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Rumble in the REE Jungle: Molycorp vs. Commerce Resources

27.08.2015 | 8:00 Uhr | Bogner, Stephan, Rockstone Research Ltd.
Die Mountain Pass Blase und der Ashram Vorteil

Vor ein paar Jahren, als die Preise 2011 scheinbar in den Himmel stiegen, war Molycorp mit ihrer Mountain Pass Mine in Kalifornien/USA der führende Wert im Markt der Seltenen Erden (“Rare Earth Element”; REE). Mountain Pass produzierte bereits in den 1950/60ern bis 2002, und sogar nach der Schliessung aus Abraumhalden, und es war das westliche Projekt (d.h. nicht-chinesisch), das am besten positioniert war, um aus den schnell steigenden REE-Preisen Kapital zu schlagen.



Leider gab Molycorp am 25. Juni 2015 bekannt, dass sie einen Insolvenzantrag eingereicht haben (“Chapter 11 Bankruptcy”), womit das Ende der Mountain Pass Mine eingeläutet wurde, die wenige Jahre zuvor noch als der REE-Retter für die westliche Welt angepriesen wurde.

Die Frage, die sich sofort aufdrängt: Wie konnte das passieren? Und wenn Molycorp nicht erfolgreich sein konnte, wie in aller Welt soll irgendein anderer REE-Junior mit einer nicht-chinesischen REE-Lagerstätte auch nur die Hoffnung hegen dürfen, Erfolg zu haben?

Dieser Artikel versucht, diese beiden fundamentalen Fragen zu beantworten, und zwar durch einen direkten Vergleich zwischen Molycorp’s Mountain Pass Mine und der Ashram Lagerstätte von Commerce Resources Corp., wobei auch eine Serie an Fragen beantworten werden soll, die sich darauf bezieht, weshalb die Welt weiterhin erlaubt, von China dominiert zu werden.


Die Vorrunde: China als Schulhof-Tyrann

Beginnen wir zuerst mit einem Blick auf die Geschichte der REE-Blase und befassen uns mit der Frage, weshalb die Welt weiterhin einen Rohstoff-Tyrann erlaubt und wann die nächste Krise geschieht, die erneut die REE-Preise gen Himmel schicken wird.

Es gibt den gängigen Spruch “Macht korrumpiert und absolute Macht korrumpiert absolut” und ich glaube, dass die Marktereignisse, die diese Woche begannen, als China im Grunde genommen den Weltmärkten - einschliesslich ihrer eigenen Bevölkerung - den Teppich unter den Füssen gerissen hat, Anlass genug sein sollten, dass sich jeder fragt, wie dies geschehen konnte und was unternommen werden kann, damit dies nicht wieder passiert.

Wir wissen, wer die Verlierer waren, als Molycorp von 76 $ pro Aktie zu Chapter 11 überging, aber wer waren die Gewinner? Die klaren Gewinner während der gesamten REE-Blase sind zweifelsfrei diejenigen, die weiterhin den Markt dominieren und die den eigentlichen Grund für die Blase fabrizierten: Die Chinesen.

Da China das Land ist, das den globalen REE-Markt beherrscht, so haben sie auch am Stärksten davon profitiert, als die REE-Preise um mehr als 1.000%, und in manchen Fällen mehr als 3.000% angestiegen sind, wobei sie auch noch heute profitieren.

Die “Realität” des Preisverfalls der vergangenen 4 Jahre ist, dass die Preise für viele REEs noch immer 100%, 200% und bis zu 300% höher sind, als vor 6 Jahren, vor allem für Magnetprodukte (MFREE; d.h. Neodym, Praseodym, Terbium und Dysprosium). Welch anderer Rohstoff konnte eine ähnliche Performance in gleicher Zeit an den Tag legen?

Der "Fischerboot-Zwischenfall" vom September 2010: “Die 2010 Senkaku Bootskollision (oder der Minjinyu 5179 Zwischenfall) geschah am Morgen des 7. September 2010, als ein chinesischer Fischdampfer, Minjinyu 5179, der in umstrittenen Gewässern in Betrieb war, mit japanischen Küstenwachbooten nahe den Senkaku Inseln kollidierte.”

Warum war es den Chinesen so wichtig, die Besatzung und den Kapitän aus einem vermeintlich illegalen Fischdampfer in umstrittenen Gewässern Japans zu befreien? War China um ihre nationale Sicherheit besorgt? Waren sie über einen westlichen Expansionisten via Japan beunruhigt?

