Commodities Weekly: Marktkommentar
30.10.2015 | 12:29 Uhr |
Klumpp, Frank,
LBBW
Strategie:
An den Finanzmärkten sind derzeit alle Augen auf die Notenbanken gerichtet. Nachdem in der Vorwoche EZB-Präsident Draghi weitere Lockerungen in Aussicht gestellt hatte, hielt sich Amtskollegin Yellen alle Türen für eine Zinserhöhung im Dezember offen. An den Rohstoffmärkten bewegen diese Themen vor allem am Goldmarkt die Preise. Bei den konjunktursensitiveren Sektoren Basismetalle und Energie stehen u.a. die Nachfrage aus China sowie die Reaktion auf der Angebotsseite im Fokus. Allmählich wirken hier die zyklischen Kräfte, und eine Bodenbildung ist im Gang.
Performance:
Die ausgeprägte Contango-Situation in vielen Rohstoffen im bisherigen Jahresverlauf hat die ohnehin schwache Entwicklung an den Rohstoffmärkten für Investoren noch verstärkt. So summieren sich die Rollverluste seit Jahresanfang im Bloomberg Commodity Index auf über 5%. Die LBBW-Indexfamilie konnte indes im Oktober etwas Boden gut machen.
Energie:
Die Kombination aus Überangebot und Nachfragesorgen erstickt jede Erholungsbewegung an den Rohölmärkten derzeit im Keim. Besonders unter Druck ist derzeit US Natural Gas, das ebenfalls im Überfluss vorhanden ist. Hinzu kommen wegen des El-Nino-Wetterphänomens Bedenken um einen milden Winter in weiten Teilen der USA.
Edelmetalle:
Der Goldpreis brach nach der jüngsten Sitzung des Leitzinsausschusses der US-Notenbank deutlich ein und notiert derzeit bei 1.148 USD. Vor allem Spekulanten hatten nach dem Ausbleiben einer Zinserhöhung im September mit einer Verschiebung in die ferne Zukunft gerechnet und deshalb auf einen steigenden Goldpreis gesetzt. Doch die jüngste Sitzung an diesem Donnerstag macht eine Zinswende im Dezember wahrscheinlicher, weshalb am Markt eifrig Goldpositionen liquidiert wurden.
Basismetalle:
Die Basismetalle beendeten die Berichtswoche mit Preisabschlägen. Die Kommentare der FED haben den USD gestärkt und damit die Preisbildung auf den Metallmärkten negativ beeinflusst. Die Nachricht, wonach Chinalco in China die Stilllegung einer großen Aluminiumhütte aufgrund versprochener Energiesubventionen verschiebt, verdeutlicht das derzeitige Dilemma auf dem Aluminiummarkt. Der Preis des Leichtmetalls ist auf neue Tiefstwerte gesunken.
© Frank Klumpp, CFA
Commodity Research
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater.