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Was hat sich am Markt für Graphitaktien in den letzten 9 Monaten getan?

09.08.2011 | 7:00 Uhr |
Mir geht es nicht ums Rechthaben, aber die von mir informierte Gruppe verlangt nach einer Übersicht darüber, was sich in den letzten 9 Monaten getan hat. Sie wissen, in 9 Monaten kann viel geschehen…Und: Ich habe recht mit meiner Empfehlung gehabt und das ist nur der erste Schritt einer längeren Entwicklung.

China wiederholt offensichtlich seine Monopolpolitik, die sie auch schon mit großem Erfolg bei den Seltenen Erden praktiziert hat. Vielleicht erinnern Sie sich an meine Aussagen von Mitte 2006 zur Zukunft der Seltenen Erden? Jetzt ist das bei den SE eingetreten, was ich seit dem Jahre 2006 wiederholt zum Ausdruck gebracht habe.

Ich erkläre nochmals die Strategie: China vernichtet durch Preisdumping die Konkurrenz bei wichtigen Mineralen und Metallen, bis sie einen Weltmarktanteil von mindestens 70% haben, dann verfügen sie eine Umstrukturierung ihrer Produktion (zumindest sagen sie es so) und dann wird die heimische Industrie auf die Weiterverarbeitung getrimmt. Gleichzeit werden an den Spezialuniversitäten für die wissenschaftliche Arbeiten im Zusammenhang mit dem speziellen Metall oder Mineral besondere Lehrstühle eingerichtet.

Wenn dann noch eine Technologie-Weiterentwicklung kommt, die den Rohstoff in den Mittelpunkt des Interesses rückt, dann nähert sich der erste Kulminationspunkt in der chinesischen Rohstoff-Strategie: Man verkündet “China zuerst“, d.h. man bevorzugt die Lieferung an die heimische Industrie, verhängt eine Ausfuhrumsatzsteuer und knappe Export-Lieferkontingente. Man zwingt so die internationalen Firmen der Hochtechnologie, über einen Produktionsstandort in China “nachzudenken“.

Wer es noch nicht verstanden hat, sollte diese Politik am Beispiel der Seltenen Erden nachvollziehen.

Ich rechne fest damit, dass der Beginn der chinesischen Offensive in Sachen "Graphit" mit der Verleihung des Nobelpreises für Physik an die beiden russischen Wissenschaftler an der Uni von Manchester erfolgt ist. Diese haben im Jahre 2004 die Vorzüge von Graphen (eine Atomdicke Lage von Graphit, also hauchdünn und extrem stabil, aber auch flexibel) entdeckt und sind seitdem an der Weiterentwicklung von Graphen engagiert. Nebenbei gesagt, wenn ich mir die unzähligen Veröffentlichungen über die Forschungsergebnisse im Zusammenhang mit Graphen ansehe, finde ich immer wieder chinesische oder koreanische Namen.

Was ich mir noch inzwischen erarbeitet habe, ist eine Datei von wissenschaftlichen Informationen über die neuen Einsatzmöglichkeiten von Graphen. Ich möchte nochmals betonen, wie beeindruckt ich bin. In einem Monat werde ich Ihnen eine solche Aufstellung zukommen lassen. Für mich steht fest, dass die Menge der Anwendungen einen großen Schritt in der Elektronik und in vielen anderen Bereichen darstellen wird.

Auf lange Sicht wird Graphit Silikon ablösen und den Verbrauch von anderen Rohstoffen für die Hochtechnologien einschränken. Aber auch ganz neue Anwendungen erscheinen möglich, also z.B. Graphen als Filtermaterial für die Wasserreinigung (Stichwort “Umkehr-Osmose“) die nunmehr kostengünstige Verwendung von Graphen als Ersatzstoff von Eisen, anderen Metallen, aber auch von Carbonfasern und viele anderen Einsätze mehr.

Ausgehend von einer derzeitigen Jahresproduktion von ca. 1,1 Mio Tonnen Graphit, davon geschätzt 400.000 Tonnen Naturgraphit (=kristallines Graphit) wird sich eine Verbrauchssteigerung derzeit nur aus der Verwendung in der Stahl- und Hüttenindustrie ergeben. In diesen Fällen kann man aber das Synthesegraphit, das aus den Raffinerie-Rückständen (“Petrokoks“) gewonnen wird, verwenden. Die Gewinnung dieses Graphits ist sehr aufwändig, weil es tagelang unter extrem hohem Energieverbrauch “gebacken“ werden muss.

Die Hochtechnologie fordert kristallines Naturgraphit mit großen Graphitflocken und nahezu 100% Reinheit, das sogenannte 3-er Graphit (drei Neunen, also 99,9%) möglichst aber sogar das 4-er Graphit mit 99,99% Reinheit

Warum ist Graphit anderen Mineralen und Metallen gegenüber überlegen? Es hat außerhalb der Metalle Kupfer, Silber sowie Gold die beste Wärmeleitung und die beste Leitung für elektrische Ströme. Aber anders als Silber und Kupfer ist Graphit in der horizontalen Belastung mehrfach stärker und stabiler als Stahl und schmilzt erst bei mehr als 3.000 Grad Celsius, ist also auch extremen Belastungen gewachsen. Seine hohe Wärmeleitfähigkeit führt dazu, dass Graphit noch hohe Leistungen bringt, wo andere Metalle und Minerale schon starke Leistungsabfälle hinnehmen müssen.

Wo liegt der Treibsatz für Graphit? Erst einmal in der Verwendung als “Dämmstoff“ für die Hochtemperatur-Thorium-Kugelhaufen-Reaktoren, die China bauen will. Dann aber als “Zusatzstoff“ für die Lithium-Ion-Batterien. Es sollte wohl besser Graphit-Lithium-Batterien heißen, denn der Graphitbedarf pro Batterie liegt zwischen dem Vier- und dem Zwanzigfachen des Lithium-Bedarfs. Warum “Treibsatz“? Hierzu benötigt man Naturgraphit, von dem im Jahre 2010 so an die 400.000 weltweit hergestellt bzw. gewonnen wurden.

Von diesem Naturgraphit werden jedoch in dem für die Verwendung als Batteriekathode/-Anode erforderlichen Verfeinerungsprozess (also von ca. 70% bis 90% Reinheit auf ca. 99,9% - denn diese Reinheit braucht man für die Batterien) ca. 65% verbraucht, d.h. es bleiben nur 35% als verwendbares Resultat nach der Bearbeitung. 35% von 400.000 Tonnen sind aber nur 140.000 Tonnen Reinstgraphit pro Jahr und diese Menge wird aber voraussichtlich nicht ausreichen, um den Bedarf für Batterien in der Zeit von 2015 bis 2020 nur annähernd zu decken. Von den sonstigen technologischen Neuanwendungen ganz zu schweigen. Mag sein, dass man den Verfeinerungsprozess so ändern könnte, dass nicht so viel Ausschuss erfolgt, aber dazu muss diese erst noch gefunden werden.

Was ist bei den Herstellern von Graphit zu beachten? Es gibt wohl derzeit außerhalb Chinas nicht mehr als zwanzig Hersteller von Graphit, meist Synthesegraphit. Die Zahl der Hersteller von Naturgraphit außerhalb Chinas dürfte nicht über zehn Firmen hinausgehen. Und deren Standorte sind nicht in den westlichen Industriestaaten, sondern in solchen Ländern wie Nordkorea, Türkei, Mozambique, Zimbabwe, Brasilien, Mexiko, Norwegen und Sri Lanka. Zugegeben: Mit Ausnahme der Länder Brasilien und Norwegen keine besonders guten Adressen.



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