Performance und Indizes
Die Preise an den Rohstoffmärkten gaben zuletzt wieder nach. Zwar machte das zwischen den USA und Mexiko abgeschlossene Handelsabkommen etwas Hoffnung, die nach Befürchtungen um eine Eskalation des Konfliktes mit China jedoch wieder zunichte gemacht wurden. Der Bloomberg Commodity Index (Spot) gab im Wochenvergleich nach. Seit Jahresbeginn notieren Brent (+18%) und WTI (+16%) mit den höchsten Aufschlägen im Universum der Rohstoffe des Bloomberg Commodity Index. Die größten Preisabschläge sind bei Zucker (-30%), Zink (-26%) und Kaffee (-25%) zu verzeichnen.
Marktkommentar: Spekulanten drücken Silberpreis
So wie der Goldpreis in diesem Jahr bislang deutliche Abschläge zu verzeichnen hatte, ist es auch bei Silber kräftig nach unten gegangen. Wurden für die Feinunze Silber zu Jahresbeginn noch rund 17 USD gezahlt, ist der Preis bis Mitte August um gut 15% auf das Jahrestief bei 14,33 USD abgerutscht. Der Vergleich mit dem Goldpreis zeigt, dass die Korrelation der beiden Edelmetalle auch im laufenden Jahr einmmal mehr sehr ausgeprägt war.
Ähnlich wie bei Gold, hat auch Silber in den letzten Wochen starken Gegenwind vom Terminmarkt bekommen. Die Short-Position der Spekulanten ist seit Mitte Juni von 43.000 auf den Rekordwert von 96.135 Kontrakten gestiegen. Damit setzen die Spekulanten mit 480 Mio. Unzen bzw. einem Volumen von rund 7 Mrd. USD auf fallende Silberpreise. Zum Vergleich: Die Minenproduktion lag 2017 bei ca. 850 Mio. Unzen!
Auch die Netto-Position (Anzahl Long-Positionen abzüglich Anzahl Short-Positionen) hat sich seit Mitte Juni von +40.000 auf zuletzt -35.000 Kontrakte stark verändert. Anders als beim Gold sind die Bestände bei den physisch hinterlegten Silber-ETFs jedoch stabil.
Seit Jahresanfang haben diese leicht von 524,4 Mio. Unzen auf 529,8 Mio. Unze zugelegt. Fundamental spricht die Lage am Silbermarkt tatsächlich eher für steigende Notierungen. Denn auf der Angebotsseite waren zuletzt zwei Jahre mit rückläufiger Minenproduktion und sogar sechs Jahre in Folge mit rückläufigem Recycling-Aufkommen zu verzeichnen.
Die Nachfrage zeigte sich dagegen relativ stabil, so dass am Silbermarkt seit dem Jahr 2013 ein Angebotsdefizit zu verzeichnen ist. Sobald der Druck von Seiten des Terminmarkts nachlässt und sich der Blick wieder auf die Fundamentaldaten richtet, sollte es daher mit dem Silberpreis wieder nach oben gehen. Wir rechnen per Ende 2019 mit Preisen von 17 USD pro Feinunze.
© Dr. Frank Schallenberger, Frank Klumpp
Investmentanalysten
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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