CERA-Week Thema No. 1: Al-Naimi-Rede
Die Diskussion um Förderkürzungen geht auch in der laufenden Handelswoche weiter. Besonders im Fokus - neben der Veröffentlichung des Mid-Term-Outlooks der IEA - die Rede des saudischen Ölministers al-Naimi auf der CERA-Week in Houston.
Die in der Vorwoche auf dem Gipfeltreffen durch al-Naimi und seinem russischen Amtskollegen Kudrow geschürten Hoffnungen wurden enttäuscht, nachdem er sich zum Doha-Freeze lt. Reuters wie folgt äußerte: "The freeze I´m sure willgive people in the market some hope, that something will happen and it will happen - but we are not banking on cuts because there is less trust". Dies sorgte an den Ölmärkten für Ernüchterung.
CERA-Week Thema No 2: IEA Outlook
Ebenfalls auf der CERA-Week veröffentlichte der IEA-Direktor Fatih Birol am Montag den Mid-Term-Outlook seines Institutes. Dem Veranstaltungsort und der Lage auf dem Ölmarkt angemessen, stand u.a. die voraussichtliche Entwicklung der US-Ölförderung im Blickpunkt des Interesses. Hier sieht die IEA 2016 und 2017 zwar einen Einbruch um insgesamt 800.000 bpd. Dies dürfte jedoch noch nicht der Anfang vom Ende des US-Schieferöls markieren.
Am Ende des Prognosehorizontes dieses IEA Reports, dem Jahr 2021, dürfte die US-Ölproduktion um 1,3 mbpd über dem Stand von 2015 stehen und damit seine Rolle als Swing-Produzent erfüllen. Allerdings gibt die IEA auch zu bedenken, dass die mittelfristige Nachfrage wohl kaum durch die aktuellen Investitionsprojekte gedeckt werden dürften, da die Investitionen in Ölprojekte 2015 und 2016 um 24% bzw. 17% fallen. Das Resultat könnten stark steigende Ölpreise ("risk of on oil price spike") sein.
Nachfrage eingetrübt - Prognosen gesenkt
Der Trend der wöchentlichen EIA US-Ölproduktionsdaten zeigt bereits in die richtige Richtung - innerhalb von fünf Wochen wurde bereits ein Rückgang von 133.000 bpd gemessen. Allerdings bleibt auch die Nachfrageseite von Belang: Vor dem Hintergrund der eingetrübten konjunkturellen Perspektiven haben wir unsere Prognosen für den Ölpreis um 5 USD/bbl gesenkt.
Der angepeilte Ausgleich der Marktbalance hat sich etwas nach hinten verschoben und dürfte nun im Jahr 2017 erreicht werden. Nun erwarten wir per Jahresende für die Benchmark Brent eine Erholung auf 45 USD/Barrel (bisher: 50 USD/bbl), die sich im kommenden Jahr mit abnehmender Dynamik zunächst fortsetzen dürfte.
© Frank Klumpp, CFA
Commodity Research
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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