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Gold im Vorfeld der Fed-Zinserhöhung unter Druck

07.03.2017 | 11:27 Uhr | Weinberg, Eugen, Commerzbank AG
Energie

Die Ölpreise bleiben gefangen in ihren engen Handelsspannen. Brent handelt am Morgen bei 56 USD je Barrrel, WTI bei gut 53 USD je Barrel. Der irakische Ölminister scheint mit dieser Preisentwicklung nicht zufrieden zu sein und möchte daher eine Verlängerung der Produktionskürzungen über das erste Halbjahr hinaus.

Der Irak hat Umfragen von Reuters und Bloomberg zufolge allerdings erst die Hälfte der von ihm zugesagten Kürzungen umgesetzt. Die Aussage des irakischen Ölministers, dass der Irak die Kürzung bereits voll umgesetzt habe, steht dazu im krassen Widerspruch. Wir sehen die aktuell hohe Umsetzung der OPEC-Produktionskürzungen dank Saudi-Arabien als brüchig.

Die spekulativen Finanzanleger haben sich in der Woche zum 28. Februar merklich aus dem Ölmarkt zurückgezogen. Die Netto-Long-Positionen bei Brent wurden laut ICE-Positionierungsdaten um knapp 41 Tsd. Kontrakte reduziert. Bereits am Freitag hatte die CFTC in derselben Berichtswoche einen Abbau der Netto-Long-Positionen bei WTI um knapp 37 Tsd. Kontrakte berichtet. Mit 469,3 Tsd. Kontrakten bei Brent und 368,6 Tsd. Kontrakten bei WTI ist das absolute Niveau aber weiterhin sehr hoch.

Gleiches gilt für Gasöl, wo die spekulativen Netto-Long-Positionen um 8,2 Tsd. auf 109,3 Tsd. Kontrakte reduziert wurden. Der hohe Optimismus der Finanzanleger könnte somit zu einem Damoklesschwert für die Preisentwicklung werden, sollten sich die Anleger aus Enttäuschung über den anhaltenden Seitwärtstrend der Ölpreise weiter zurückziehen und damit für Verkaufsdruck sorgen. Allerdings haben die spekulativen Verkäufe in der letzten Berichtswoche nicht zu einem nennenswerten Druck auf die Preise gesorgt.


Edelmetalle

Gold steht im Vorfeld der in der nächsten Woche erwarteten Fed-Zinserhöhung weiter unter Druck und handelt heute Morgen "nur noch" bei rund 1.225 USD je Feinunze. In Euro gerechnet verbilligt sich Gold auf 1.155 EUR je Feinunze und notiert damit nur noch knapp über der 200-Tagelinie. Als Gründe für die weitere Preiskorrektur können der festere US-Dollar und steigende US-Anleiherenditen herangezogen werden.

Begleitet wurde der gestrige Preisrückgang von erneut starken ETF-Abflüssen. Die Bestände der von Bloomberg erfassten Gold-ETFs wurden um 5,5 Tonnen abgebaut. Damit wurden in den letzten beiden Tagen fast alle Zuflüsse der acht Handelstage zuvor wieder rückgängig gemacht. Bei den Silber-ETFs gab es gestern mit gut 73 Tonnen den größten Tagesabfluss seit knapp zwei Monaten.

Innerhalb der letzten drei Handelstage wurden fast 94 Tonnen Silber abgezogen. Im Vergleich zu Gold hat sich Silber zuletzt wieder etwas schlechter entwickelt, was am Gold/Silber-Verhältnis ersichtlich ist, das wieder über 69 gestiegen ist. Der Silberpreis fällt heute Morgen auf 17,7 USD je Feinunze.

Die chinesischen Währungsreserven sind im Februar wieder über die Marke von 3 Bio. USD gestiegen. Dennoch hat die chinesische Zentralbank eigenen Angaben zufolge auch im Februar kein Gold gekauft. Die Goldreserven verharrten damit bereits den vierten Monat in Folge bei 59,24 Mio. Unzen bzw. 1.842 Tonnen. Die chinesische Zentralbank war neben der russischen im letzten Jahr der größte Goldkäufer unter den Zentralbanken.


