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Kupfer: Minenkapazitäten steigen deutlich

01.08.2016 | 6:00 Uhr | Klumpp, Frank, LBBW
Minenkapazitäten steigen deutlich

Die ICSG (International Copper Study Group) hat in dieser Woche ihren neuen Ausblick bezüglich der erwarteten Kapazitätsentwicklung von Kupferminen und -raffinerien bis zum Jahr 2019 veröffentlicht. So geht das Institut davon aus, dass sich die Minenkapazitäten von derzeit 22,6 Mio. Tonnen bis zum Jahr 2019 auf 26,5 Mio. Tonnen erhöhen, was einem jährlichen Zuwachs von 4,1% entspricht. Gegenüber dem letzten Bericht von Mitte Januar wurden die Prognosen für die Jahre 2018 und 2019 leicht nach unten revidiert, während die Kapazitätserwartung für das nächste Jahr etwas erhöht wurde.



Auch wenn die Daten mit vielen Unsicherheiten behaftet sind und sich bei veränderter Marktlage entsprechend ändern können, zeigt sich, dass in diesem und auch im nächsten Jahr mit einer deutlich überdurchschnittlichen Zunahme der Kapazitäten zu rechnen ist. Hinzu kommt, dass es in diesem Jahr bislang vergleichsweise wenig Förderunterbrechungen und –ausfälle gab und die angekündigten Produktionskürzungen ebenfalls unter den Erwartungen blieben.

Die gerade begonnene Berichtssaison zeigt einmal mehr, dass die Minenkonzerne gegenwärtig weiter auf Kostensenkungen statt auf Förderkürzungen setzen. Regional gesehen entfällt mit 25% der größte Anteil der erwarteten Kapazitätserweiterungen auf Peru, wo in diesem Jahr mit Las Bambas eine der perspektivisch größten Minen an den Start geht. Darüber hinaus werden in den nächsten Jahren nennenswerte zusätzlich Kapazitäten in Sambia, dem Kongo, China und Mexiko erwartet.



Neue Raffinerien in China

Auf der Raffinerieseite erwartet die ICSG eine Zunahme der Kapazitäten von 27,3 Mio. Tonnen im letzten Jahr auf 29,7 Mio. Tonnen im Jahr 2019. Dies entspricht einem jährlichen Zuwachs von 2,1%. Nahezu die Hälfte der neuen Kapazitäten entfällt auf China. Von Januar bis April ist die globale Minenförderung nach Angaben der ICSG um 4,3% gestiegen, das Angebot an raffiniertem Kupfer nahm um 4,5% zu.

Nach der neuesten Reuters-Umfrage gehen die Marktbeobachter im Durchschnitt von einem Überangebot auf dem Kupfermarkt von 172 Tsd. Tonnen in diesem Jahr aus. Angesichts eines Marktvolumens von nahezu 23 Mio. Tonnen ist dies vergleichsweise gering. Die Unsicherheiten über die Nachfrageentwicklung in China sowie die erwarteten Angebotszuwächse über das laufende Jahr hinaus begrenzen allerdings derzeit das Preispotenzial nach oben.



© Frank Klumpp, CFA
Commodity Research

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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