Performance und Indizes
Die Rohstoffe präsentieren sich weiterhin sehr stabil. Der Bloomberg Commodity Index (Spot) erreichte mit 362 Punkten in der abgelaufenen Woche den höchsten Stand seit Dezember 2014. Seit Jahresbeginn konnten vor allem Baumwolle (+ 6%) und WTI (+ 6%) zulegen. Zu größeren Abschlägen kam es insbesondere bei Zucker (-12%).
Marktkommentar: Ist die Zeit reif für Silber?
Das Jahr 2017 war bei Silber von relativ niedriger Volatilität gekennzeichnet: Das Edelmetall war mit rund 16 USD pro Feinunze ins Jahr gestartet. Der Preis zog dann bis Mitte April an und markierte bei 18,65 USD das Jahreshoch. Die folgende Korrektur führte Mitte Juli zum Jahrestief bei 15,20 USD. Danach erholten sich die Preise wieder.
Zum Jahresende bewegte sich die Feinunze im Bereich der Marke von 17 USD. Auf Basis des US-Dollars hat der Silberpreis damit im vergangenen Jahr rund 6% zugelegt. Anders sieht die Situation für Investoren aus dem Euroraum aus. Hier führte der schwache US-Dollar dazu, dass der Silberpreis in Euro im Jahr 2017 etwa 6% nachgegeben hat.
Die Perspektiven für das weiße Metall sind im laufenden Jahr nicht schlecht. Die industrielle Nachfrage sollte aufgrund der weltweiten soliden Konjunktur weiter zulegen. Der Minen-Output, der im Jahr 2016 zum ersten Mal nach 13 Jahren im Jahresvergleich rückläufig war, dürfte sich weiterhin wenig dynamisch entwickeln. Und das Silber-Recycling bewegt sich auf dem niedrigsten Niveau seit 25 Jahren. Zudem winkt den Anlegern aus dem Euroraum im Jahresverlauf Rückenwind durch ein mögliches Comeback des US-Dollars.
Interessant ist auch der Blick auf das Gold/Silber-Ratio, das sich momentan im Bereich von 80 und damit in der Nähe der Höchststände der letzten 20 Jahre bewegt. Zuletzt wurde dieses Niveau im ersten Quartal 2016 erreicht, als der Goldpreis sehr schnell anzog und der Silberpreis deutlich zurückblieb. Davor notierte das Gold/Silber-Ratio im Oktober 2008 auf einem ähnlich hohen Niveau - damals fiel der Silberpreis zum letzten Mal unter die Marke von 10 USD/Unze.
In beiden Fällen signalisierte das hohe Gold/Silber-Ratio die relative Attraktivität von Silber im Verhältnis zu Gold. Ganz anders lag der Fall im Frühjahr 2011. Bei Silberpreisen um die 50 USD/Unze kam in einem Gold/Silber-Ratio von fast 30 die relative Unattraktivität von Silber im Verhältnis zu Gold zum Ausdruck.
© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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