Industriemetalle

Die Metallpreise holten gestern Nachmittag zwar einen Teil ihrer Verluste auf, beendeten den Handel aber meistens klar im Minus. Auch heute Morgen stehen die Preise wieder unter Druck. Das einzige Metall, das sich gestern der Abwärtsbewegung im Sektor entgegenstemmte, war Nickel. Es verteuerte sich um 1%, rutscht heute Morgen aber wieder unter die Marke von 11.000 USD je Tonne.

Die Philippinen, der aktuell weltweit größte Exporteur von Nickelerz, erwägen laut Angaben einer Offiziellen des Umwelt- und Bergbauministeriums offenbar nach indonesischem Vorbild ein Verbot für den Export unbehandelter Erze. Wie in Indonesien sollen mit diesem Schritt auch auf den Philippinen die Unternehmen gezwungen werden, Schmelzen im Land zu bauen, so dass ein größerer Teil der Wertschöpfungskette dort selbst verbleibt.

Laut Ansicht der Minenproduzenten geht dies aber nur mit staatlichen Subventionen und Anreizen. Auf den Philippinen gibt es aktuell zwei Nickelschmelzen. Die Umweltministerin hatte im letzten Jahr im Rahmen einer umweltpolitischen Überprüfung 28 Minen geschlossen bzw. bei diesen die vorübergehende Stilllegung der Produktion angeordnet.

In den Lagerhäusern der LME sind die Kupfervorräte gestern und heute zusammengenommen um 33% bzw. 65,5 Tsd. Tonnen gestiegen. Absolut betrachtet war dies der stärkste Lageraufbau innerhalb von zwei Tagen seit mindestens 20 Jahren. Dies deutet auf eine gute Versorgungslage des Marktes hin, trotz der anhaltenden Produktionsprobleme.



Agrarrohstoffe

Der Weizenpreis in Chicago schloss gestern im meistgehandelten Kontrakt mit Fälligkeit Mai bei 458,5 US-Cents je Scheffel gut 1% im Plus. Zum einen sorgte die Vorhersage trockener Witterung in wichtigen Anbaugebieten der US Plains, die die Pflanzenentwicklung beeinträchtigen könnte, für Unruhe. Zum anderen schreckte gestern die staatliche australische Prognosebehörde ABARES mit einem skeptischen Ausblick auf die nächste Weizenernte des Landes auf.

ABARES schätzt, dass nach der kürzlich eingebrachten Rekordernte 2016/17 von 35,1 Mio. Tonnen Weizen in der kommenden Saison nur knapp 24 Mio. Tonnen geerntet werden, also 32% weniger als zuletzt. Der Grund liegt in der erwarteten Rückkehr zu durchschnittlichen Erträgen. Zudem taxiert ABARES die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten eines mit Trockenheit einhergehenden El-Niño-Phänomens für 2017 auf 50%.

ABARES schätzt, dass die Fläche, die ab Ende April mit Weizen bestellt wird, 1% kleiner als zuletzt sein dürfte. Trotz eines Flächenanstiegs rechnet Abares auch bei Raps wegen der befürchteten Trockenheit mit einem deutlichen Rückgang der Ernte 2017/18. Diese soll fast 11% niedriger als zuletzt ausfallen und nur 3,7 Mio. Tonnen erbringen. Dies dürfte zu dem gestrigen Preisanstieg bei Raps an der Börse in Paris um 1,8% beigetragen haben.

Das Analysehaus Strategie Grains änderte in seinen neuen Prognosen die Schätzung für die EU-Rapsernte 2017/18 nur marginal und erwartet wegen höherer Erträge einen Anstieg um 6,5% auf 21,6 Mio. Tonnen.


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