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Guter Start in die Sommerfahrsaison?

30.05.2017 | 11:05 Uhr | Weinberg, Eugen, Commerzbank AG
Energie

Die Ölpreise starten mit leichten Abschlägen in den Handelstag. Brent handelt bei knapp 52 USD je Barrel, WTI unterhalb von 50 USD je Barrel. Die Ölpreise haben sich damit von den starken Verlusten seit der OPEC-Sitzung noch nicht erholt.

Mit dem hinter uns liegenden Memorial Day-Wochenende hat in den USA offiziell die Sommerfahrsaison begonnen. Der US-Automobilverband AAA rechnete im Vorfeld mit der stärksten Fahraktivität an diesem Wochenende seit dem Jahr 2005, was Hoffnungen auf einen starken Start in die Sommerfahrsaison schürte. Das US-Energieministerium berichtete bereits letzten Mittwoch von einem kräftigen Anstieg der US-Benzinnachfrage. Diese erreichte in der Woche zum 19. Mai mit 9,7 Mio. Barrel pro Tag das höchste Niveau seit August 2016 und lag zudem 2% über dem Vorjahr. In den Wochen zuvor hatte sie noch teilweise deutlich unter dem Vorjahresniveau gelegen. Daten für die letzte Woche werden wegen des gestrigen Feiertages erst am Donnerstag bekanntgegeben.

Die ICE berichtete für die Woche zum 23. Mai einen kräftigen Anstieg der spekulativen Netto-Long-Positionen bei Brent, nachdem schon die CFTC das Gleiche für WTI vermeldet hatte. Demnach stiegen die Netto-Long-Positionen um 46.246 auf 327.021 Kontrakte, was den Positionsabbau seit Anfang Mai wieder rückgängig machte. Wie schon bei WTI war dies vor allem auf den Abbau von Short-Positionen zurückzuführen, während die Long-Positionen nur geringfügig stiegen. Somit kam es im Vorfeld der OPEC-Sitzung zu umfangreichen Short-Eindeckungen, was den Ölpreisanstieg vor der OPEC-Sitzung begünstigt hat.



Edelmetalle

Gold steigt heute Morgen zeitweise auf ein 4-Wochenhoch von 1.270 USD je Feinunze. Ein etwas festerer US-Dollar bremst dabei wohl einen stärkeren Preisanstieg. In Euro gerechnet verteuert sich Gold ebenfalls auf ein 4-Wochenhoch von 1.140 EUR je Feinunze.

EZB-Präsident Draghi hatte gestern während einer quartalsweise stattfindenden Anhörung vor dem EU-Parlament gesagt, dass der Euroraum nach wie vor die geldpolitische Unterstützung der EZB in einem außergewöhnlichen Umfang benötige. Denn der unterliegende Inflationsdruck sei trotz des guten Wachstumsausblicks weiterhin verhalten. Anscheinend möchte die EZB noch warten, bevor sie die Normalisierung ihrer Geldpolitik einleitet. Von der EZB-Sitzung nächste Woche sollte man daher nicht viel erwarten.

Dagegen könnte Griechenland wieder in den Mittelpunkt rücken. Die Regierung des hoch verschuldeten Landes erwägt einem Zeitungsbericht zufolge, auf die nächste Auszahlung aus dem Rettungsprogramm verzichten zu wollen, sollte es bis dahin zu keiner Einigung mit den Geberländern über Schuldenerleichterungen gekommen sein.

Palladium stieg gestern kurzzeitig wieder über die Marke von 800 USD je Feinunze. Es hat sich damit von seinem 2-Monatstief Anfang letzter Woche um etwa 50 USD erholt. Angesichts der zuletzt schwächelnden Automärkte in den USA und China - neue Daten für die USA werden am Donnerstagabend veröffentlicht - und von ETF-Abflüssen in den letzten Wochen ist der hohe Preis unseres Erachtens nicht gerechtfertigt. Das hohe spekulative Interesse birgt Risiken einer deutlicheren Preiskorrektur.


Industriemetalle

Die Metallpreise starten mit gemischten Vorzeichen in die feiertagsbedingt verkürzte Handelswoche, wobei die Preisveränderungen moderat ausfallen. Kupfer zeigt sich etwas schwächer und handelt bei gut 5.600 USD je Tonne. Da die Märkte in China heute noch geschlossen sind, dürfte auch die Liquidität an der LME in London geringer ausfallen.

Der größte Kupferschmelzer Chinas, Jiangxi Copper Co., geht davon aus, dass China in einigen Jahren nur noch Kupferkonzentrat und keine -raffinade mehr importieren wird, da das Land dann über ausreichend eigene Schmelzkapazitäten verfügt. Bis zum Jahr 2020 sollen in China laut Angaben des Unternehmens jedes Jahr neue Schmelzkapazitäten im Umfang von 250 Tsd. Tonnen gebaut werden. Dadurch steigt entsprechend der Bedarf an Kupferkonzentrat und die Notwendigkeit, Kupferraffinade zu importieren nimmt ab. Schon in den ersten vier Monaten diesen Jahres hat China knapp 8% mehr Kupferkonzentrat (5,67 Mio. Tonnen) und gut 30% weniger Kupferraffinade (1,01 Mio. Tonnen) importiert als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.

Global betrachtet bleibt laut Einschätzung von Jiangxi Copper der Bedarf an Kupferraffinade aber hoch. So sollen in den nächsten Jahren vor allem Infrastrukturmaßnahmen in den USA und Investitionen im Rahmen der "One Belt, One Road"-Initiative (siehe TagesInfo Rohstoffe vom 16. Mai) große Mengen Kupfer verschlingen. Langfristig betrachtet sollen schließlich Indien und südostasiatische Länder die Kupfernachfrage anschieben.


Agrarrohstoffe

Die Regierung Argentiniens erwartet in der Saison 2017/18 eine rekordhohe Weizenernte von bis zu 20 Mio. Tonnen. Die Aussaat hat im Mai begonnen und soll noch bis Juli laufen. Die Ernte findet dann um den Jahreswechsel statt. Bereits 2016/17 war laut Regierung ein Ernterekord von 18,4 Mio. Tonnen aufgestellt worden. Die entsprechenden Schätzungen des US-Landwirtschaftsministeriums und der Getreidebörse Buenos Aires sind allerdings deutlich niedriger. Laut USDA wurden zuletzt 16 Mio. Tonnen geerntet, für 2017/18 werden 17 Mio. Tonnen erwartet. Die Getreidebörse Buenos Aires liegt mit 16,3 Mio. Tonnen bzw. 17,5 Mio. Tonnen nur leicht darüber.

Nach einigen schwachen Jahren fließt wieder mehr Weizen aus Argentinien auf den Weltmarkt, nachdem die zuvor bestehenden Exportsteuern durch die Regierung Macri aufgehoben wurden. Dies gibt Anreize zu einer höheren Produktion, sowohl durch eine größere Fläche als auch durch den Einsatz verbesserter Technik, Dünger und Saatguts. Eine starke Flächenausdehnung hatte schon im vergangenen Jahr eingesetzt, für 2017/18 wird mit einer ähnlich hohen Fläche gerechnet. Daher sollen nun vor allem die höheren Investitionen in Technik und Betriebsmittel "Früchte tragen".

Die Anlieferungen von Kakao in der Elfenbeinküste - seit Saisonbeginn im Oktober 22% über Vorjahr - drohen während der noch Wochen anhaltenden Regenzeit abzuebben. Nun hofft man auf ausreichend Sonnenschein, damit die laufende Zwischenernte doch so gut wie erhofft wird.


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