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Ausblick 2018: Gold gibt den Takt an

09.12.2017 | 7:00 Uhr | Weinberg, Eugen, Commerzbank AG
Im wichtigsten Absatzmarkt Deutschland liegt der Anteil von neu zugelassenen Diesel-PKW sogar nur noch bei 35% (Vorjahr 44%). Da PKWs mit alternativem Antrieb trotz erheblicher Steigerungsraten von der Verkaufsmenge her bislang noch kaum ins Gewicht fallen, dürfte der Anteil von Benzinern an den Neuzulassungen im Umkehrschluss entsprechend steigen. Die Bäume für Palladium dürften dennoch nicht in den Himmel wachsen.

So ist kaum davon auszugehen, dass sich die Verschiebungen zwischen Diesel- und Benzinautos in dem Maße fortsetzen werden wie in den letzten 12 Monaten, sofern die Politik den Steuervorteil für Dieselkraftstoff unangetastet lässt. Denn trotz aller negativen Berichterstattung ist Diesel noch immer der umweltfreundlichere Kraftstoff, was Verbrauch und CO2-Ausstoß angeht.



Zudem dürfte die Verschiebung der Preisdifferenz bei den Auto- und Katalysatorenherstellern Überlegungen aufkommen lassen, Palladium durch Platin zu ersetzen. Als Palladium vor 17 Jahren letztmals so teuer war wie heute und deutlich teurer als Platin, gab es eine derartige Substitution, was den Palladiumpreis in den darauffolgenden Jahren erheblich belastete. 1:1 wiederholen dürfte sich die Geschichte allerdings nicht. Platin kostete damals beim aktuellen Palladiumpreis noch immer 300 USD weniger als heute. Entweder müsste also Palladium noch deutlich steigen oder Platin deutlich fallen. Zudem musste damals in einem Benzinkatalysator noch eine größere Menge Palladium als Platin eingesetzt werden. Heute ist es in etwa dieselbe Menge. Dies reduziert die Kostenersparnis und dürfte einer stärkeren Substitution entgegenstehen.

Dennoch ist Substitution sicherlich ein wichtiges Thema des kommenden Jahres, sofern sich die Preisrelation weiter zugunsten von Palladium verschieben sollte. Aufgrund der starken Nachfrage aus der Automobilindustrie dürfte der globale Palladiummarkt 2017 ein beträchtliches Angebotsdefizit aufweisen. Der weltgrößte Verarbeiter von Platinmetallen, Johnson Matthey, bezifferte dies in seiner Schätzung von Mai auf 792 Tsd. Unzen. Das wäre das sechste Defizitjahr in Folge. Auch für das nächste Jahr dürfte sich ein beträchtliches Angebotsdefizit abzeichnen, wenn Johnson Matthey im Februar 2018 neue Prognosen veröffentlicht.

Spiegelbildlich dazu ist die Marktlage bei Platin. Hier rechnete Johnson Matthey im Mai für 2017 mit einem Angebotsüberschuss von 302 Tsd. Unzen. Dieser dürfte im Februar wegen der Nachfrageschwäche bei Dieselfahrzeugen in Europa voraussichtlich nochmals nach oben revidiert werden. Damit wäre der Platinmarkt erstmals seit sechs Jahren überversorgt. Der World Platinum Investment Council (WPIC) erwartet dagegen für das nächste Jahr trotz der rückläufigen Verkaufszahlen bei Dieselfahrzeugen ein Angebotsdefizit von 275 Tsd. Unzen.

Der WPIC unterstellt dabei einen Rückgang der Platinnachfrage aus der Automobilindustrie um lediglich 1%, was eher eine optimistische Annahme ist. Aufgrund einer erstmals seit vier Jahren wieder steigenden Schmucknachfrage und einer höheren Nachfrage aus der übrigen Industrie soll die Platinnachfrage insgesamt sogar um 2% auf 8,03 Mio. Unzen steigen. Zudem erwartet der WPIC im nächsten Jahr ein um 1% fallendes Platinangebot. Denn die Minenproduktion in Südafrika soll um 2% fallen, nachdem es dort wegen der zu niedrigen Preise zu beträchtlichen Minenschließungen gekommen ist.

Das Land stellt ca. 70% der weltweiten Platinminenproduktion. Auch ein etwas höheres Recyclingangebot kann dies nicht vollständig ausgleichen.

Den Palladiumpreis erachten wir nach dem Anstieg um ca. 50% in diesem Jahr auf ein 17-Jahreshoch als weitgehend ausgereizt. Zwar kann kurzfristig ein weiterer Anstieg nicht ausgeschlossen werden. Die Substitutionsdebatte dürfte den Höhenflug allerdings ausbremsen. Zudem dürften die Autoabsätze in den USA und in China ihr hohes Niveau der letzten Monate kaum halten und in Europa die Dynamik nachlassen.

Wir sehen Palladium Ende 2018 bei 1.000 USD je Feinunze. Der Platinpreis dürfte weiter dem Goldpreis folgen. Da wir mit einem steigenden Goldpreis rechnen, dürfte folglich auch Platin zulegen. Eigene Stärke dürfte Platin aufgrund der Fundamentaldaten allerdings kaum entwickeln. Dafür müsste die Investmentnachfrage anspringen. Hier erwartet der WPIC lediglich eine Stagnation. Platin dürfte bis Ende 2018 auf 1.000 USD je Feinunze steigen.



Auf einen Blick













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