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Rohstoff-Trader: Mais - Lohnt jetzt noch der Short-Einstieg?

04.05.2007 | 12:49 Uhr | Nitzsche, Marc
Unsere Short-Empfehlung auf Mais vor einigen Wochen zu Kursen im Bereich von etwa 400 US-Cents war vom Timing her annähernd optimal. Leser, die diese Trading-Idee umgesetzt haben, können sich derzeit bereits über stattliche Gewinne freuen. Ist es sinnvoll, diese jetzt schon mitzunehmen oder lohnt sich der Einstieg auf der "kurzen Seite" für "Nachzügler" selbst auf dem nunmehr reduzierten Niveau noch?


Höhere Endbestände erwartet

Hauptverantwortlich für den jüngsten "Kurssturz" war einmal mehr das US-Landwirtschaftsministerium (USDA). Im letzten "Supply & Demand Report" hoben die Behörden ihre Schätzungen bezüglich der amerikanischen Mais-Endbestände für die laufende 2006/07er Saison von zuvor 752 auf nunmehr 877 Millionen Scheffel an. Die im Vorfeld befragten Analysten hatten lediglich mit einem Anstieg auf 839 Millionen Scheffel gerechnet. Dadurch erhöht sich das Ending Stock to Use Ratio auf etwas komfortablere acht Prozent. Nichtsdestotrotz ist das der geringste Wert in den zurückliegenden elf Jahren. Ähnlich sieht es auf globaler Ebene aus: Hier sollen die Übertragsraten von 124 auf 92 Millionen Tonnen fallen. Dies entspricht einem Verhältnis zwischen Vorräten und Verbrauch von 13 Prozent.


Witterungsprobleme verursachen Verzögerungen bei Aussaat

Etwas "Rückenwind" bekamen die "Mais-Bullen" durch die Nachricht, dass die ungünstigen Witterungsverhältnisse in Bundesstaaten wie Kansas, Illinois, Missouri oder Indiana die Aussaat stark behindert haben. Eigentlich müssten zu dieser Jahreszeit bereits neun Prozent der neuen Saat auf den Feldern sein. Tatsächlich sind es aber nur etwa vier Prozent. Einige Händler rechnen daher damit, dass sich die verzögerte Aussaat in einer insgesamt verringerten Anbaufläche niederschlagen könnte. Konkrete Zahlen wurden in diesem Zusammenhang auch gleich genannt: Zwischen 16 und 28 Prozent soll die tatsächliche Anbaufläche möglicherweise unter den letzten Vorhersagen des USDA liegen. Bestätigen sich diese Befürchtungen dürften die Ernteerträge und damit natürlich auch die Endbestände deutlich niedriger ausfallen als zuletzt angekündigt.


Reduzierung der Anbaufläche dennoch unwahrscheinlich

Wir erachten dieses Szenario jedoch nicht als übermäßig wahrscheinlich: Gegenwärtig sind die Wetterbedingungen in weiten Teilen des amerikanischen "Corn Belt" ganz ausgezeichnet. Vor allem haben die Schneefälle der letzten Wochen die Böden ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt. Für die nächste Zeit sagen Meteorologen warme Temperaturen und nur wenig Niederschläge voraus. Damit sind die klimatischen Bedingungen für die Aussaat fast schon optimal. Insofern ist es sehr gut möglich, dass die Verzögerungen aufgeholt werden können und sich die Anbauflächen doch in den vom USDA prophezeiten Regionen bewegen werden.


Dürre-Katastrophe nicht in Sichtweite

Zumindest zum momentanen Zeitpunkt gehen wir nach wie vor von einer überdurchschnittlich hohen US-Ernte aus. Trotz aller "Ethanol-Fantasie" dürfte es daher keine echten Versorgungsengpässe geben. Lediglich eine ausgeprägte Dürreperiode während der Wachstumsphase könnte daran etwas ändern. Völlig auszuschließen ist eine solche angesichts der zunehmenden "Klima-Kapriolen" natürlich nicht. Zeichnet sich eine solche in den nächsten Monaten ab, können Anleger ihre Short-Positionen immer noch zügig glattstellen. Gegenwärtig jedenfalls sprechen die Fundamentals eher für weiter fallende Notierungen als für eine "Neuauflage" der "Mais-Rallye".


Bruch der zentralen Unterstützung abwarten

Charttechnisch stellt sich die Situation dagegen weniger eindeutig dar: Zwar ist der langfristige Aufwärtstrend "Geschichte" und stattdessen hat sich eine intakte Abwärtsbewegung herausgebildet. Auch notiert Mais zur Auslieferung im Juli relativ deutlich unter seiner 38-Tage-Linie. Positiv ist jedoch zu vermerken, dass die Unterstützung bei etwa 370 US-Cents mehrfach erfolgreich verteidigt wurde. Der MACD generiert aktuell noch ein Kaufsignal und auch der steigende Williams ist mit -45 (über -50) in den "bullischen" Bereich vorgedrungen. Lediglich das fallende Momentum von knapp 99 (unter 100) spricht mit etwas Fantasie für weiter rückläufige Notierungen. Kritische Akteure könnten das Momentum aber auch als neutral bezeichnen.

Unter technischen Gesichtspunkten drängt sich ein sofortiger Short-Einstieg nicht unbedingt auf. Ein solcher sollte erst bei einem nachhaltigen Bruch der Support-Marke von 370 US-Cents in Betracht gezogen werden. Wer bereits investiert ist, scheint gut beraten, den Stopp oberhalb der Resist-Marken von 385 bzw. 400 US-Cents zu platzieren bzw. nachzuziehen. Sollte Juli-Mais über das angesprochene Niveau ansteigen, könnte es zunächst noch einmal bis auf 425 US-Cents hoch gehen, bevor dann die endgültige Korrektur bis Jahresende einsetzt.


© Marc Nitzsche
Chefredakteur Rohstoff-Trader







Marc Nitzsche ist Chefredakteur des Rohstoff-Trader Börsenbriefs. Der Börsenbrief ist ein Spezialist für Rohstoffe und bietet konkrete Kaufempfehlungen mit Analysen und Kursprognosen. Mehr Infos unter finden sie auf der Website: www.Rohstoff-Trader.de
 
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Kursdaten: Data Supplied by BSB-Software.de (mind. 15 min zeitverzögert)

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