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Deutlich steigende Ölexporte der USA und der OPEC

05.10.2017 | 11:43 Uhr | Weinberg, Eugen, Commerzbank AG
Energie

Die OPEC hat im September laut Reuters 25,89 Mio. Barrel Rohöl täglich exportiert. Damit lagen die Exporte 560 Tsd. Barrel täglich bzw. 2% höher als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr sind die OPEC-Exporte sogar um 1,84 Mio. Barrel täglich bzw. 7,7% gestiegen. Wir haben den Exportrückgang in den Sommermonaten als vorübergehend erachtet, da er auf einen höheren Eigenbedarf zurückzuführen war, was die jüngsten Zahlen nun bestätigen. Auch haben wir vermutet, dass die teilweise niedrigeren OPEC-Lieferungen in die USA dem Wunsch geschuldet sind, die öffentlichkeitswirksamen US-Lagerdaten niedriger ausfallen zu lassen, was den Ölpreis stützen sollte.

Gestern hat nicht einmal der unerwartet starke Abbau der US-Rohöllagerbestände - diese sind in der Vorwoche um 6 Mio. Barrel gefallen - den Ölpreis stützen können. Denn zugleich wurde bekannt, dass die Ölproduktion weiter gestiegen und die US-Rohölexporte mit rund 2 Mio. Barrel täglich einen neuen Rekord erreicht haben.

Die gestrige Ankündigung Russlands, die gemeinsamen Produktionskürzungen mit der OPEC bis Ende 2018 verlängern zu wollen, sieht nicht mehr nach einem Zeichen der Stärke, sondern eher nach einem Verzweiflungsakt aus, weil die gewünschte Bereinigung des Ölmarktes von den Überschüssen bei weitem noch nicht erreicht ist. Und so muss diese zunächst als kurzzeitig gedachte Maßnahme über eine sehr lange Zeit aufrecht erhalten bleiben. Die OPEC und Russland wollen weiterhin nicht einsehen, dass ihre Strategie einer künstlichen Verknappung zum Scheitern verurteilt ist und vor allem der US-Schieferölindustrie nutzt, die ihre Produktion auf deren Kosten ausweitet.



Edelmetalle

Der Goldpreis handelt am Morgen bei 1.275 USD je Feinunze und hält sich damit weiter knapp über der 100-Tage-Linie. Erneut sehr starke US-Konjunkturdaten wie der auf ein 12-Jahreshoch gestiegene ISM-Index für den Dienstleistungssektor und neuerliche Rekordstände der wichtigsten US-Aktienindizes vermochten den Preis nicht mehr weiter unter Druck zu setzen. Denn der US-Dollar wertete daraufhin nicht mehr weiter auf und auch die Fed-Zinserwartungen zogen nicht mehr weiter an. Die Fed Fund Futures sehen weiterhin die Wahrscheinlichkeit für eine Fed-Zinserhöhung im Dezember bei gut 70%.

Unterstützung erhält Gold durch den weiter schwelenden Konflikt zwischen Katalonien und Spanien. Der katalanische Regionalpräsident Puigdemont wird am kommenden Montag eine Stellungnahme zum Ausgang des Referendums vom letzten Sonntag und den Konsequenzen daraus abgeben. Es ist durchaus vorstellbar, dass er dort die Unabhängigkeit Kataloniens erklärt. Damit würde eine neue Eskalationsstufe im Konflikt mit der Zentralregierung in Madrid erreicht.

Morgen stehen die US-Arbeitsmarktdaten an. Aufgrund von Hurrikan Harvey könnten diese schlechter ausfallen, was der Markt berücksichtigen dürfte. Bleibt die negative Überraschung aus, droht ein Abrutschen des Goldpreises unter die 100-Tage-Linie von 1.273 USD je Feinunze. Dies könnte in Anbetracht weiterhin sehr hoher spekulativer Netto-Long-Positionen technische Anschlussverkäufe auslösen und den Goldpreis weiter unter Druck setzen.


Industriemetalle

Der Nickelpreis hat gestern seine Erholungsbewegung fortgesetzt und ist zeitweise auf gut 10.800 USD je Tonne gestiegen. In den letzten zwei Tagen hatte sich Nickel damit um über 4% verteuert. Der philippinische Umwelt- und Bergbauminister, Roy Cimatu, hält an dem Verbot des Tagebaus im Land aufgrund der damit verbundenen Umweltschäden fest. Dieses hatte seine umstrittene Vorgängerin eingeführt. Die Minenunternehmen sollen aber Zeit bekommen, andere Wege zum Abbau der Mineralien zu finden.

Neue Knappheitssorgen sollte dies nicht auslösen. So hat zum Beispiel Indonesien zuletzt wieder deutlich mehr Nickelerz exportiert (siehe TagesInfo Rohstoffe vom 28. September). Zudem sind die LME-Nickelvorräte in den letzten zwei Wochen merklich gestiegen. Sie liegen aktuell nur noch knapp unter einem Mehrmonatshoch.

Das staatliche chinesische Research-Institut Antaike erwartet für nächstes Jahr einen Anstieg der chinesischen Aluminiumnachfrage um 6% auf 36,9 Mio. Tonnen. Demnach spielen hierbei Legierungen, Brückenrahmen und Strangpressprofile zunehmend eine Rolle. Dagegen soll sich die Nachfrage aus dem Bau-, Transport-, Elektronik- und Energiesektor abschwächen. Da das Angebot aber gleichzeitig um 5,6% auf 38 Mio. Tonnen ausgeweitet werden soll, besteht laut Antaike am chinesischen Aluminiummarkt 2018 ein Überschuss von 1,1 Mio. Tonnen. In diesem Jahr soll der Überschuss demnach sogar noch etwas höher sein.


Agrarrohstoffe

Russland dürfte in diesem Jahr laut dem russischen Landwirtschaftsminister 128 Mio. Tonnen Getreide ernten. Davon sollen 81,4 Mio. Tonnen auf Weizen entfallen. Die gesamten russischen Getreideexporte sollen sich auf 45 Mio. Tonnen belaufen. Der überwiegende Teil davon ist Weizen. Russland ist in diesem Jahr zum mit Abstand weltgrößten Weizenexporteur aufgestiegen. Russland beginnt nach Aussage des Landwirtschaftsministers zudem damit, den Export von Getreide zu subventionieren.

Für die europäischen Weizenexporteure sind dies schlechte Nachrichten. Denn damit steigt die Konkurrenz am Weltmarkt noch weiter an, was sich dämpfend auf die Nachfrage nach EU-Weizen auswirken dürfte. Gleichzeitig wird damit deutlich, dass Russland noch immer über große Mengen Getreide für den Export verfügt. Dies dürfte steigenden Weizenpreisen an der Euronext in Paris entgegenstehen.

Der Sojabohnenpreis wird derzeit durch Verzögerungen bei der Ernte in den USA und der Aussaat in Brasilien unterstützt. In den USA sind es Regenfälle, die die Erntearbeiten auf den Feldern behindern. In Brasilien führt Trockenheit zu Verzögerungen bei der Aussaat. Aufgrund der Feiertagswoche in China und der dadurch bedingten Abwesenheit der chinesischen Käufer fehlt allerdings der wichtigste Faktor auf der Nachfrageseite, was das Aufwärtspotenzial bei den Preisen begrenzt.


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