Und wieder steht Doha im Fokus
Das Thema "Fördermengenbegrenzung" bestimmt spätestens seit dem "Doha-Freeze" von Mitte Februar die Diskussionen. Die anfängliche Skepsis über die - vorläufigen und wenig ambitionierten - Ergebnisse zwischen Saudi-Arabien und Russland ist inzwischen einer optimistischen Haltung gewichen. Nachdem zuletzt über den 20. März als nächsten Gesprächstermin zwischen OPEC und Non-OPEC-Förderern spekuliert worden war, wird nun der 17. April als Termin genannt.
Inzwischen haben dem gastgebenden qatarischen Ölminister Al-Sada zufolge 15 Ölförderer einem (erneuten) Treffen in Doha zugestimmt. Der Stolperstein Iran, der aktuell seine Exportkapazitäten nach dem Ende der Sanktionen ausweitet und daher einem konzertierten Einfrieren der Fördermengen entgegen steht, wird derzeit weniger skeptisch gesehen. OPEC-Quellen zufolge wäre dieses Thema kein "Deal-Breaker".
EIA-Daten: Das Glas ist mehr als halb voll
Wie bereits in der Vorwoche reagiert der Ölmarkt auf die wöchentlichen Lagerdaten in den USA mit steigenden Preisen, obwohl die landesweiten Rohöllager die fünfte Woche in Folge mit 523,2 Mio. Barrel (+1,3 mb) einen neuen Rekord erreicht hatten und auch die Produktionsdaten quasi eine Stagnation zur Vorwoche aufwiesen.
Der Lageraufbau fiel jedoch geringer als erwartet aus, und auch der Benzinverbrauch legte im Jahresvergleich um 6,4% auf 9,4 mb zu. Das sprichwörtliche Glas wird derzeit zumeist halb voll beurteilt, was die zuversichtliche Stimmung an den Ölmärkten unterstreicht.
Öl-Optimismus mahnt weiter zur Vorsicht
Dieser Optimismus äußert sich auch in den wöchentlichen CFTC-Daten. Die Netto-Longpositionierung ging zwar in der Woche bis zum 08.03. um 9.500 Kontrakte zurück, liegt mit 332.960 Kontrakten (ca 333 mb) aber weiterhin nahe des in der Vorwoche erreichten Rekordwertes. Die hohe Neigung, auf steigende Ölpreise zu setzen, mahnt weiter zur Vorsicht. Die Erwartungen hinsichtlich einer Einigung von OPEC und Nicht-OPECStaaten sind inzwischen sehr hoch - und ein "Freeze ex Iran" (so vermutlich der aktuelle Konsens) ändert an der überversorgten Marktlage zunächst nur wenig.
© Frank Klumpp, CFA
Commodity Research
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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