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Energie: Hoffnung auf einen Deal mit Russland lässt Preise steigen

08.02.2016 | 6:00 Uhr | Klumpp, Frank, LBBW
Ölpreis startet volatil ins Jahr

Die hohe Volatilität an den Ölmärkten hält auch im Jahr 2016 an. Nach einem sehr schwachen Start und einem 12-Jahrestief von 27,10 USD/bbl (nächstfälliger Future) erholte sich die Benchmark Brent wieder. Gründe für die fallenden Preise waren neben der anhaltenden Überversorgung zunehmend auch Konjunktursorgen - vor allem um die wichtigen Ölnachfrager China und USA. Der ebenso heftige Preisanstieg war indes auf Spekulationen um eine koordinierte Förderkürzung zwischen Russland und den OPEC-Staaten zurückzuführen.



Wird es einen Deal geben?

Letztlich geht es um vier Staaten: Saudi-Arabien, Iran, Irak und Russland, die eine solche Einigung tragen müssten. Aus Irak und Russland, die bisher einer solchen Kooperation ablehnend gegenüber standen, kamen zuletzt eher konstruktive Signale: So äußerte sich Russlands Energieminister am 27. Januar, man könne sich eine Kürzung um bis zu 5% vorstellen, nachdem bisher eine solche Einigung ausgeschlossen wurde.

Sicherlich hat der fortgesetzte Verfall der Ölpreise, der die heimischen Staatsfinanzen belastet, die Meinungsänderung Russlands beschleunigt. Am gestrigen Donnerstag erhielt der Ölpreis Rückenwind von Iran, der einer Interfax-Meldung zufolge ein OPEC/non-OPECTreffen unterstützen würde.

Allerdings ist gerade die Rolle Irans schwierig: Das Land möchte nach dem Ende der Sanktionen seine Ölexporte wieder ausweiten, und nicht über Förderkürzungen nachdenken. Bleibt Saudi-Arabien, das stets seine Kooperationsbereitschaft betont hatte, jedoch auch den Druck auf US-Ölförderer aufrecht erhalten möchte. Letzteres wäre im Falle einer Einigung wegen höherer Preise wieder passé.



ETFs verzeichnen starke Zuflüsse

Zuletzt flaute die Spekulation um eine Einigung wieder etwas ab. Offenbar wird den Marktteilnehmern klar, dass, selbst wenn die Wahrscheinlichkeit zuletzt angestiegen ist, eine solche Einigung viel Zeit brauchen wird. Die Hoffnung um ein "Emergency Meeting" dürfte daher unerfüllt bleiben. Dies hält die Investoren nicht davon ab, immer mehr in Öl-ETFs anzulegen - der Bestand des größten ETFs erreichte mit über 3,5 Bio. USD einen neuen Rekordwert.



© Frank Klumpp, CFA
Commodity Research

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater.
 
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