Wir verwenden Cookies, um Ihnen eine optimale Funktion der Webseite zu ermöglichen. Wenn Sie weitersurfen, stimmen Sie der Cookie-Nutzung zu. Mehr erfahren
In Ihrem Webbrowser ist JavaScript deaktiviert. Um alle Funktionen dieser Website nutzen zu können, muss JavaScript aktiviert sein.
RohstoffWelt - Die ganze Welt der Rohstoffe HomeKontaktRSS
Powered by: Powered by GoldSeiten.de
 
[ Druckversion ]

Hohes Anlegerinteresse bei Öl und Edelmetallen

21.01.2013 | 11:04 Uhr | Weinberg, Eugen, Commerzbank AG
Energie

Der Preisanstieg bei WTI in der ersten Januar-Hälfte war auch auf ein weiterhin hohes Anlegerinteresse zurückzuführen. Die spekulativen Netto-Long-Positionen stiegen in der Woche zum 15. Januar um 11,5 Tsd. auf 172,7 Tsd. Kontrakte. Dies entspricht dem höchsten Niveau seit vier Monaten. Offensichtlich setzen die Finanzanleger auf einen zügigen Abbau der Lagerbestände in Cushing, nachdem die erweiterte Seaway-Pipeline Anfang Januar ihren Betrieb aufgenommen hat. Die Preisdifferenz zwischen Brent und WTI hat sich in Erwartung dessen zeitweise bereits bis auf 15 USD je Barrel verringert. Ersten Aufschluss über die Auswirkungen der Seaway-Pipeline werden die Lagerdaten in dieser Woche geben können, welche aufgrund des heutigen US-Feiertages mit einem Tag Verzögerung veröffentlicht werden. Allerdings könnten die derzeit rekordhohen Lagerbestände in Cushing langsamer sinken als erwartet.

So planen viele Raffinerien im Mittleren Westen und der US-Golfküste umfangreiche Wartungsarbeiten, wodurch die Verarbeitungskapazitäten im ersten Quartal dem Energie-Datenanbieter IIR zufolge um gut 900 Tsd. Barrel pro Tag zurückgehen werden. Das wäre fast doppelt soviel wie im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre. Aus diesem Grund könnte sich die Preisdifferenz zwischen Brent und WTI vorübergehend nochmals ausweiten, bevor im Jahresverlauf mit einer dauerhaften Spreadeinengung zu rechnen ist. Heute veröffentlicht die ICE aktuelle Daten zur Marktpositionierung für Brent. Anfang Januar befanden sich die spekulativen Netto-Long-Positionen auf dem höchsten Niveau seit Beginn der Aufzeichnungen vor 19 Monaten. Die Seitwärtstendenz bei Brent in der Berichtswoche lässt keine nennenswerte Veränderung bei der Marktpositionierung erwarten. Der bereits sehr hohe Optimismus der Anleger steht derzeit einem Preisanstieg bei Brent entgegen.


Edelmetalle

Gold hält sich zum Wochenauftakt knapp unterhalb der psychologisch wichtigen Marke von 1.700 USD je Feinunze. Zum ersten Mal seit fünf Wochen zeigten sich die spekulativen Finanzanleger bei Gold wieder optimistischer und haben ihre Wetten auf steigende Preise in der Woche zum 15. Januar leicht ausgebaut. Die Netto-Long-Positionen stiegen um 4,3% auf 91,1 Tsd. Kontrakte. Hiervon mitgezogen wurde auch Silber - die Netto-Long-Positionen wurden um 6,8% auf 22,3 Tsd. Kontrakte ausgeweitet -, so dass das weiße Edelmetall heute Morgen bei rund 32 USD je Feinunze auf einem 5-Wochenhoch handelt. Den stärksten Anstieg der Netto-Long-Positionen von allen Rohstoffen verzeichnete aber Platin. In der Woche zum 15. Januar wurden die Wetten auf steigende Preise um 19,4% auf ein 12-Wochenhoch von 34,2 Tsd. Kontrakte erhöht.

