Erneut kräftiger Rückgang bei Steinkohle / Erneuerbare legen weiter zu
Berlin/Bergheim, 31.07.2018 - Der Energieverbrauch in Deutschland erreichte zur Jahresmitte 2018 eine Höhe von 6.771 Petajoule (PJ) beziehungsweise 230,9 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE) und lag damit gut 1 Prozent unter dem Wert des Vorjahreszeitraums. Nach den ersten drei Monaten hatte der Zuwachs aufgrund der kühlen Witterung in den Monaten Februar und März noch bei mehr als 5 Prozent gelegen.
Nach vorläufigen Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebilanzen) verzeichneten sowohl das Erdgas als auch die Erneuerbaren ein Plus, beim Mineralöl sowie der Stein- und der Braunkohle kam es dagegen zu Rückgängen. Ohne den Einfluss der Witterung wäre der Energieverbrauch, über das gesamte Halbjahr gerechnet, um rund 1,5 Prozent angestiegen. Der Zuwachs beim Erdgas und den Erneuerbaren sowie die Rückgänge bei Öl und Kohle haben nach Abschätzung der AG Energiebilanzen eine Senkung der energiebedingten CO2-Emissionen um etwa 3 Prozent zur Folge.
Der Verbrauch von Mineralöl verringerte sich in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres insgesamt um knapp 3 Prozent. Mit 12 Prozent war der Absatzrückgang beim leichten Heizöl am stärksten. Bei den verschiedenen Kraftstoffen lagen die Rückgänge zwischen 1 und 4 Prozent. Hauptursache dieser Entwicklung dürfte der Preisanstieg gewesen sein.
Der Erdgasverbrauch erhöhte sich um knapp 3 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr des Vorjahres. Aufgrund der kühleren Temperaturen war es in den Monaten Februar und März zu einem starken Vebrauchsanstieg gekommen, im zweiten Quartal lag das Verbrauchsniveau dagegen deutlich unter dem des Vorjahres.
Der Verbrauch an Steinkohle lag erneut deutlich im Minus und verringerte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um mehr als 14 Prozent, da erneut weniger Steinkohle in den Kraftwerken zur Strom- und Wärmeerzeugung eingesetzt wurde. Auch der Einsatz von Koks und Kohle in der Stahlindustrie war rückläufig.
Der Verbrauch von Braunkohle lag in den ersten sechs Monaten ebenfalls im Minus und verringerte sich um rund 3 Prozent, da weniger Strom aus Braunkohle erzeugt wurde.
Bei der Kernenergie kam es im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahr zu einer Zunahme der Stromproduktion um rund 9 Prozent. 2017 hatte eine Häufung von Revisionen zu einer deutlichen Einschränkung der Stromproduktion geführt.
Die erneuerbaren Energien steigerten ihren Beitrag zum gesamten Energieverbrauch im ersten Halbjahr 2018 um mehr als 4 Prozent. Zu dieser Entwicklung trugen alle Formen der Erneuerbaren bei: Bei der Windkraft gab es ein Plus von 15 Prozent und bei der Biomasse von 1 Prozent. Die Solarenergie verzeichnete ein Plus von 8 Prozent und die Wasserkraft steigerte ihren Beitrag um 9 Prozent.
Berlin/Bergheim - Der Verbrauch an Primärenergie lag in Deutschland im ersten Halbjahr 2018 nach vorläufigen Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen um 1,1 Prozent unter dem Wert des Vorjahreszeitraumes. Der Verbrauch erreichte eine Höhe von 6.771 Petajoule (PJ) beziehungsweise 230,9 Millionen Tonnen Steinkohleeinheiten (Mio. t SKE).
Quelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen
Berlin/Bergheim - Die Anteile der verschiedenen Energieträger im nationalen Energiemix haben sich im ersten Halbjahr 2018 leicht zugunsten des Erdgases und der Erneuerbaren verschoben. Bei der Steinkohle kam es zu deutlichen und bei der Braunkohle zu leichten Rückgängen. Damit verringerte die deutsche Energieversorgung ihre Kohlenstoffintensität.
Quelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen
© Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.V.
Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen wurde 1971 in Essen von sieben Verbänden der deutschen Energiewirtschaft und drei auf dem Gebiet der energiewirtschaftlichen Forschung tätigen Instituten gegründet. 2004 erfolgte eine Umgründung in einen Verein. (www.ag-energiebilanzen.de).