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Meine Meinung zu den aktuellen Informationen über den Markt für Selten-Erd-Metalle

03.04.2012 | 7:07 Uhr | Dr. Siebholz, Dietmar
Frage Nummer 3: Es ist wegen der permanenten Weiterentwicklung in der Forschung kaum auszumachen, welche Seltenen Erden mit welchem Steigerungssatz künftig am Markt nachgefragt werden. Denn einerseits sind noch nicht alle Anwendungen in den Status der industriellen Fertigung eingetreten und andererseits wird verstärkt Substitutionsforschung betrieben. Fest steht, dass - eine Weltrezession einmal ausgeklammert - mit einer Steigerung der Nachfrage von jährlich 5% gerechnet wird. Dieser Satz gilt aber für alle Seltene Erden gemeinsam und diese Steigerung wird relativ stark von den hohen Wachstumsraten der HANRe/HREO getragen.

Frage Nummer 4: Die Nachfrage nach den einzelnen Seltenen Erden (siehe Frage Nummer 3) wird bei den leichteren Seltenen Erden im besten Falle stabil sein, bzw. in geringerem Masse ansteigen als bei den HANRe/HREO.

Frage Nummer 5: Zweifellos haben Lynas, Great Western Minerals über ihre südafrikanische Tochter und ggfl. Molycorp die besten Chancen, die extrem wichtige Separationstechnik zu beherrschen, um kostengünstig einzelne Seltene Erden herstellen zu können.

Dabei ist zu beachten, dass mehr als 70 bis 80% des Weltverbrauchs an Seltenen Erden in Südost- bzw. Ostasien erfolgt, also die Standorte, die schneller und kostengünstiger liefern können, Vorteile aufweisen.

Ferner darf nicht übersehen werden, dass solange die China-Konkurrenz nicht über kostengünstige Separationsanlagen verfügt, China immer günstiger anbieten kann und so den Weltmarkt über die Preise beherrschen wird.

Ich werde oft gefragt, warum ich mich so vehement gegen die Gesamtbetrachtung des SE-Marktes wehre.. Die Antwort ist einfach: Eine Gesamtbetrachtung führt zu Fehlentscheidungen, denn das einzelne Selten-Erd-Metall ist nicht gegen ein anderes austauschbar, weil die meisten Selten-Erd-Metalle ihre spezifischen Eigenschaften haben, die kein anderes Metall ersetzen kann.

Welche Metalle sind also für die Hochtechnologie unersetzbar? Eine pauschale Antwort wäre: Die schwereren, denn sie sind sehr stark in den Technologieentwicklungen und in der nachfolgenden industriellen Fertigung gesucht. Und das wird sich so schnell nicht ändern, also Terbium, Dysprosium, Erbium und Yttrium. Eine Ausnahme bilden die magnetischen Metalle, also Neodym, Samarium, Praseodym und Dysprosium.. Deren Verwendung in aller Art von Motoren und Generatoren mit höchster Effizienz sichert ihnen langfristig das Anwendungsmonopol (solange kein stärkeres magnetisches Mineral gefunden ist).

Eine weitere Besonderheit im Bezug auf die Zusammensetzung der Lagerstätten ist in China zu beachten; China hat ein großes Potential für die leichteren Seltenen Erden, aber durch die Sanierung der in der Provinz Sichuan aktiven Unternehmen, die aus den ionischen Lehmböden die schweren Seltenen Erden herstellen, besteht schon jetzt in China intern eine große Nachfrage nach den schweren Seltenen Erden. Ob man das Problem der Versorgung des RoW (Rest der Welt) mit den schweren Erden lösen kann, wage ich zu bezweifeln, zumindest nicht auf dem heutigen Preisniveau für diese Minerale. Ein Fachmann sagte mir, er rechne nicht mit Engpässen bei den Seltenen Erden, zumindest nicht in China, was ja nichts anderes bedeutet, dass der Rest der Welt mit einigen Seltenen Erden Lieferprobleme bekommen wird.

Der gleiche Fachmann hat mir erläutert, dass er die besten Chancen außerhalb von China für vertikal aufgebaute Unternehmen sieht, also nach dem Prinzip "von der Mine bis zum Mischmagnet-Material" , das in Motoren und Generatoren eingebaut werden kann, arbeiten. Die oben geschilderten Besonderheiten des REO-Marktes bestätigen diese Aussagen nachhaltig.

Wenn Sie diese Aussagen von Fachleuten beherzigen, werden Sie sehr sorgfältig Ihre Aktienbestände bei den REO-Explorationsunternehmen überprüfen müssen. Leichter ist es schon bei der Anschaffung von physischen Metallen, denn da muss man sich auf Neodym, Praseodym, auf Dysprosium (evtl. auf Samarium als weniger gefragtes Magnetgrundmaterial), sowie auf Terbium, Europium und Yttrium konzentrieren.

Dass in zwei bis drei Jahren ein erhebliches Überangebot auf dem Markt auftreten wird, ist gleichzeitig richtig und doch falsch. Richtig wird sein, dass Cer in erheblichem Masse überversorgt sein wird (wenn keine neuen Anwendungen ins Haus stehen) und eine erhebliche Unterversorgung bei den schweren Seltenen Erden und den "Magnetmetallen" eintreten wird, und zwar im Prinzip unabhängig von der Entwicklung der Weltwirtschaft. An die Theorie, dass in einer Rezession die Ansprüche an die Minerale und Metalle zurückgeschraubt werden, glaube ich nicht. Wer ist schon bereit, wegen gestiegener Kosten einen überproportional stärkeren Leistungsverlust zu akzeptieren? Dazu stellen die Kosten für die Seltenen Erden ja nur einen kleinen Anteil an den Gesamtgestehungskosten für industrielle Produkte dar.

Es wird sicher hilfreich für Sie sein, diese Anregungen sowohl bei der Anschaffung Ihrer physischen Metalle als auch bei Ihrer Aktienauswahl bei den Explorationstiteln zu berücksichtigen.


© Dr. Dietmar Siebholz
wthlz2@gmx.de
www.emuro.de
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