Vor einigen Jahren war Graphit ein großes Thema bei den Rohstoffanlegern und die Euphorie trug Aktien wie
Northern Graphite oder
Focus Graphite von Pennies auf mehrere Dollar. Ähnliche Bewegungen gab es zuvor auch bei Kalisalz oder Seltenen Erden und es blieb nicht viel übrig. Vielleicht ist die Graphit-Story aber doch von einem anderen Kaliber? Beginnen wir mit dem Rohstoff an sich und dann seiner höchsten Ausprägung "Graphen", bevor wir uns ein Unternehmen ansehen, mit dem man in diesem Markt mitspielen kann.
Was ist Graphit?
Als eigenständiges chemisches Element findet es sich nicht im Periodensystem, sondern als Kohlenstoff. Wir kennen folgende Erscheinungsformen von Kohlenstoff: normaler Kohlenstoff (Kohle, Verbrennungsprodukte), Diamant, Fullerene und Graphit. Graphit bildet graue bis schwarze hexagonale Kristalle, die schichtartig übereinander gelagert sich. Man verwechselte es früher mit Bleiglanz, woher u.a. noch die Bezeichnung "Bleistift" für einen Holzstift mit Graphitmine rührt (Quelle: Wikipedia).
Die Bedeutung von Graphit für eine moderne Volkswirtschaft kann nicht hoch genug eingeschätzt werden, zumal man noch am Anfang einer neuen technischen Revolution des Graphen steht. Graphit zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:
Es ist relativ leicht (2,1 - 2,3 g/cm³), hat einen Schmelzpunkt bei 3.927 Grad, ist chemisch träge und verfügt über die höchste Wärme- und elektrische Leitfähigkeit unter den Nichtmetallen. In der Industrie findet es z.B. Anwendung bei Elektroden, Gußformen, thermischen Auskleidungen, als Schmierstoff, Legierungselement uvm.
Graphit aus Sri Lanke
Quelle: Wikipedia
Unterschiedliche Arten von Graphit und sein Vorkommen
Grundsätzlich sind natürliches und künstliches Graphit zu unterscheiden. Das billigste Graphit ist das aus Braun- oder Steinkohle bzw. Öl mittels Verkoken hergestellte, synthetische (Acheson-) Graphit. Durch Erhitzung auf ca. 3.000 °C wandelt sich amorpher Kohlenstoff in polykristallinen Graphit um (Quelle: Wikipedia). Die so hergestellten Kristalle sind aber nur dann gleichmäßig, wenn der Herstellungsprozeß in vielen Stufen erfolgt und damit entsprechend teuer. Natürlicher Graphit kommt als amorpher Graphit, Flockengraphit oder Adergraphit vor.
Amorpher Graphit ähnelt dem künstlichen Graphit, d.h. die Kristallgröße ist gering. Dieses Graphit wird für geringwertige Wirtschaftsgüter eingesetzt und die Hauptproduzenten sind China, Mexiko und die USA. Flocken- bzw. kristallines Graphit ist weniger verbreitet und es besteht aus vielen übereinander gelagerten Schichten von Graphen (Graphen = eine Schicht Graphit). Dieses Flockengraphit tritt in metamorphem Gestein auf und es findet sich in Australien, Brasilien, Kanada, China, Deutschland und Madagaskar.
Der Preis liegt ca. 4 Mal über dem von amorphem Graphit. Ader- bzw. Klumpengraphit ist die seltenste und damit bei weitem wertvollste Art von Graphit. Es kommt in Adern entlang von Intrusionskontaktzonen vor und wird nur in Sri Lanka abgebaut. Für die Hochtechnologieanwendungen eignet sich nur hochwertiges Flocken- bzw. Adergraphit.
Im Jahre 2012 betrug die Weltproduktion an natürlichem Graphit ca. 1,17 Mio. t, wovon 800.000 t aus China stammten. Es folgte Indien mit 160.000 t, dann Brasilien, Nordkorea, Kanada und Russland. Diese 6 Länder machten also 2012 96% der Weltproduktion aus. Mit diesen Haupt-Produzenten sind die Lieferketten keineswegs sicher und Graphit ist für die Industriestaaten des Westens von höchster Bedeutung!
Die Preise lagen für Flockengraphit bei 850 - 1.800 US$ je Tonne und für amorphes Graphitpulver bei 600 - 800 US$ je Tonne, siehe nachfolgende Tabelle.
(Quelle: USGS 2012 Minerals Yearbook; Graphite by Donald W. Olson)