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Globale Goldnachfrage im 2. Quartal auf 2-Jahrestief

03.08.2017 | 11:05 Uhr | Weinberg, Eugen, Commerzbank AG
Energie

Die Ölpreise machten ihre anfänglichen Verluste im gestrigen Handelsverlauf wieder wett und gingen letztlich mit leichten Gewinnen aus dem Handel. Heute Morgen geben die Preise wieder nach. Brent handelt bei 52 USD je Barrel, WTI bei 49,5 USD je Barrel. Für Auftrieb sorgten gestern Nachmittag die Lagerdaten des US-Energieministeriums. Die US-Rohölvorräte sanken in der letzten Woche um weitere 1,5 Mio. Barrel, die Benzinbestände sogar um 2,5 Mio. Barrel. Bei Rohöl war es der fünfte Abbau in Folge (-27,3 Mio. Barrel insgesamt), bei Benzin der siebte in Folge (-14,8 Mio. Barrel).

Unterstützt wird der Rückgang der Rohölvorräte durch eine sehr hohe Nachfrage der Raffinerien. Diese verarbeiteten in der letzten Woche 17,4 Mio. Barrel Rohöl pro Tag. Damit wurde fast wieder das Ende Mai verzeichnete Rekordniveau erreicht. Die durchschnittliche Rohölverarbeitung seit Ende Mai liegt 660 Tsd. Barrel pro Tag über dem Niveau des entsprechenden Vorjahreszeitraums. Die Benzinnachfrage erreichte in der letzten Woche ein Rekordniveau von 9,84 Mio. Barrel pro Tag, was zum Rückgang der Benzinvorräte beitrug.

Der Abbau des Überangebotes kommt zumindest in den USA voran. Die Frage ist allerdings, ob dies auch im September noch so sein wird, wenn sich die Nachfrage der Raffinerien saisonbedingt abschwächt und die Sommerfahrsaison zu Ende ist. Denn gleichzeitig steigt auch das Angebot. Die US-Rohölproduktion stieg letzte Woche auf ein 2-Jahreshoch und sowohl die OPEC-Produktion als auch die OPEC-Lieferungen zeigten zuletzt ebenfalls nach oben. Hoffnungen auf einen fortgesetzten Lagerabbau könnten daher enttäuscht werden.


Edelmetalle

Der World Gold Council hat heute Morgen Daten zur Goldnachfrage im zweiten Quartal veröffentlicht. Demnach fiel die globale Goldnachfrage im Vergleich zum Vorjahr um 10% auf ein 2-Jahrestief von 953,4 Tonnen. Dies ist ausschließlich auf eine schwache ETF-Nachfrage zurückzuführen, die um 76% auf nur noch 56 Tonnen zurückging. Im letzten Jahr wurde allerdings im zweiten Quartal vor allem wegen des Brexit-Referendums eine außergewöhnlich hohe ETF-Nachfrage verzeichnet, die sich nun also wieder normalisiert hat.

Die geringere ETF-Nachfrage hat eine höhere Nachfrage in allen anderen Bereichen überkompensiert. Gemäß Daten des WGC ist die Schmucknachfrage im zweiten Quartal um 8% gestiegen (auf 481 Tonnen), die Barren- und Münznachfrage legte um 13% zu (241 Tonnen) und die Zentralbanken kauften 20% mehr Gold (95 Tonnen). Die Industrienachfrage stieg um 2% (81 Tonnen). Trotz einer geringeren Schmucknachfrage blieb China Daten des WGC zufolge im zweiten Quartal der weltweit größte Goldkonsument.

Indien holte zwar auf, konnte die Lücke aber nicht schließen. Für das Gesamtjahr erwartet der WGC eine globale Goldnachfrage von 4.200-4.300 Tonnen, was einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr um bis zu 3% entspräche. China dürfte demnach 850-950 Tonnen Gold nachfragen, 50 Tonnen weniger als bislang unterstellt. Die indische Goldnachfrage soll am oberen Ende der unverändert belassenen Spanne von 650-750 Tonnen liegen.



