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Gold im Korrekturmodus

18.09.2017 | 11:05 Uhr | Weinberg, Eugen, Commerzbank AG
Energie

Brent notiert am Morgen bei 55,7 USD je Barrel, WTI bei gut 50 USD je Barrel jeweils nahe der mehrmonatigen Höchststände von letzter Woche. Die spekulativen Finanzanleger haben ihre Netto-Long-Positionen bei WTI in der Woche zum 12. September um 15,6 Tsd. Kontrakte reduziert. Da der jüngste Preisanstieg größtenteils erst danach erfolgte, ist dieser noch nicht in den Daten berücksichtigt. Baker Hughes berichtete für letzte Woche einen Rückgang der US-Bohraktivität um sieben Ölbohrungen. Das Bohren nach (Schiefer-) Öl dürfte beim aktuellen WTI-Preisniveau von über 50 USD aber wieder lukrativer sein.

Der CO2-Preis stieg am Donnerstag auf ein 20-Monatshoch über 7,70 EUR je Tonne und damit um über 50% in weniger als drei Monaten, bevor er am Freitag wieder unter 7 EUR abtauchte. Wir haben dazu ein "Rohstoffe kompakt" veröffentlicht. Die gute EU-Konjunktur und die Aussicht auf weitgreifende Reformen zur Einschränkung des Überangebots von Emissionsrechten sorgen zwar für Rückenwind.

Aber angesichts des hohen Auktionsangebots - in diesem Jahr dürfte es um ein Drittel höher als im Vorjahr ausfallen - sind die Preise zu schnell zu hoch gelaufen. Wir erwarten folglich einen Rücksetzer und anschließend eine Etablierung auf höherem Niveau. Auch langfristig gehen wir von höheren CO2-Preisen aus, weil die Preise in erster Linie von den politischen Entscheidungen in Brüssel abhängen.

In Folge steigender Kohle und CO2-Preise sind die 2018er Strompreise (Phelix Baseload) an der EEX trotz eines preisdämpfenden Effekts der erneuerbaren Energien erstmals seit Februar 2014 über 36 EUR/MWh gestiegen. Doch auch sie dürften in Kürze wieder fallen.



Edelmetalle

Gold fällt heute Morgen im Zuge eines höheren Risikoappetits der Marktteilnehmer auf ein 2½-Wochentief von 1.315 USD je Feinunze. Gold in Euro gerechnet notiert nur noch bei rund 1.100 EUR je Feinunze. Die US-Aktienindizes Dow Jones Industrial Average und S&P 500 hatten am Freitag beide neue Rekordhochs erklommen. Der Anstieg der Aktienmärkte setzt sich heute im asiatischen Raum fort.

Daneben sind in den USA zuletzt die Anleiherenditen deutlich gestiegen, was Gold als Anlagealternative weniger attraktiv macht. Wohl auch deshalb gab es am Freitag den zweiten Tagesabfluss aus den Gold-ETFs hintereinander. Am Freitagabend wurde Portugal von der Ratingagentur S&P heraufgestuft und hat damit erstmals seit Januar 2012 wieder ein Investment Grade-Rating erhalten. Auch Irland wurde hochgestuft, diesmal von der Ratingagentur Moody’s.

Weitere Bewegung könnte am Mittwoch in den Goldmarkt kommen. Denn dann findet die Sitzung der US-Notenbank Fed statt. Sollte der Markt daraufhin seine aktuell niedrigen Zinserwartungen nach oben anpassen, dürfte dies den Goldpreis belasten. Die spekulativen Finanzanleger haben gemäß CFTC-Statistik in der Woche zum 12. September ihre Netto-Long-Positionen bei Gold weiter auf aktuell 253,5 Tsd. Kontrakte ausgeweitet. Dies war bereits der neunte Wochenanstieg in Folge.

Der Preisanstieg auf ein 13-Monatshoch von knapp 1.360 USD war damit stark spekulativ getrieben. Da der Goldpreis derzeit deutlich tiefer handelt, hat es mittlerweile wohl Positionsglattstellungen gegeben.


Industriemetalle

Unterstützt durch freundliche asiatische Aktienmärkte legen die Metallpreise zum Wochenauftakt allesamt zu. Kupfer handelt wieder deutlich über 6.500 USD je Tonne, nachdem es am Freitag im Zuge schwacher US-Konjunkturdaten - die Industrieproduktion ging im August überraschend deutlich zurück, war aber durch Hurrikan Harvey verzerrt - vorübergehend darunter gefallen war. Belastend wirkte letzte Woche auch der starke Lageraufbau an der LME.

Die LME-Kupfervorräte wurden in der letzten Woche um gut 91 Tsd. Tonnen bzw. 43% auf 304 Tsd. Tonnen aufgestockt. Damit wurde der Lagerabbau seit Mitte Juli fast vollständig rückgängig gemacht. Der Lageraufbau erfolgte vor allem in Rotterdam und verschiedenen asiatischen LME-Lagerstätten.

Wie das Nationale Statistikbüro heute Morgen berichtete, hat China im August 749 Tsd. Tonnen Kupferraffinade produziert, etwas mehr als im Vorjahr. In den ersten acht Monaten des Jahres lag die chinesische Kupferproduktion 3,5% über dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Dies ist Folge der Erweiterung der Schmelzkapazitäten im Land. China hat daher in den letzten Monaten auch mehr Kupferkonzentrat importiert, was im Land zu Kupferraffinade verarbeitet wurde.

Die Produktion von Zinkraffinade ist dagegen gemäß Daten des Nationalen Statistikbüros im August im Vergleich zum Vorjahr um 4,6% auf 494 Tsd. Tonnen gefallen. Sie lag aber 3,8% über dem sehr schwachen Vormonat, was auf eine wieder bessere Verfügbarkeit von Zinkkonzentrat hindeuten könnte.


Agrarrohstoffe

Der Preis für Arabica-Kaffee legte in den letzten 10 Tagen um über 10% zu. Am Freitag schloss er bei 141,4 US-Cents je Pfund. Im August war er allerdings von noch höherem Niveau kräftig gefallen, nachdem Regenfälle Sorgen über Schäden durch die zuvor langanhaltende Trockenheit im wichtigsten Anbauland Brasilien verringerten. Nun setzt sich die Einschätzung durch, dass die Niederschläge längst nicht ausreichend waren, um eine anhaltend gute Blüteperiode zu gewährleisten.

An vielen zu früh blühenden Bäumen könnten die Blüten wegen Feuchtigkeitsmangels verenden, statt sich zu Kaffeekirschen zu entwickeln. Damit würde das Potenzial für die kommende Ernte verringert, die eigentlich die eines Hochertragsjahres im zweijährigen Rhythmus ist und deutlich besser als die eben zu Ende gegangene ausfallen sollte. Hoffnungen bestanden auf eine Ernte von rekordhohen 60 Mio. Sack.

Noch gibt es allerdings nicht einmal verlässliche Angaben darüber, wie groß die aktuelle Ernte, die bereits zur international erst im Oktober beginnenden Saison 2017/18 zählt, ausgefallen ist. Die Blüte¬periode für die Ernte 2018/19 ist allerdings noch nicht vorüber, so dass Regenfälle die Situation noch verbessern könnten.

Doch wächst die Skepsis, ob mit diesen noch gerechnet werden kann. Denn die US-Wetterbehörde NOAA erhöhte am Donnerstag die Chance für das Auftreten des Klimaphänomens La Niña während des Herbstes und Winters von 25-30% auf 55-60%. Dieses geht häufig mit erhöhter Trockenheit in wichtigen brasilianischen Anbaugebieten einher.


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