Commodities Weekly: Marktkommentar vom 10.02.2017
10.02.2017 | 14:40 Uhr |
Klumpp, Frank,
LBBW
Strategie
Gestern verhalf die Ankündigung des US-Präsidenten zu einer geplanten Erklärung zur Steuerpolitik den Aktienmärkten zu Kursgewinnen. Einzelheiten wurden nicht genannt - vermutlich wird noch mit heißer Nadel an der in wenigen Wochen erwarteten Erklärung gestrickt.
Sollte etwa die vielfach diskutierte "Border Tax Adjusted"-Besteuerung eingeführt werden, sind enorme Einschnitte in die Handelsströme mit den USA zu erwarten, weil, kurz gefasst, Importe für die Gewinnermittlung steuerlich nicht abzugsfähig wären und damit Anreize bestehen, die für ein Produkt benötigten importierten Güter auf dem heimischen Markt zu fertigen bzw. von einem lokalen Anbieter zu beziehen.
Ein solch herber Einschnitt in den Freihandel würde zumindest zum "America First"-Programm passen. An den Rohstoffmärkten wird eine derartige Besteuerung noch nicht eingepreist - Brent und WTI notieren nach wie vor gleichauf.
Performance
Im dem bisher nur wenige Wochen alten Jahr 2017 misst Bloomberg anhand der Benchmarkindizes bereits über 1,2% Rollverluste, was die Fallstricke eines Rohstoffinvestments unterstreicht. Der LBBW Top Ten hält sich nach wie vor mit einem YTD-Plus von knapp 2,5% selbst über der Performance des Bloomberg Spotindex.
Dessen Index-Zuwächse im laufenden Jahr sind jedoch überwiegend auf steigende Agrarpreise zurückzuführen. Bereinigt um diese Sektoren, die auch im Top Ten nicht enthalten sind, liegt ein Investment in Rohstoffe auf Bloomberg-Basis im Minus.
Edelmetalle
Der Goldpreis unternahm in den letzten Tagen einen Ausflug über die Marke von 1.240 USD. Die freundlichen Aktienmärkte führten zuletzt aber wieder zu einem Absinken. Aufgrund der hohen politischen Risiken dürfte das Edelmetall jedoch gefragt bleiben.
Basismetalle
Auf den Basismetallmärkten bestimmt die Angebotsseite gegenwärtig das Geschehen. Auf den Philippinen setzen sich die Nickelminen gegen ihre geplante Schließung zur Wehr, während auf dem Kupfermarkt Förderausfälle in Chile und Indonesien drohen.
© Frank Klumpp, CFA
Commodity Research
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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