Industriemetalle

Das auf die Analyse der Stahlmärkte spezialisierte Research-Institut MEPS hat seine ohnehin schon rekordhohe Prognose für die diesjährige globale Edelstahlproduktion von vor drei Monaten um 1 Mio. auf 48,5 Mio. Tonnen angehoben. Die Edelstahlproduktion würde damit etwa 6% über dem Vorjahresniveau liegen. Trotz dieser Aufwärtsrevision bleibt die Wachstumsrate deutlich unter dem Niveau des Vorjahres (+10,2%). In China sollen in diesem Jahr fast 27 Mio. Tonnen Edelstahl hergestellt werden (über 8% mehr als im Vorjahr), womit das Land seine Position als weltweit größter Edelstahlproduzent ausbauen würde.

Eine höhere Edelstahlproduktion erwartet MEPS auch für fast jedes andere Land/Region. Dies trägt zu einer robusten Nachfrage nach Nickel bei, da die Edelstahlindustrie für etwa 70% der gesamten Nickelnachfrage steht. Gleichzeitig steht aber auch wieder mehr Angebot zur Verfügung. So hat das indonesische Energie- und Rohstoffministerium zwei weiteren Nickelproduzenten Genehmigungen zum Export von Nickelerz mit niedrigem Metallgehalt von zusammen 2,1 Mio. Tonnen erteilt.

Seit der Lockerung des Exportverbots von unbehandelten Erzen im Januar wurden damit bislang Exportlizenzen im Umfang von 8,1 Mio. Tonnen vergeben. Im Jahr vor der Einführung des Exportverbots Anfang 2014 hatte Indonesien knapp 65 Mio. Tonnen Nickelerz ausgeführt. Nickel handelt heute Morgen wenig verändert bei 10.300 USD je Tonne.


Agrarrohstoffe

Die Weizenpreise befinden sich weiter im Korrekturmodus. Weizen an der CBOT verbilligte sich gestern den dritten Handelstag in Folge und eröffnet auch heute im Minus. Mit 457 US-Cents je Scheffel notiert der Preis auf dem niedrigsten Niveau seit Mitte Juni. Vom Hoch Anfang Juli ist der Preis damit um mehr als 100 US-Cents gefallen. Die Ernteausfälle in den USA scheinen nicht so hoch auszufallen wie zunächst befürchtet, da dem deutlichen Minus bei Sommerweizen eine besser als zunächst erwartete Winterweizenernte gegenübersteht.

Außerhalb der USA gab es zuletzt Nachrichten eines reichlichen Angebots wie eine mögliche Rekordernte in Russland (siehe TagesInfo Rohstoffe von gestern). Auf globaler Ebene ist daher keine Knappheit zu befürchten. Selbst wenn es wie vom IGC erwartet zu einem leichten Angebotsdefizit kommt, würde der Lagerabbau von einem rekordhohen Niveau aus erfolgen.

Im Gegensatz zu Weizen legte der Maispreis gestern zu. Mit knapp 380 US-Cents je Scheffel liegt er auch nur 25 US-Cents unter dem Hoch von Anfang Juli. Der globale Maismarkt dürfte im bevorstehenden neuen Erntejahr ein beträchtliches Angebotsdefizit aufweisen. Der IGC beziffert dieses auf 34 Mio. Tonnen, das USDA auf 27 Mio. Tonnen. Möglicherweise ist das USDA zu optimistisch.

Die Brokerfirma INTL FCStone senkte ihre Schätzung für die US-Maisernte auf 13,590 Mrd. Scheffel und liegt damit deutlich unter der bisherigen USDA-Schätzung von 14,255 Mrd. Scheffel. INTL FCStone unterstellt dabei einen deutlich niedrigeren Flächenertrag.


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