russland befinden sich nun auch vollumfänglich im Wirtschaftskrieg. Wie Präsident Biden am 8. März ankündigte, wollen die USA kein russisches Öl mehr importieren. Das Importverbot wird auch verflüssigtes Erdgas und Kohle umfassen. Auch in der EU wachsen die Forderungen an einer Teilnahme am Energieboykott.

So hat ein breites Bündnis von Vertretern der Zivilgesellschaft die Bundesregierung aufgefordert, einen Importstopp für Energielieferungen aus Russland zu erlassen. "Die russische Armee führt ihren völkerrechtswidrigen Angriffskrieg mit täglich zunehmendem Terror und Gewalt gegen die Zivilbevölkerung", heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). "Wir alle finanzieren diesen Krieg", kritisieren die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner.

Doch machen wir uns nichts vor. Dass Deutschland unabhängig von russischer Energie wird, ist eine mathematische Unmöglichkeit. Denn der Anteil russischer Gasimporte liegt bei 55 Prozent, bei Rohöleinfuhren bei rund 35 Prozent und bei Kohle bei etwa 50 Prozent. Ein Lieferstopp hätte dramatische Konsequenzen für Industrie, Verbraucher und würde einen nie da gewesenen Rezessionsschock auslösen.

Was jetzt zu tun ist: die drei bereits abgeschalteten Kernkraftwerke müssen für den Neustart vorbereitet werden und die Laufzeit der noch drei bestehenden Kernkraftwerke muss verlängert werden. So sieht es auch Elon Musk, der in dieser Woche die Rückkehr zur Kernenergie in Europa infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine forderte. "Hoffentlich ist es jetzt sehr offensichtlich, dass Europa stillgelegte Kernkraftwerke wieder hochfahren und die Leistung bestehender Kraftwerke erhöhen sollte", schrieb Musk am Montag auf Twitter. Das sei entscheidend "für die nationale und internationale Sicherheit".

Leider hält Wirtschaftsminister Habeck trotz der schlimmsten Energiekrise in Europa seit Jahrzehnten am Atomausstieg fest und bleibt stattdessen lieber abhängig von russischer Kohle und Gas. "Im Ergebnis einer Abwägung von Nutzen und Risiken ist eine Laufzeitverlängerung der drei noch bestehenden Atomkraftwerke auch angesichts der aktuellen Gaskrise nicht zu empfehlen, heißt es im Prüfbericht seines Wirtschafts- und Umweltministeriums.

"Eine Verlängerung der Laufzeiten der noch in Betrieb befindlichen drei Atomkraftwerke würde im Winter 2022/2023 demnach keine zusätzlichen Strommengen bringen, sondern frühestens ab Herbst 2023 nach Befüllung mit neu hergestellten Brennstäben. Ein Weiterbetrieb müsste mit einer umfangreichen Sicherheitsprüfung und mit der Schulung von Personal für jedes der drei Atomkraftwerke einhergehen“.

Um den Aufwand wirtschaftlich zu rechtfertigen, sei eine Verlängerung der Laufzeiten "für mindestens drei bis fünf Jahre notwendig", heißt es in dem Papier. Wirtschafts- und Umweltministerium gingen davon aus, dass in dem Zeitraum bis 2028 "andere Möglichkeiten zur Verfügung stehen, um eine ausreichende Stromversorgung trotz einer Gasmangellage zu gewährleisten".

Habeck argumentiert, Atomkraft bestreite nur noch 5% des Strombedarfs und sei deshalb "irrelevant". Tatsächlich sind es rund 6-7% an zuverlässigem, CO2-freien Stroms, der rund um die Uhr (auch in Dunkelflauten ohne Wind- und Solarenergie) in Zeiten einer absehbaren Stromknappheit abgeschaltet wird. Auch die Photovoltaik in Deutschland leistet keinen höheren Anteil, deren Abschaffung wegen „Irrelevanz“ steht allerdings nicht zur Debatte.

Man behauptet ebenfalls, dass die Beschaffung von Brennelementen 18 Monate dauern würde und diese bislang aus Russland und Kasachstan bezogen wurden. Völlig ignoriert werden dabei andere zur Verfügung stehende Alternativen.

So hat Orano-Chef Phillipe Knoche angekündigt, "Himmel und Hölle" in Bewegung zu setzen, um eine Weiterverlängerung der deutschen AKWs zu unterstützen, um Brennstoff, Personal und Sicherheit zu gewährleisten.


Fazit

Es ist schlicht und ergreifend eine Lüge, dass es nicht möglich sei, unsere AKWs über das Jahresende hinaus zu verlängern. In Wahrheit verfolgen die Grünen unnachgiebig ihre ideologische Agenda und es scheint, als ob die Entscheidung über den Atomausstieg bereits im Vorfeld des Prüfberichts feststand. Als Argument gegen Kernenergie nennt Annalena Baerbock ebenfalls die Gefahr, die aus dem vermeintlichen Beschuss des ukrainischen Kraftwerks durch die russische Armee hervorging.

Man muss sich vorstellen, dass eine brennende "Bretterbude" außerhalb des Kraftwerks dazu führte, dass sämtliche Jodtabletten in Deutschland ausverkauft waren. Die mediale Panikmache, geschürt von der ukrainischen Propaganda und ausgeschlachtet von der Anti-Atomkraftbewegung hierzulande, ist für Putin absurderweise ein gigantischer Erfolg. Denn ohne Kernkraft bleibt sichergestellt, dass Deutschland noch sehr lange von fossilen Rohstoffen aus Russland abhängig bleiben wird.

Währenddessen sprechen sich jedoch immer mehr Politiker für die weitere Nutzung von Kernenergie aus, zuletzt sogar der grüne Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann. Bleibt zu hoffen, dass die Opposition unter Führung von Friedrich Merz und Markus Söder auf eine ernsthafte und seriöse Prüfung der Kernkraftwerke drängen, die von "echten" Fachleuten durchgeführt wird, um den klimapolitischen Irrsinn doch noch zu stoppen.


© Uli Pfauntsch
www.companymaker.de



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