Dies hatte sich angedeutet, nachdem der weltweit größte Platinproduzent, Anglo American Platinum, umfangreiche Produktionskürzungen angekündigt hatte, die zu einem weiteren Jahr mit Angebotsdefiziten am globalen Platinmarkt beitragen dürften. Dadurch begünstigt ebben auch die Zuflüsse in die Platin-ETFs nicht ab. Die von Bloomberg erfassten Platin-ETFs bauten ihre Bestände letzten Freitag um weitere 31 Tsd. Unzen auf ein Rekordhoch von 1,73 Mio. Unzen aus. Allein seit Jahresanfang verzeichneten die Platin-ETFs damit bislang Zuflüsse von 237 Tsd. Unzen bzw. fast 16%.



Industriemetalle

Kupfer und die anderen Industriemetalle können die Euphorie nach den guten chinesischen Konjunkturdaten nicht mit in die neue Handelswoche hinübernehmen. Nachdem sie schon am Freitagnachmittag einen großen Teil ihrer bis dahin aufgelaufenen Gewinne wieder abgegeben haben, notieren sie heute Morgen weitgehend unverändert. Merklich steigenden Preisen stehen derzeit offensichtlich die spekulativen Finanzanleger im Wege. Denn diese haben in der Woche zum 15. Januar im Falle von Kupfer ihre Netto-Long-Positionen um 20% auf 16,2 Tsd. Kontrakte reduziert. Damit wurde auch der Positionsaufbau der vorangegangenen zwei Wochen nahezu komplett wettgemacht.

Wie die endgültigen Daten der chinesischen Zollbehörde zeigen, hat China im Dezember bei fast allen Metallen die Importe deutlich reduziert. Dies dürfte zum einen auf eine saisonal bedingt schwächere Nachfrage und zum anderen auf eine höhere inländische Produktion zurückzuführen sein. So sind z.B. die Kupfereinfuhren im Dezember im Vergleich zum Vorjahr um über 41% auf knapp 239 Tsd. Tonnen gesunken. Zugleich sind die Exporte stark auf 25,5 Tsd. Tonnen gestiegen, was dazu führte, dass die Netto-Importe auf ein 7-Monatstief fielen. Wir gehen davon aus, dass die Importdynamik nach dem chinesischen Neujahrsfest Anfang Februar wieder anziehen wird und somit die Metallpreise unterstützen dürfte.


Agrarrohstoffe

In der vergangenen Woche konnten die Notierungen für Weizen an der CBOT um 5% zulegen. Mit 7,91 USD je Scheffel liegen sie allerdings noch immer deutlich unter der Spanne zwischen 8,5 und 9,0 USD je Scheffel, in denen sich die Preise über Monate gehalten hatten, bevor im Dezember der erst jüngst gestoppte Preiseinbruch begann. Dieser war eher durch den etwas entspannteren Blick auf die laufende Saison 2012/13 bedingt - die Erwartungen an das weltweite Defizit wurden reduziert - als durch den Blick auf die nächste Saison. Das bereits lange diskutierte Thema Dürre beunruhigt die Märkte nun mit Blick auf die Ernten 2013 wieder stärker, da noch immer kein Ende der Trockenheit in den wichtigen US-Anbaugebieten der Great Plains in Sicht ist, die die Ernte der Saison 2013/14 empfindlich zu verringern droht.

Aufgrund der Trockenheit sind die Weizenpflanzen im schlechtesten Zustand aller Zeiten in die Winterruhe gegangen. Preissteigernd wirkte letzte Woche auch eine Verdopplung der US-Exporte gegenüber der Vorwoche. Auch die Terminkurve bei CBOT-Weizen impliziert steigende Preise im Jahresverlauf. Die Anleger bleiben dagegen noch skeptisch für die Preisentwicklung: Laut den jüngsten CFTC-Daten zur Marktpositionierung geht ein überwiegender Anteil der Anleger von fallenden Preisen aus. In der Woche zum 15. Januar legten die Netto-Short-Positionen nach dem leichten Rückgang in der Vorwoche wieder auf 23 Tsd. Kontrakte zu.



Seiten: 1 | 2  »  
 
Bookmarken bei Mister Wong Furl YiGG Wikio del.icio.us Webnews
A A A Schriftgröße
 

 
 
© 2007 - 2024 Rohstoff-Welt.de ist ein Mitglied der GoldSeiten Mediengruppe
Es wird keinerlei Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen! Alle Angaben ohne Gewähr!
Kursdaten: Data Supplied by BSB-Software.de (mind. 15 min zeitverzögert)

Werbung | Mediadaten | Kontakt | AGB | Impressum | Datenschutz