Nein, denn ich glaube, dass China schlicht und ergreifend eine Opportunität sah, um ein seit Langem schwebendes Interesse zu adressieren, um mehr Wert aus einem Rohstoff zu schlagen, in dem sie dominant sind - die REEs - und ihren Mehrwert für diesen Rohstoff zu erhöhen, der letztlich mehr Produktion nach China bringen und mehr Arbeitsplätze für die chinesische Bevölkerung schaffen würde. Alles, was sie nur machen mussten, war Japan für kurze Zeit von REE-Lieferungen abzuschneiden.

Eine noch erfolgreichere Bemühung, der restlichen Welt Beunruhigung und Angst einzuimpfen, ist schwer vorstellbar, denn dieser Zwischenfall war allzu simpel, preiswert und so sehr effektiv.

Dieser Schuss vor den Bug war einer, der von der ganzen Welt gehört wurde und sich in jeder DNA imprägnierte, dass alternative REE-Quellen dringend gebraucht werden. Das, was aus diesem Ereignis gelernt werden sollte, ist noch immer hochaktuell: Warum sollte man einem einzelnen Land erlauben, einen Rohstoff zu dominieren? Wachen denn die Menschen im kanadischen Alberta jeden morgen auf und richten ein Stossgebet in Richtung OPEC?

Ganz abgesehen von den Marktmachenschaften von dieser Woche: Was ist mit dem zunehmenden Spannungen entlang der koreanischen Halbinsel? Glaubt noch jemand, dass Kim Jong-un auch auch nur irgendetwas Signifikantes ohne die Zustimmung aus Beijing macht? Ist das die neue “Krise”?

Die westliche Welt braucht neue REE-Quellen. Unglückerlicherweise ist es nicht Molycorp. Glücklicherweise haben wir noch Ashram.


Runde 1: Molycorp vs. Commerce Resources: Mountain Pass vs. Ashram

Bevor die Mountain Pass Mine auf den Tag genau vor 3 Jahren (am 27. August 2012) für rund eine halbe Milliarde Dollar zurück in die Produktion gebracht wurde, verkaufte Molycorp erfolgreich einen Business Plan an die USA und die restliche westliche Welt, der als “die Antwort”, “die Lösung” oder von mir aus auch als “der Weisse Ritter” eines vollständigen REE-Angebots für die westliche Welt propagiert wurde.

Die traurige Tatsache ist jedoch, dass Molycorp nicht dazu in der Lage war, dieser Retter zu sein. “Im Rennen des Lebens ist es nicht wichtig, wer als Erster das Ziel erreicht. Was am Meisten zählt ist, dazu in der Lage zu sein, das Rennen zu beenden.” (Lailah Gifty Akita)

Bevor wir einen direkten Vergleich zwischen Mountain Pass und Ashram wagen, möchte ich an dieser Stelle noch kurz an der Seitenlinie verweilen und auf “den Weg in die Hölle” eingehen.


“Das Phoenix Projekt”: Ein weiterer Grabstein im “neuen” gescheiterten Technolgie-Friedhof

Molycorp war im Grunde genommen ihr eigener grösster Feind bzw. stand sich selbst im Weg, weil sie weiterhin Cer und Lanthan (mit Verlust) produzierten und dadurch nur noch mehr Cer und Lanthan in einen bereits überversorgten Markt lieferten und so halfen, die Marktpreise zu Fall zu bringen.

Dies sind die derzeit häufigsten Fakten über Molycorp’s Untergang, doch erzählt dies nicht die “wahre” Geschichte vom Fiasko mit Namen Molycorp. Die “wahre” Geschichte sollte unter der Überschrift “Gescheiterte neue Technologien” erzählt werden, unter der wir schon zahlreiche Kapitel viele Male zuvor gelesen haben.

Im Falle von Molycorp ist es das “Phonix Projekt”, und wie die mythische Kreatur namens Phoenix aus der Asche emporsteigt, sollte dieses Projekt auch der Retter einer nicht-chinesischen Produktion sein. Dies geschah jedoch nicht.

Im Jahr 2010, als die REE-Preise unaufhörlich zu Steigen schienen, ging Molycorp mit dem Versprechen in den Markt, dass ihre Betriebskosten nur halb so hoch sein werden wie die chinesischen Kosten bzw. “2,77 pro kg” und zwar dank “überlegener Technologie und kommerziellem Vorteil” (“Superior Technology and Commercial Advantage”) - dies sind Zitate aus einer Molycorp Präsentation aus dem Jahr 2010, die fast genauso stark verbreitet wurde wie einst die Gideon-Bibel.

Molycorp’s tatsächliche Betriebskosten von Mountain Pass lagen eher im Bereich von >30 $ pro produziertem kg.

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